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2 US-Aktien im Check: Hershey und Editas Medicine

Artikel Max Braunleder 333 Leser

2017 war ein sehr spannendes Börsenjahr: Politische Krisen, neue Regierungen und technologische Siegeszüge gehören wohl zu den am häufigsten genannten Dingen, an die man sich bei diesem Jahr zurückerinnern wird. Wir bei Traderfox waren auch 2017 stets bemüht, unseren Lesern und Abonnenten mit spannenden Artikeln, verbesserter Software und neuen Tools das beste Trading-Gesamtpaket in Deutschland zu liefern.

Doch noch ist das Jahr nicht ganz zu Ende, und bevor wir uns in ein spannendes 2018 hineinstürzen, möchte ich Ihnen heute noch einmal zwei interessante US-Aktien vorstellen. Die eine Aktie, Hershey, ist ein defensiver Wert aus der Nahrungsmittelbranche, der für konservative Anleger geeignet ist. Die andere Aktie, Editas, ist ein Biotech-Wert, der für hartgesottene Spekulanten eine große Perspektive bieten kann.

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  1. Hershey Co.
Das Hauptgeschäft der Hershey Company ist eine weltweit verbreitete, menschliche Schwäche, bei der sich unzählige Betroffene Jahr für Jahr erneut Neujahrs-Vorsätze vornehmen, die sie aufgrund ihrer Leidenschaft dann letztendlich doch nicht verwirklichen können. Die Verabreichung des fast schon süchtig machenden Produktes führt bei den Konsumenten mit Hilfe der Aminosäure Tryptophan zur Ausschüttung des Glückshormons Serotonin, und konditioniert die Betroffenen damit auf den weiteren Konsum. Die Rede ist natürlich davon, dass die 1894 gegründete Hershey Company mit Sitz in Hershey, Pennsylvania einer der größten Schokoladenproduzenten der Welt ist. Neben den unzähligen Produkten, die unter der Eigenmarke Hershey’s vertrieben werden, gehören auch Marken wie KitKat, Cadbury, Whoppers, Rolo, oder Reese’s zum Portfolio des Konzerns.

Doch mit ungesunden Zuckerbomben und Schokolade gibt sich das Unternehmen nicht mehr zufrieden. Der Grund, warum Hershey in Zukunft weiter wachsen dürfte, liegt auch darin, dass das Unternehmen verstärkt den Fokus zusätzlich auf gesündere Snacks legen möchte, um an dem Trend einer gesünderen Ernährung und Lebensweise partizipieren zu können. Mit der Marke So F!T erweiterte das Unternehmen die Produktpalette unter Anderem bereits um Protein-und Nuss-Snacks. Kürzlich erklärte Hershey dann darüber hinaus, dass es das Unternehmen Amplify Snack Brands für 1,6 Mrd. USD übernehmen werde. Amplify Snack ist vor allem für gesündere Nasch-Alternativen wie die Popcorn-Produkte der Marke Skinny Pop bekannt, welche die sechstgrößte Marke im Hershey-Konzern darstellt.

Zusätzlich zu den positiven Entwicklungen in der Produktstrategie profitieren Hershey-Anleger auch von einer Investoren-freundlichen Unternehmenspolitik. In den letzten 10 Jahren gab Hershey rund 5 Mrd. USD für Dividendenzahlungen und Aktienrückkaufprogramme aus. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von rund 2,3% versüßt das Unternehmen also auch über Kurszuwächse hinaus die Einkünfte der Investoren.

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  1. Editas Medicine
Fleißige Traderfox-Leser haben die 2017er Biotechentwicklungen mitverfolgt, wie u.a. die CRISPR (clustered regularly interspaced short palindromic repeats) Genomik-Technologie bei Unternehmen wie BB Biotech, Celegene oder auch Novartis. Eines der von CRISPR profitierenden Unternehmen, das bisher seltener zur Sprache kam, ist Editas Medicine. Das Unternehmen aus Massachusetts, welches vom Entdecker der CRISPR-Cas9 Technologie-Verwendung bei eukaryotischen Zellen, Feng Zhang, mitbegründet wurde, arbeitet an Tools zur Entwicklung von Medikamenten bei der Behandlung von Krebs-, Lungen-, Leber-, Muskel-, Augen- und Bluterkrankungen.

Obwohl es viele andere Unternehmen gibt, die in diesem vielversprechenden Bereich tätig sind, hat Editas Medicine einen besonderen Vorteil: Patente. 2014 lizensierte das Unternehmen Patente der CRISPR-Cas9 Technologie des Broad Instituts (an dem Mitbegründer Feng Zhang tätig ist) und der Harvard Universität. Diese Patente umschließen jegliche Verwendung von Geneditierungs-Technologie beim Menschen, sodass jedes Unternehmen, das eine auf CRISPR-Cas9 basierende Gentherapie für Menschen entwickelt, nicht unbedeutende Summen an Editas Medicine abführen muss. Dass dieser Umstand nicht nur zu der Revolutionierung des Gesundheitssektors in den nächsten Jahren führen, sondern dabei auch Anleger von Editas glücklich machen könnte, liegt wohl auf der Hand.

Insgesamt haben Anleger des Unternehmens seit dem IPO 2016 eine Berg- und Talfahrt hinter sich: Bereits im ersten Monat legte das Papier 130% zu, um dann wieder unter den Ausgabekurs abzustürzen. Dennoch scheint so langsam wieder etwas mehr Schwung aufzukommen. In den letzten 12 Monaten legte die Aktie um knapp 70% zu. Da die Kommerzialisierung der Technologie noch am Anfang steht, sollten sich Anleger nichtsdestotrotz bewusst sein, dass neben der langfristigen Perspektive ein Investment in dieses junge Biotechunternehmen wohl nichts für schwache Nerven ist.

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