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03.09. 12:01

AKTIEN IM FOKUS: Alphabet vor Rekord nach Gerichtsurteil - Auch Apple profitiert


NEW YORK (dpa-AFX) - Beim Google -Mutterkonzern Alphabet atmen die Anleger am Mittwoch erleichtert auf. Die beiden Aktiengattungen zogen im vorbörslichen New Yorker Handel um bis zu sechs Prozent an. Denn die US-Regierung ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, den Internet-Riesen zu zerschlagen. Beide Gattungen steuern nach einem Tag Pause gleich wieder auf neue Rekorde zu.

Der mit dem Fall befasste Richter Amit Mehta beschloss in Washington, dass Alphabet nicht dazu gezwungen werden sollte, sich vom Webbrowser Chrome und dem Mobiltelefon-Betriebssystem Android zu trennen. Die Regierung sei mit ihren Forderungen zu weit gegangen, entschied er. Die Klage war bereits 2020 am Ende der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump eingereicht worden.

Händler sprachen in ersten Kommentaren von einem "Schlag für die US-Regierung", denn die Maßnahmen blieben weit hinter den Forderungen der Kartellbehörden zurück. Experte Mark Mahaney von Evercore sieht darin eine "befreiende Nachricht" mit einem "Optimalszenario", von dem er sich selbst überrascht zeigte. Er sieht sich erst recht darin bekräftigt, in den Google-Aktien einen "Top Pick" zu sehen.

Experte Doug Anmuth von JPMorgan schrieb in einer ersten Reaktion, der Gerichtsentscheid sei die lange Wartezeit wert gewesen. Das Ergebnis sei für Alphabet deutlich vorteilhafter als erwartet: Der Richter habe berücksichtigt, dass sich das Marktumfeld für Suchmaschinen durch die Künstliche Intelligenz massiv verändert. Mit neuen Kurszielen von 260 US-Dollar sieht er für beide Aktiengattungen noch viel Luft nach oben.

Der Richter untersagte zwar in seinem 230 Seiten langen Urteilsspruch, dass exklusive Vereinbarungen für die Verbreitung der Alphabet-Dienste getroffen werden. Laut Anmuth hatte dies aber weithin der Erwartung entsprochen. Alphabet darf andere Unternehmen wie Apple auch grundsätzlich weiter dafür bezahlen, dass sie seine Dienste vorinstallieren oder prominent platzieren. Dies verhalf der Apple-Aktie am Mittwoch vorbörslich mit 2,8 Prozent ins Plus. UBS-Analyst David Vogt geht davon aus, dass der iPhone-Hersteller von Google weiterhin jährlich schätzungsweise 20 bis 25 Milliarden Dollar erhält.

Dem Urteil zufolge muss Google zwar künftig einige Daten aus seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen. Nun könnte es Diskussionen darüber geben, was dies für die Entwickler sogenannter großer Sprachmodelle für KI-Anwendungen bedeute, kommentierte Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC. Da Google den Webbrowser Chrome nicht verkaufen muss, ist für ihn das größere Risiko aber vom Tisch./tih/gl/jha/