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Continental wechselt in den Angriffsmodus

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Mit einem neuen Spar-und Restrukturierungsprogramm versucht Continental Aufbruchstimmung zu verbreiten. Angesichts der enormen Herausforderungen für die Autobauer und die Zulieferindustrie ist dies alles andere als einfach.

Die Automobilindustrie muss hohe Investitionen stemmen, um bei der Entwicklung neuer Technologien nicht abgehängt zu werden. Das Auftreiben des benötigten Geldes für diese Investitionen gestaltet sich umso schwieriger, da die Branche mit selbstverschuldeten Problemen wie der Dieselaffäre und einer Schwäche am Automarkt zu kämpfen hat. Besonders schmerzhaft ist der Umstand, dass der Geldbeutel bei den chinesischen Autokäufern nicht mehr so locker wie in der Vergangenheit sitzt. Entsprechend schwierige Zeiten sind auch für die Branchenzulieferer angebrochen. Continental hat nun den Versuch eines Befreiungsschlags unternommen.

Dabei versucht das Management eine Balance zwischen radikalen Sparmaßnahmen und Investitionen in Zukunftstechnologien hinzubekommen. Mit den am 25. September präsentierten Maßnahmen will Continental auf die Rückgänge in der weltweiten Automobilproduktion, auf die verstärkte Kundennachfrage nach digitalen Lösungen, eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt und den beschleunigten Technologiewandel im Antriebsbereich reagieren.

Bis Ende 2023 sollen weltweit rund 15.000 Arbeitsplätze wegfallen, davon etwa 5.000 in Deutschland. Ab 2023 sollen auf diese Weise die Bruttokosten um rund 500 Mio. Euro jährlich gesenkt werden. Gleichzeitig wird mit Kosten des Programms in Höhe von etwa 1,1 Mrd. Euro gerechnet. Zusätzlich könnten weitere Maßnahmen folgen, falls die Wirkung des jetzigen Programms nicht ausreichen sollte.

Besonders beäugt wird am Markt im Zuge des Continental-Umbaus die Antriebssparte. Die bisherige Division Powertrain firmiert inzwischen unter dem Namen Vitesco Technologies. Lange Zeit galt ein Teilbörsengang als ausgemacht. Die schwierigen Marktbedingungen haben das Management jedoch dazu veranlasst auch Alternativen in Betracht zu ziehen. Dazu zählt eine mögliche vollständige Abspaltung mit anschließender Börsennotierung. Gleichzeitig kommt diesem Bereich eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, die Wachstumsmöglichkeiten im Bereich Elektromobilität zu nutzen.

Einige von Continental angekündigte Maßnahmen kamen am Markt gut an. Die Aktie des Automobilzulieferers und Reifenherstellers konnte sich zumindest von ihrem Jahrestief bei 103 Euro entfernen. Allerdings ist die Anfangseuphorie auch schon wieder verpufft. Während die schwache Konjunktur, der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der schwächelnde Automarkt Continental und andere Branchenvertreter unter Druck setzen, bleibt der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen unsicher.

Gleichzeitig dürften Anlegern die Kosten der Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen wenig gefallen. Zumal die zunehmende Digitalisierung im Automobilbereich dafür gesorgt hat, dass Technologieunternehmen, die bisher wenig mit dem Automobilgeschäft zu tun hatten, den traditionellen Zulieferern zusätzlich Konkurrenz machen. Trotz dieser Unsicherheiten bieten die Umwälzungen in der Branche auch enorme Möglichkeiten. Vor allem für Branchenriesen wie Continental, die mit einer langjährigen Erfahrung, unzähligen Patenten und dem benötigten Kapital für wichtige Investitionsvorhaben auftrumpfen können.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Continental-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DS8SCD) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,42, die Barriere bei 93,10 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DC4LRH, aktueller Hebel 3,54, Barriere bei 139,65 Euro) auf fallende Kurse der Continental-Aktie setzen.

Stand: 03.10.2019

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