ROUNDUP: Novo Nordisk streicht tausende Stellen - Ausblick erneut angepasst
BAGSVAERD (dpa-AFX) - Die zunehmenden Probleme beim Pharmakonzern Novo Nordisk
Das im Stoxx50
Der ehemals gefeierte Vorreiter bei Diabetesmitteln und Gewichtssenkern hat aktuell mit einem zunehmenden Wettbewerbsdruck zu kämpfen, wodurch er langsamer wächst als erhofft. So gilt etwa das Abnehmmittel Zepbound des US-Herstellers Eli Lilly
Nachdem die Probleme bereits den früheren Unternehmenschef Lars Fruergaard Jorgensen den Job gekostet hatten, soll es nun vor allem die Belegschaft im Stammland Dänemark treffen. Dort sollen 5.000 Job abgebaut werden, was mehr als die Hälfte der weltweit vorgesehenen Stellenstreichungen ausmacht. Nach mehrfachen Kapazitätsausweitungen arbeiteten zuletzt 78.400 Menschen weltweit für den Konzern.
Die Kosten für die Restrukturierung bezifferte Novo Nordisk zur Wochenmitte auf acht Milliarden dänische Kronen (1,07 Mrd Euro), einschließlich Wertminderungen. Genauso viel verspricht sich das Management ab 2026 dann jährlich einsparen zu können. Das Ziel sei es, das Unternehmen schlanker aufzustellen und Entscheidungen zu beschleunigen, hieß es in der Mitteilung weiter. So soll der Konzern vor allem weiter auf die Wachstumschancen im Bereich Diabetes und bei krankhaft starkem Übergewicht (Adipositas) ausgerichtet werden.
Der seit dem 7. August amtierende Konzernchef Doustdar erklärte, dass auch Novo Nordisk sich weiter entwickeln müsse, da die Märkte insbesondere bei Adipositas wettbewerbsintensiver und verbraucherorientierter geworden seien. "Das bedeutet, dass wir eine stärker leistungsorientierte Kultur etablieren, unsere Ressourcen noch effektiver einsetzen und Investitionen dort priorisieren müssen, wo sie die größte Wirkung erzielen - in unseren führenden Therapiebereichen."
Der angepasste Ausblick sieht jetzt vor, dass der bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr abseits der Wechselkurseffekte um 4 bis 10 Prozent anzieht. Ursprünglich war Novo Nordisk sogar einmal von plus 19 bis 27 Prozent ausgegangen, hatte seine Ziele aber dann wegen des gestiegenen Wettbewerbs im Mai und dann noch einmal im Juli gesenkt. Aussagen zum Umsatzziel machte Novo Nordisk in seiner aktuellen Mitteilung nicht - hier stand zuletzt für 2025 ein Wachstum auf Basis konstanter Währungen von 8 bis 14 Prozent im Plan./tav/lew/stk