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Antonia von Easypeasy Moneyincreasy: Mit snackable Content hilft sie Finanz-Starterinnen

Influencer-Lifestyle Stephanie Traub 356 Leser

Hallo Antonia, stell dich doch gerne einmal vor!


Ich bin Antonia, 28, wohne im „Speckgürtel“ Münchens und bin die Gründerin von easypeasy_moneyincreasy.

Frauen können bei mir lernen, wie der erfolgreiche Vermögensaufbau an der Börse mit ETF’s funktioniert. Dabei vermittle ich neben dem Expertenwissen über das Investieren auch Leichtigkeit und Begeisterung für die eigenen Finanzen.  

Seit wann gibt es deinen Instagram-Kanal und was sind deine Ziele?


Ich habe meinen Instagram Kanal im September 2020 gestartet. Mein Ziel ist es Frauen finanziell unabhängig zu machen, durch erfolgreiches Investieren an der Börse. Dafür ist es vor allem relevant das notwendige Wissen, eine sinnvolle Strategie und Selbstbewusstsein zu haben. All diese Dinge finden Starterinnen auf meinem Instagram Kanal in snackable Content verpackt. Ich möchte zum einen empowern, aber zum anderen auch darauf hinweisen, wie wichtig es ist sich um die eignen Finanzen zu kümmern und den Vermögensaufbau zu starten.

Wann hast du angefangen, dich mit Börsen- und Finanz-Themen zu beschäftigen und wie kam es dazu?


Ich habe mit 18 Jahren direkt nach dem Abi eine Bankausbildung bei einer großen bayrischen Bank gestartet. Aber bereits davor war das Schulfach Wirtschaft und Recht eines meiner Liebsten. Das Thema Finanzen war in meiner Familie immer präsent und ich habe früh einen gesunden Umgang mit Geld gelernt. Es war für mich normal während der Schule einen Nebenjob zu haben, um ausreichend Geld zur Verfügung zu haben. Dadurch habe ich bspw. auch gelernt zu sparen, um mir größere Dinge, wie bspw. einen Urlaub leisten zu können. Auch habe ich früh begonnen ein Haushaltsbuch zu führen und so ein Gefühl dafür bekommen, was Dinge kosten und wie ich mein Geld clever über einen Monat verteile.

In meiner Bankausbildung habe ich dann im Rahmen eines Händler Plan Spiels die Börsen Welt kennengelernt. Ich habe 4 Wochen den Bereich Markets besucht und war fasziniert davon, wie ca. 50 Händler in einem großen Raum jeder mit 4-8 Bildschirmen ausgestattet laut und quirlig Aktien, Derivate, Währung etc, kaufen und verkaufen. Das war zu dem Zeitpunkt, als der DAX das erste Mal die 10.000 Punkte geknackt hat. (darauf wurde am Abend eine Flasche Sekt geöffnet). Es war für mich spannend und interessant, allerdings habe ich gedacht: „das ist etwas, wenn du später viel Geld hast, viel Geld verlieren kannst und nichts was dir als Auszubildende zur Option steht.“

Ein paar Jahre später war dann vor allem eine bereits erfolgreich investierende Freundin der Haupttreiber mich mit dem Thema Vermögensaufbau an der Börse doch nochmal ausgiebiger zu beschäftigen. Ich fand es so spannend zu erfahren, dass es eben nicht wie im Handelsraum abläuft und man nur mit Millionen um sich wirft, sondern, dass es für jeden möglich ist zu starten und auch entgegen gängiger Meinung nicht supergefährlich oder wahnsinnig zeitaufwändig ist.

Du hast eine Bankausbildung und ein Finance Studium absolviert. Wie viel davon bringt dir heute bei deinen Investitionen? Musstest du dir noch selbst Wissen aneignen?


Tatsächlich klingt dieser Teil meines Lebenslaufs so, als hätte ich alles wichtige rund um den Vermögensaufbau an der Börse gelernt. Dem ist aber nicht wirklich so. In der Bankausbildung lernt man primär wie die Geschäfte der Bank funktionieren und wie die Bank Gewinne macht (Kreditgeschäft, Auslandsgeschäft etc.) und auch im Finance Studium ging es mehr um Corporate finance als um den privaten Vermögensaufbau. Nichts destotrotz ist es hilfreich Hintergrund Informationen zu haben und den groben Ablauf der Finanz Wirtschaft zu kennen. Mir fällt es deswegen leicht Beziehungen und Ableitungen herzustellen und Dinge schneller zu erfassen.

Welche Strategie verfolgst du bei deiner Geldanlage?


Passiv investieren, aktiv leben. Ich bin überzeugt davon, dass der Markt schlauer und effizienter ist, als wir Menschen es jemals sein können. Wir haben Emotionen, Meinungen, Stolz, Erwartungen etc. und das hilft uns an der Börse nicht rational zu handeln. Aber grade Rationalität ist so wichtig, um dauerhaft erfolgreich mit einer aktiven Strategie zu sein. Ich bin der Meinung, dass niemand den allgemeinen Markt über einen Zeitraum von 30-40 Jahren dauerhaft überperformen kann. (und wenn überhaupt, dann nur mit riesigen Opportunitätskosten, die in keinem Verhältnis zur Outperformance stehen). Dementsprechend investiere ich nach einem klar passiven Ansatz in weltweitgestreute ETF’s.

Wie informierst du dich täglich über das Marktgeschehen? Liest du täglich Magazine und News oder gibt es auch Hörbücher und Podcasts, die du empfehlen kannst?


Dadurch, dass meine Strategie „breit gestreut über einen langen Zeitraum“ ist, hat es für mich keine Relevanz täglich das Marktgeschehen zu beobachten und kurzfristig zu handeln. Natürlich verfolge ich das Weltgeschehen durch allgemeine Nachrichten und prüfe welche Nachrichten zu welchen Bewegungen am Markt führen. Die einzige Konsequenz, die sich allerdings für mich ergibt, ist ein antizyklisches nachkaufen, wenn die Kurse gefallen sind.

Ich lese gerne den Newsletter und Blog von Gerd Kommer. Die Artikel sind fundiert, wissenschaftlich belegbar und detailtief.

Dein Instagram Kanal ist sehr professionell. Erstellst du alle Grafiken selbst oder holst du dir dafür Hilfe?


Vielen Dank. Ich erstelle alles selbst. Es ist zwar immer ein kleiner Motivationskampf, wenn das Grundgerüst allerdings mal steht, kommt meine kreative Ader durch und ich lebe mich richtig aus. Mir macht an Instagram vor allem der direkte Austausch mit der Community Spaß. Viele meinen Follower begleiten mich schon eine lange Zeit und es entstehen großartige Verbindungen und nette Gespräche.

Welche Frage bekommst du als Finanzmentorin immer wieder gestellt und was antwortest du darauf?


Da ich mich an Starterinnen richte, kommen bei mir meistens klassische Mythen oder Glaubenssätze an.

Ein Klassiker: ich habe monatlich nicht so viel Geld übrig, um zu investieren. Lohnt sich das dann?

Meine Antwort: JA, JA, JA! Leider hält sich noch hartnäckig das Gerücht, dass man nur mit viel Geld an der Börse starten kann. Es lohnt sich allerdings viel mehr, jetzt mit kleinen Beträgen zu starten und den Zinseszins Effekt direkt zu nutzen.

Ein weiterer Mythos: Die Börse ist supergefährlich, da verliert man nur sein ganzes Geld.

Dieser Gedanke kommt häufig aufgrund von Erzählungen aus der Familie oder dem Umfeld. In den meisten Fällen kann bei solchen Erzählungen aber innerhalb von 30 Sekunden aufgedeckt werden, dass mind. eine wichtige Spielregel an der Börse nicht beachtet wurde.

Entweder es wurde alles auf eine Karte gesetzt (Klassiker Telekom um 2000 herum) oder nicht lange genug ausgehalten, weil entweder die Strategie oder das Wissen gefehlt hat und es waren viel zu viele Emotionen im Spiel (klassischerweise Angst und Gier)

Deshalb meine Antwort: Ja, an der Börse besteht ein Verlustrisiko. Dies ist aber bestimmbar und vor allem minimierbar, wenn man sich an die Spielregeln hält.

Welches wären deine Top 5 Aktien, in die du die kommenden 5 Jahre investieren würdest?


Da ich überzeugte passive Investorin bin: keine.

Neben der Weltwirtschaft, die ich dreigeteilt über ETF’s darstelle finde ich allerdings einige Branchen interessant. Dies sind vor allem zukunftsorientierte Branchen, wie bspw. Artificial Intelligence oder Automation & Robotics.

Würdest du sagen, Frauen haben es schwieriger in der Finanz-Branche?


Ich habe in meinen zwei Jahren als selbstständige Finanz Mentorin eher die Erfahrung gemacht, dass ich als Frau gepusht und gelobt werden.

So traurig es vielleicht klingt, aber es wird bei vielen Veranstaltungen, Events, Vorträgen etc. versucht auch weibliche Finanz Coaches/Mentorinnen dabei zu haben, um einerseits die „Quotenfrau“ dabei zu haben und anderseits die Zielgruppe „Frauen an der Börse“ noch ein enormes Potential hat. Viele Frauen wollen dabei lieber mit dem eignen Geschlecht sprechen, da sie sich verstanden und sicherer fühlen.  

Ich habe zum Glück noch keinerlei Erfahrung mit Mansplaining oder neunmalklugen Ratschlägen gemacht, habe dies allerdings schon bei Kolleginnen mitbekommen.

Zum Abschluss noch eine Frage: was denkst du, wird sich die Inflation in den kommenden zwei Jahren wieder abschwächen?


Ich gehe davon aus. Falls die Inflation weiter auf so einem Niveau bleiben würde, hätten wir ernsthafte Probleme. Deswegen gehe ich davon aus, dass es oberste Priorität hat diese zu senken. Des Weiteren wird bereits mit verschiedenen Maßnahmen versucht die Inflation wieder zu senken.  Wenn wir den Erwartungen der EZB Glauben schenken, wird die Inflation in 2024 wieder ein normales Level erreichen 

Vielen Dank Antonia für deine ausführlichen Einblicke. Wir wünschen dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg und viel Erfolg beim Erreichen deiner Ziele!