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Depot auf Allzeithoch, Cisco Systems bei -18%, was ist da los?

Leitfaden Martin König 1.062 Leser

Die Aktie von Cisco Systems (CSCO) notiert derzeit mit -18% als Schlußlicht in meinem QualitInvest-Depot. Die Aktie ist Bestandteil der Strategie "Dividenden-Champions Defensive". Somit ist es für mich Grund genug, genauer hinzusehen. Denn fallende Kurse bedeuten steigende Dividendenrenditen.

Das Unternehmen hat seine eigenen Gewinnziele erst diese Woche wieder kürzen muüssen. So erwartet man nur noch $0,75 bis $0,77 Gewinn für das kommende Quartal. Erwartet wurden $0,79. Der Preis der Aktie hat nun in den letzten 6 Monaten zweimal mit einem Gapdown eröffnet und sich seit den Hochs um fast 25% verbilligt. Bei einer zu erwartenden Dividende von $1,44 ergibt sich derzeit eine Rendite von 3,2%.

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Was ist da los? Hat Cisco strukturelle Probleme, die das Unternehmen für die nächsten Jahre in eine kritische Situation bringen können? Oder was könnte passieren, dass die Erwartungen wieder erfüllt oder sogar übertroffen werden können? Gibt es neue Produkte, Dienstleistungen, Märkte oder ähnliches, welche der Firma wieder mehr Gewinn bringen kann? (Dieser Fragenkatalog ist eigentlich bei jeder Analyse der gleiche.)

Während man die zukünftigen Gewinnziele reduzierte, hat man für das abgeschlossene Quartal jedoch sehr gute Zahlen geliefert, die am oberen Ende der Ewartungen lagen. Laut CEO Chuck Robbins macht man die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den konservativen Ausblick verantwortlich. Man spüre die bremsenden Auswirkungen von Handelskrieg und Brexit. Der Wandel von einem Hardwareanbieter zu einem Software- und Dientsleistungsanbieter sei aber weiterhin voll im Gange. Man stehe zum Ende des Jahres 2019 genau da, wo man mit dem Unternehmen hin will. Cisco steckt also mitten in der "Digitalen Revolution". Und das beduetet: der Vertrieb von digitalen Güter bedeutet stets eine deutlich bessere Marge, als der Verkauf von Hardware. Insgesamt ist bei Cisco alles auf Umsatz-, Gewinn- und Margensteigerung ausgerichtet. Zum Ende des Jahres 2020 plant Cisco 30% der Umsätze aus dem Verkauf von Software und Dienstleistungen zu erzielen.

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Somit ist die Aktie von Cisco Systems eher ein Kandidat für deutlich bessere Zeiten, wenn sich die Rahmenbedingungen wieder bessern. Angenommen Trump schafft nun endlich einen Deal mit China, der in Zukunft (also nach seiner Präsidentschaft) auch Bestand hat, dann sollte sich die Bewertung des Unternehmens auch wieder erholen können.

Mal sehen, ob Cisco nach der nächsten Umschichtung zum Jahreswechsel auch weiterhin zur Strategie "Dividenden-Champions Defensive" gehören wird. Aufgrund der bisherigen Zahlen ist eigentlich davon auszugehen! Das QualitInvest-Depot notiert weiter am Allzeithoch!