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Der Aktienscreener: Diese Technologieaktie notiert am Allzeithoch und ist immer noch zum Schnäppchenpreis zu haben!

Artikel, Aktien-Screener Andreas Haslinger 1.596 Leser

Hallo Investoren, Hallo Trader

Bevor ich euch heute eine attraktiv bewertete Aktie mit guten Wachstumsaussichten vorstelle, könnt ihr entscheiden, ob ihr den Beitrag lieber lesen wollt oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube anseht. 

„Die Zauberformel“ wurde von dem bekannten Investor und Bestseller-Autor Joel Greenblatt entwickelt, wobei er sich bei seinem Konzept insbesondere von der Börsenlegende Benjamin Graham inspirieren ließ. Das Tolle an Greenblatt´s Ansatz ist, dass er unkompliziert und überzeugend ist, was ihn auch für Börseneinsteiger sehr interessant macht. Er ist rein quantitativ ausgelegt und lässt keinen Spielraum für persönliche Präferenzen oder Emotionen bei Kauf- und Verkaufsentscheidungen. Dadurch können viele typische Anlegerfehler vermieden werden. Greenblatt´s Buch „die Börsen-Zauberformel“ stand nicht umsonst lange Zeit in den US-Bestsellerlisten: Die Zauberformel hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es möglich ist den Markt zu übertreffen, sofern man dem Konzept streng folgt.

Im Artikel werden ich jetzt nicht das genaue Konzept beschreiben, dafür sollte das Buch gelesen werden, in dem Greenblatt seine einfache Zauberformel ausführlich beschreibt. Die statistischen Auswertungen im Buch belegen aber, dass die Zauberformel den S&P 500 um mehr das Doppelte schlagen kann. Kern der Strategie ist der Kauf rentabler Unternehmen, an der Zahl zwischen 20 und 30, zu günstigen Preisen, um dann abzuwarten, bis sich Börsenkurs und tatsächlicher Unternehmenswert annähern und eigene Anteile mit einem guten Gewinn verkauft werden können. Die entscheidende Frage dabei ist: Wie finde ich als Anleger solche rentablen und günstigen Unternehmen?

Dafür zieht Greenblatt zwei Kennzahlen heran. Die eine davon ist die Gewinnrendite, bei welcher der operative Gewinn eines Unternehmens ins Verhältnis zum Gesamtunternehmenswert gesetzt wird. Die andere ist die Kapitalrendite, die Greenblatt als Verhältnis aus EBIT zu den materiellen Nettovermögenswerten definiert. Unsere Strategie bei TraderFox bewertet darüber hinaus eine geringe Aktienvolatilität in Form der Standardabweichung der täglichen Renditen des letzten Jahres, sowie der wöchentlichen Renditen der letzten 3 Jahre. Der Gedanke dahinter ist einleuchtend: Unternehmen mit dem größten Potenzial sind diejenigen, die hohe Gewinne bei geringem Kapitaleinsatz erzielen können und dem Anleger für seinen Einsatz eine hohe Rendite ermöglichen. Genau auf ein solches Unternehmen will ich heute zu sprechen kommen. Wie ich auf dieses aufmerksam wurde, zeige ich euch jetzt. 

 

Und so gehe ich dabei vor! 

Um das Template aufzurufen, melde ich mich bei www.traderfox.de an. Dann gehe ich auf das Tool AKTIEN-RANKINGS und wähle unter dem Reiter „Templates“ die Börsen-Zauberformel nach Joel Greenblatt aus. Das Tool AKTIEN-RANKINGS ist Teil der Abopaketes „TraderFox Morningstar“ und ist für 19 € im Monat erhältlich. Als Nächstes lade ich das Template  und schon werden mir die voreingestellten Kriterien angezeigt. 

Als Aktienuniversum dienen die 1000 volumenstärksten US-Aktien. Wenn ich jetzt auf „scannen“ gehe, werden mir alle Aktien der Reihe nach angezeigt, wobei ich mich tendenziell auf die ersten 20 Unternehmen konzentrieren würde. Die ersten fünf Unternehmen habe ich bereits vor nicht allzu langer Zeit vorgestellt. So konzentriere ich mich heute auf das Unternehmen auf Platz 8. Dabei handelt es sich um HP.  

HP (HPQ / ISIN US40434L1052), vormals Hewlett-Packard, ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten und Lösungen rund um die Bereiche Informationstechnologie und Bildbearbeitung. Die Produkte von HP werden vielfältig in Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft, Behörden und Verwaltung sowie im Gesundheits- und Bildungswesen eingesetzt. Die Bandbreite reicht von Computern, Peripheriegeräten wie Druckern und Multifunktionsgeräten, Netzwerkprodukten und Software-Lösungen bis hin zu Taschenrechnern. 2015 spaltete sich die Hewlett Packard Co. in zwei eigenständige Unternehmen auf; dabei zählt das Geschäft mit Dienstleistungen und Technik für Unternehmen nun zur Hewlett Packard Enterprise. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 41,90 Mrd. USD. Das Unternehmen ist dem Technologiesektor und der Computer Hardware Branche zuzuordnen. 

Segmentierung 

Hewlett-Packard wurde 1939 von Bill Hewlett und David Packard, beide von der Stanford University, gegründet. Das Unternehmen starteten sie in einer berühmten Garage im kalifornischen Palo Alto. Im November 2017 erwarb HP die Druckersparte von Samsung Electronics für rund 1 Mrd. USD. Nach dem chinesischen Unternehmen Lenovo ist HP nun der zweitgrößte PC- Anbieter der Welt. Im letzten Jahr konnte der Umsatz, nach drei Jahren der Stagnation, wieder ordentlich gesteigert werden. So wurde im Jahr 2021 ein Umsatz von 63,49 Mrd. USD erzielt, nach 56,64 Mrd. USD im Jahr 2020. Das Geschäft teilt sich in zwei Segment auf: Personal Systems und Printing. Dabei ist das wichtigste Geschäft der Bereich der persönlichen Hardware-Lösungen worunter beispielsweise Notebooks, Desktops und Workstations fallen. Im letzten Jahr fielen 68 % des Umsatzes darauf zurück. Die restlichen 32 % stammen aus dem Druckgeschäft, das Drucker und Verbrauchsmaterialien beinhaltet, wobei hier zuletzt mit 18 % eine mehr als doppelt so hohe operative Marge als im Personal-Segment erzielt werden konnte. Während das US-Geschäft, das mit 43 % den größten Anteil einnimmt, zuletzt schwächelte, auf Jahresbasis aber dennoch zweistellig zulegte, zog das Wachstum sowohl in der EMEA-Region als auch in Asien/Pazifik sowohl auf Jahres- als auch auf Quartalsbasis kräftig an. 

 

Qualitäts-Check

Wichtig zu wissen ist, dass die Nachfrage nach neuen PCs, insbesondere Desktops, längeren Zyklen unterliegt, weil Rechner mehrere Jahre halten. Zudem gibt es immer mehr Konkurrenz von Seiten der immer größeren Smartphones und mobiler Hightech-Geräte wie iPads. Im Qualitäts-Check ist dies vor allem am unsteten Umsatzwachstum zu sehen, wobei es hierfür auch einen Punkt Abzug gibt. Nichtsdestotrotz gibt es aktuell einige Wachstumstreiber für das Unternehmen. So erfordern Hybrid-Arbeitsmodelle, aber auch der Umstieg auf Windows 11, dass Firmen ihre IT-Ausgaben erhöhen. Neue Betriebssysteme verlangen auch nach aktueller Hardware, was HP in die Hände spielt. Das Research-Haus Gartner geht in einer aktuellen Schätzung davon aus, dass die Investitionen für IT-Devices in 2022 im Vergleich zum Vorjahr immerhin um etwa 2,3 % auf 820,8 Mrd. USD zulegen dürften. So ist es nicht verwunderlich, dass die Schätzungen für das Unternehmen zuletzt nach oben geschraubt wurden. Analysten gehen aktuell davon aus, dass HP in 2022 Umsätze von 64,9 Mrd. USD erwirtschaften wird; ein Plus von 2,5 %.

Das Unternehmen profitiert von seinem guten Markennamen. Es hat daher eine gewisse Preismacht für Heim-PCs und Drucker. Die operative Marge konnte zuletzt wieder deutlich ausgebaut werden. Die Nettomarge von zuletzt 11 % ist für einen Hardwarehersteller durchaus stark. Das Management geht davon aus, dass auch im aktuellen Jahr die Margen zumindest konstant gehalten werden können. Kosteneinsparungen von mindestens 800 Millionen USD in 2022 dürften helfen. Dabei überzeugt neben einer gewissen Wachstumsfantasie, worauf ich gleich noch eingehen werde, vor allem die Bewertung. So liegt das KGV aktuell gerade einmal bei 9. Auch die Dividende kann sich sehen lassen. So wird man im Jahr 2022 wohl 0,95 USD an Dividenden ausschütten. Das macht eine Rendite von 2,4 %. 

Wachstumsaussichten 

Die Vision des Unternehmens ist es, laut eigener Angaben, sich neu zu erfinden. Dabei setzt man auf einen Wandel vom einfachen Hardwareverkäufer zum vermehrt auf Software setzenden Technologiekonzern. Wachstumsstarke Märkte wie der 3D-Druck sollen disruptiert werden und dürften künftig wohl eine wichtige Rolle spielen. Hier setzt HP mit seinem Multi Jet Fusion und Metal Jet an. Konkret sollen vor allem Märkte wie Verpackungsmaterialien (10 Mrd. USD), Orthesen & Prothesen (10 Mrd. USD) und Schuhe (8 Mrd. USD) adressiert werden können. HP verkauft nicht nur die Drucker, sondern fertigt die Produkte auch für seine Kunden an. Geliefert wird ein Komplettpaket mit einer automatischen Design-Engine bis hin zur Prozessoptimierung. Bei orthopädischen Einlagen etwa sollen Scans und Design-Tools dafür sorgen, dass die Produktion nicht nur 20 bis 60 % schneller und günstiger wird, sondern auch passgenaue Einlagen für den Verbraucher bereitgestellt werden können. Ende letzten Jahres wurde zudem eine Partnerschaft mit L’Oréal angekündigt. Der führende Kosmetikhersteller will ebenfalls auf die additive Fertigung setzen und innovative Produktverpackungen in Massen produzieren können, um damit schneller auf Änderungen in Produktionsprozessen und Produktlinien reagieren zu können.

 

HP versucht auch mit Übernahmen sein digitales Portfolio weiter auszubauen. In dieser Hinsicht wurden im letzten Jahr Unternehmen wie Ampool, Zerto, Determined AI und CloudPhysics übernommen. Damit sollen die Fähigkeiten im schnell wachsenden Cloud-Bereich und bei softwaredefinierten Netzwerken ausgebaut werden. Mit dem Kauf von HyperX im letzten Jahr sicherte man sich zudem den Zugang zu einer Reihe von Gaming-Peripheriegeräten. Als besonders bedeutend dürfte sich auch der zuletzt getätigte Kauf von Teradici erweisen, um die Hybrid-Innovationen mit einer Remote-Computing-Software zu beschleunigen. Damit steigt HP in den Core-Remote-Desktop-Software-Markt ein, der bis 2028 voraussichtlich um 17 % pro Jahr wachsen wird.  

Gute Wachstumsaussichten gibt es auch in der Automobilindustrie. Hier ist VW bereits ein wichtiger Kunde, der zuletzt angekündigt hat, in seinem Werk in Wolfsburg bis 2025 bereits 100.000 Teile mit dem sogenannten Binder-Jetting-Verfahren zu fertigen. Dies betrifft etwa Teile wie die A-Säule des T-Roc Cabrios. Dabei wird pulverförmiges Metall Schicht für Schicht aufgebaut und mit einem Klebstoff verbunden. HP liefert die benötigten High-Tech-Drucker und Siemens eine Software für die additive Fertigung. Vorteile sollen über den 3D-Drucker hergestellte Teile nicht nur bei der präziseren Fertigung, sondern vor allem auch beim Gewicht haben. Dies ist vor allem auch relevant, um die Reichweiten von E-Fahrzeugen zu erhöhen. Im Vergleich zum bisher eingesetzten Stahl soll eine Ersparnis von fast 50 % erreicht werden können. Für das kommende Jahr hat das Management nun eine breitere kommerzielle Verfügbarkeit des Metal Jets bekanntgegeben. 

Kursentwicklung

Trotz des Abverkaufs bei den Technolgiewerten konnte die Aktie von HP zuletzt auf ein neues Allzeithoch ausbrechen. Über die letzten drei Monate wurde eine vielversprechende Base geformt, die Ende Dezember, aufgrund besser als erwartetet Zahlen zum vierten Quartal, verlassen wurde. Meines Erachtens bietet sich hier nun ein mittelfristiger Einstieg an, wobei ein Rücksetzer an die Pivotal Price Line bei 35 USD, mit einzukalkulieren ist.

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Ich wünsche euch eine schöne Restwoche! 

Bis zum nächsten Mal

Andreas Haslinger

 

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

Aktien-Rankings: https://rankings.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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Eigenpositionen:  Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine


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