aktien Magazin

Chartanalyse Yandex: der Internetkonzern bietet in Russland alle Leistungen von Google, Uber, Amazon und Netflix aus einer Hand an!

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 1.921 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

heute möchte ich euch auf die Aktie von Yandex aufmerksam machen. Der russische Internet-Gigant ist mit 13,5 Mrd. USD an der Börse bewertet. Der operative Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Moskau, der rechtliche Hauptsitz ist in Amsterdam, der Börsengang erfolgte in den USA.

Russlands Google

Yandex wird oft als Russlands Google bezeichnet, weil es eine der wenigen Suchmaschinen weltweit ist, welche die Dominanz auf seinem lokalen Markt aufrechterhält. Die Internetsuchmaschine Yandex ist in Russland Marktführer vor Google.

yandex-search

Quelle: https://yandex.com

Schon 1994 wurde die Suchmaschine vorgestellt, eine der ersten für kyrillische Buchstaben. 1997, acht Tage nach Google, wurde Yandex auf den Markt gebracht. Immer mehr Dienste kamen hinzu, schließlich ging Yandex 2011 in den USA an die Börse. Die Mitarbeiterzahl wuchs bis heute auf rund 10.000 in neun Ländern.

Unter dem Motto „Alles wird sich finden“, bietet das Unternehmen eine webbasierte Suchmaschine, über die die Nutzer Fotos, Videos und allgemeine Informationen aus dem Internet abrufen können. Das Portal bietet umfangreiche lokale, nationale und internationale Inhalte zu unterschiedlichsten Themen. Ergänzt wird das Angebot durch Kartendienste, ein Online-Gaming-Portal, einen Staumelder, ein Wörterbuch sowie ein Musik-Streamingangebot.

Alles aus einer Hand

Der Konzern Yandex bietet in Russland all die Dienste an, die wir von Google, Amazon, Netflix, Uber, Paypal, Lieferando, Car2Go und Spotify kennen. Yandex ist tief in viele Lebensbereiche der Russischen Bevölkerung eingedrungen.

yandex-dienste

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Yandex

Obwohl die Metro in Moskau tagsüber im 90 Sekunden Takt fährt, nutzen viele Moskauer lieber das Taxi. Taxifahrten sind günstig, die Sitze sind bequemer als in der Metro. Taxi bedeutet in Moskau meist - Yandex Taxi. Das Unternehmen beherrscht diesen Markt mit seiner App fast komplett, ähnlich wie bei unzähligen anderen digitalen Dienstleistungen.

taxi-app

Quelle: https://apps.apple.com/at/app/yandex-taxi-book-a-car/id472650686

App auf dem Smartphone öffnen, Standort und Ziel angeben, fertig: So einfach lässt sich heutzutage eine Taxifahrt organisieren - inkl. Fahrtkostenanzeige.

Reaktion auf den Lockdown

Die Pandemie hat einige Expansionspläne von Yandex vollständig zurückgestellt und gleichzeitig die Tür für andere geöffnet. Kleinanzeigen und Werbung im Zusammenhang mit Reisen und Autos gingen auf Null. Die Ausgangsbeschränkungen haben dafür die Nachfrage nach Yandex-Liefer-Apps erhöht. Deren Benutzerzahlen sind seit März um 75 Prozent gestiegen. Gleichzeitig nutzten auch mehr Menschen die Such-, Blogging- und Streamingplattformen.

Yandex hofft, den finanziellen Schaden in den beiden Kernbereichen Online-Werbung und Taxis, ausgleichen zu können, indem die Coronavirus-Pandemie als Gelegenheit genutzt wird, die Reichweite der anderen Geschäftsbereiche zu vergrößern, sagte Greg Abovsky, Chief Operating Officer, in einem Interview.

Das Unternehmen hat die Reichweite seines Liefer-Dienstes erweitert, indem Taxifahrer die Lieferung von Lebensmitteln sowie die Paket-Lieferungen von Beru, der E-Commerce-Sparte, erledigen.

An der Liefer-App nehmen 20.000 Restaurants in Moskau teil. Es wurde auch der Lebensmittel-Lieferservice Lavka eingeführt. Während andere russische Online-Lebensmittelhändler die Lieferung am selben Tag anbieten, nutzt Lavka kleine Lagerhäuser in unscheinbaren, günstig zu mietenden Gegenden, um Lebensmittel innerhalb weniger Minuten zu liefern.

Staatliche Regulierung

Das Unternehmen ist eine russische Erfolgsgeschichte, die mit dem Kapital ausländischer Investoren zu einem milliardenschweren Tech-Giganten herangewachsen ist. Die russische Regierung unter Wladimir Putin ist aber über die ausländische Beteiligung nicht erfreut. 

Yandex verfügt über Millionen Daten russischer Bürger und ist damit ein Machtfaktor, den der Kreml kontrollieren will. Der Kreml will mehr eigenen und weniger westlichen Einfluss auf russische Internetkonzerne. Rufe nach Verstaatlichungen wurden laut. Das drückte auf den Börsenwert des Unternehmens.

Der politische Faktor gehört zu den Länderrisken. Diese sind auch dafür verantwortlich, dass russische Aktien oft ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis im Vergleich zu Branchenunternehmen in anderen Ländern haben.

Yandex ändert seine Struktur zum Schutz vor feindlichen Übernahmen

Auch die Big-Tech`s in den USA sind mit Regulierungs-, Zerschlagungs- und Auflösungsvorschlägen konfrontiert. Der republikanische Vertreter Steve King aus Iowa schlug vor, Google und Facebook wie öffentliche Versorgungsunternehmen zu behandeln.

Um eine staatliche Übernahme zu vermeiden, hat Yandex nun präventiv gehandelt und entsprechende Governance-Strukturen geschaffen. Es wurde ein spezielles Gremium eingerichtet, welches sich aus Vertretern der führenden russischen Wirtschaftsschulen (die meisten natürlich im Staatsbesitz) und der russischen Lobby für Großunternehmen zusammensetzt.

Dieses Gremium sitzt im Verwaltungsrat des Unternehmens und ist mit Veto-Rechten gegen große Aktien-Verkäufe, Übermittlung personenbezogener Daten russischer Bürger und Verkäufen von geistigem Eigentum ausgestattet.  

Eine Weigerung der Unternehmen ihre Governance Regeln anzupassen, kann zu staatlicher Einmischung führen. Sowohl in den USA als auch in Europa.

Aktien Qualitätscheck

Im Qualitätscheck auf aktie.traderfox.com  erhält Yandex 13 von 15 möglichen Punkten.

yandex-quality

Der Online-Spezialist weist ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 28,14% in den letzten 5 Jahren aus. Wenn das EPS-Wachstum entsprechend stabil anziehen würde, bekäme Yandex die volle Punktezahl. 

Fazit

Der Kurs der Yandex-Aktie fiel als die Angst vor einer Verstaatlichung zunahm und stieg dann an, als diese Angst der Anleger wieder nachließ. Ein gewisser staatliche Einfluß wird Konkurrenz-Unternehmen aus den USA wohl auch weiter in Schach halten und sollte wie ein strategischer Schutzmantel wirken.

Die Benutzerfrequenz wird sich bei den digitalen Diensten wie Lebensmittellieferungen, E-Commerce und Medien weiter erhöhen. Zudem sollte auch das Taxi-Geschäft weiter anziehen. Dadurch werden sich die Wachstumsraten von Yandex erheblich beschleunigen können.

Sehen wir uns nun den Tageschart von Yandex (YDX) an:

yandex-130620-tf

Die Aktie kam in der Krise stark unter die Räder. Danach ging es treppenartig wieder nach oben. Aktuell notiert die Aktie über der 50-Tagelinie im Widerstandsbereich, der sich bei 42 bis 44 USD befindet. Wenn Yandex weiter Stärke zeigt, möchte ich der Aktie folgen. Dazu habe ich mir im Bereich bei 42,58 USD einen Alarm direkt in den Chart gelegt.

Das TraderFox System informiert mich zuverlässig in Echtzeit per Push Notifications am Handy oder per E-Mail, sollte die Alarmlinie durchbrochen werden.

Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments, sowie ein erholsames Wochenende.



Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

Aktien-Vergleich: https://viz.traderfox.com/aktien-vergleiche

Tipp: Registriert euch kostenlos auf https://www.traderfox.de für das TraderFox Trading-Desk, um Kursalarme im Chart einzurichten und diese dann per Email oder per Push-Notification zu erhalten.

Haftungsausschluss:

Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:

Der Autor handelt regelmäßig mit den erwähnten Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren.