Die 10 Gebote des Investierens – Roger Babson
Dieser Mann war Erfolgsautor, Investmentpionier, Crashprophet und Präsidentschaftskandidat zugleich. Lesen Sie hier die Geschichte eines Mannes, der als Seher von Wellesley Hills in die Geschichtsbücher einging.
Roger Ward Babson wurde am 06. Juli 1875 in Gloucester, Massachusetts, geboren. Der Junge markierte die bereits 10. Generation der Babsons, die in Gloucester lebten. Über seine Kindheit und Jugendzeit ist nicht allzu viel bekannt. Die Spur findet sich erst am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge wieder, wo Babson Mitte der 1890er Jahre ein Ingenieursstudium absolvierte. Seinen Abschluss erhielt er 1898.
Fortan arbeitete der Absolvent für eine Investmentfirma als Investmentbanker. Babson war bereits als Student sehr kritisch und so hinterfragte er auch bald die Methoden und Preise seines Arbeitgebers. Daraufhin wurde er gefeuert.
Business Statistical Organisation
Nach einem weiteren Intermezzo bei einer Investmentfirma wagte Babson 1904 den Sprung in die Selbständigkeit und gründete die Business Statistical Organisation. Diese Firma beschäftigte sich mit der Vorhersage von Börsen- und Wirtschaftstrends. Prinzipiell kann man die Organisation als eine der ersten Research-Agenturen betrachten. Das Geschäftsmodell bestand darin, dass Babson und Co. ihre Erkenntnisse in einer Art Börsenbrief veröffentlichten, den private und institutionelle Kunden abonnieren konnten. Babson erarbeitete sich schnell einen guten Ruf und so wuchs die Zahl der Abonnenten innerhalb einer Dekade auf mehr als 30.000. Das machte ihn zum Millionär.
Der Seher von Wellesley Hills
Aufgrund seines guten Ansehens und seiner Expertise wurde Babson häufig auf Tagungen und ähnliche Veranstaltungen eingeladen. Den wohl berühmtesten Auftritt legte er dabei im September 1929 hin, als er in einer Rede vor der New Yorker Wirtschaftskammer vor den verheerenden Folgen eines anstehenden Börsencrashs warnte. Aufgrund seiner Äußerungen fiel der Dow Jones an diesem Tag um 3%, was in die Geschichtsbücher als „Babson Break“ einging. In den darauffolgenden Tagen wurde er öffentlich von Wirtschaftsmagazinen und Banken verunglimpft. Allerdings sollte er wenige Wochen später seine Bestätigung erhalten: mit dem „Schwarzen Donnerstag“ am 24.10.1929 begann das weltweite Dahinschmelzen der Kurse der Börsenunternehmen. Dieser Crash gilt als Auslöser der großen Depression und der folgende Bärenmarkt erreichte erst 1932 seinen Tiefpunkt.
Anlagestil: die 10 Gebote des Investierens
Roger Babson hatte einen unorthodoxen Blick auf die Märkte und ihre Funktionsweise. Seiner Ansicht nach basiert der Wirtschaftskreislauf auf Sir Isaac Newton’s 3. Gesetz (Wechselwirkungsprinzip), wonach jede Aktion eine Reaktion zur Folge hat. Außerdem nutzte er die Schwerkraft, um Bewegungen am Aktienmarkt zu erklären. In einfachen Worten ausgedrückt ging Babson davon aus, dass hohen Kursen tiefe Kurse folgen werden und andersherum. Getreu dem Motto: was aufsteigt, muss irgendwann auch wieder herunterkommen.
Außerdem schrieb er zehn Gebote des Investierens nieder und riet auch seinen Lesern dazu, Selbiges zu tun. Die Gebote lauten wie folgt:
1. Trenne Spekulationen und Investments
2. Lasse dich nicht von einem Namen täuschen
3. Hüte dich vor Neugründungen
4. Schenke der Marktreife angemessene Beachtung
5. Kaufe nicht ohne konkrete Fakten
6. Sichere Käufe durch Diversifikation ab
7. Versuche nicht zu diversifizieren, indem du verschiedene Aktien des gleichen Unternehmens kaufst
8. Kleine Firmen sollten gründlichst überprüft werden
9. Kaufe eine angemessene Anzahl an Aktien und kein Übermaß
10. Suche den Broker deines Vertrauens und kaufe nicht auf Margin
Roger Babson war auch einer der Ersten, der für seine Analysearbeit Charts einsetzte. Sein Kapital steckte er vornehmlich in Unternehmen, von deren Produkten die Menschheit profitierte, wie bspw. Hygienetücher, Feuermelder, Ampeln oder Sprinklersysteme.
Fakten
Babson heiratete am 29. März 1900 seine erste Frau Grace, mit welcher er eine Tochter in die Welt setzte. Grace verstarb 1956. Babson heiratete 1957 seine zweite Frau Nona, welche 1963 verstarb.
Während der Großen Depression beschäftigte Babson arbeitslose Steinmetze. Diese sollten inspirierende Textzeilen in Findlinge gravieren. Die Steine findet man noch heute in einem Park in Gloucester und sind seither eine Touristenattraktion bekannt als Babson Boulders.
Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsmann war Roger Babson auch als Autor tätig und schrieb sage und schreibe 47 Bücher. Die Bekanntesten sind Business Barometers (1909), Investment Fundamentals (1930) und If Inflation Comes (1937). Außerdem war er als Kolumnist für die New York Times und die Saturday Evening Post tätig.
Er gründete 2 Ausbildungsstätten, die noch heute Bestand haben. Zum einen das Babson Institute 1919 (heute: Babson College) und zum anderen das Webber Business College 1927.
1940 nahm er als Kandidat der Prohibitionspartei an der Präsidentschaftsweil teil und erreichte hinter Franklin D. Roosevelt und Wendell Lewis Willkie den dritten Platz.
Zitate
- „Wer eine gute Zukunft haben kann, sollte in der Gegenwart nichts vergeuden.“
- „Es ist weise sich daran zu erinnern, dass weder Erfolg noch Misserfolg endgültig sind.“
- „Um seine Träume wahr werden zu lassen, muss man hellwach sein.“
- „Der erfolgreiche Mann ist jener, der eine Chance hatte und diese ergriff.“
- „Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es einen hauptsächlichen Grund dafür gibt, warum Einige Erfolg haben und Andere versagen. Der Unterschied liegt nicht im Wissen, sondern in den Taten. Der erfolgreiche Mann ist in seinen Fähigkeiten nicht überlegen, aber in seinen Handlungen. Dementsprechend kann Erfolg auf eine Formel heruntergebrochen werden: tue das, von dem du weißt, dass du es tun solltest.“
- „Warte nicht darauf, dass dir die Gesellschaft die Erlaubnis gibt, du selbst zu sein.“
- „Ein guter Charakter ist noch wichtiger als der Goldstandard. Der Erfolg jedes Wirtschaftssystems hängt nach wie vor von rechtschaffenden Führern und rechtschaffenden Menschen ab.“
- „Mehr Leute sollten lernen, ihren Dollars zu sagen, wohin sie gehen sollen anstatt sie zu fragen, wohin sie gegangen sind.“
- „Wenn die Dinge schlecht laufen, laufe nicht mit ihnen.“
- „Wenn wir flach auf unseren Rücken liegen, können wir nur noch nach oben blicken.“
- „Experimentieren ist dämlich, wenn dir Erfahrung den Weg zeigen kann.“
- „Wenn die Dinge verkehrt laufen, laufe nicht mit ihnen.“
- „Du solltest den Menschen zeigen wie wertvoll du bist, anstatt es ihnen zu sagen.“
- „Experimentieren ist unsinnig, wenn dir Erfahrung den Weg zeigen kann.“
Roger Ward Babson wurde am 06. Juli 1875 in Gloucester, Massachusetts, geboren. Der Junge markierte die bereits 10. Generation der Babsons, die in Gloucester lebten. Über seine Kindheit und Jugendzeit ist nicht allzu viel bekannt. Die Spur findet sich erst am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge wieder, wo Babson Mitte der 1890er Jahre ein Ingenieursstudium absolvierte. Seinen Abschluss erhielt er 1898.Fortan arbeitete der Absolvent für eine Investmentfirma als Investmentbanker. Babson war bereits als Student sehr kritisch und so hinterfragte er auch bald die Methoden und Preise seines Arbeitgebers. Daraufhin wurde er gefeuert.
Business Statistical Organisation
Nach einem weiteren Intermezzo bei einer Investmentfirma wagte Babson 1904 den Sprung in die Selbständigkeit und gründete die Business Statistical Organisation. Diese Firma beschäftigte sich mit der Vorhersage von Börsen- und Wirtschaftstrends. Prinzipiell kann man die Organisation als eine der ersten Research-Agenturen betrachten. Das Geschäftsmodell bestand darin, dass Babson und Co. ihre Erkenntnisse in einer Art Börsenbrief veröffentlichten, den private und institutionelle Kunden abonnieren konnten. Babson erarbeitete sich schnell einen guten Ruf und so wuchs die Zahl der Abonnenten innerhalb einer Dekade auf mehr als 30.000. Das machte ihn zum Millionär.
Der Seher von Wellesley Hills
Aufgrund seines guten Ansehens und seiner Expertise wurde Babson häufig auf Tagungen und ähnliche Veranstaltungen eingeladen. Den wohl berühmtesten Auftritt legte er dabei im September 1929 hin, als er in einer Rede vor der New Yorker Wirtschaftskammer vor den verheerenden Folgen eines anstehenden Börsencrashs warnte. Aufgrund seiner Äußerungen fiel der Dow Jones an diesem Tag um 3%, was in die Geschichtsbücher als „Babson Break“ einging. In den darauffolgenden Tagen wurde er öffentlich von Wirtschaftsmagazinen und Banken verunglimpft. Allerdings sollte er wenige Wochen später seine Bestätigung erhalten: mit dem „Schwarzen Donnerstag“ am 24.10.1929 begann das weltweite Dahinschmelzen der Kurse der Börsenunternehmen. Dieser Crash gilt als Auslöser der großen Depression und der folgende Bärenmarkt erreichte erst 1932 seinen Tiefpunkt.
Anlagestil: die 10 Gebote des Investierens
Roger Babson hatte einen unorthodoxen Blick auf die Märkte und ihre Funktionsweise. Seiner Ansicht nach basiert der Wirtschaftskreislauf auf Sir Isaac Newton’s 3. Gesetz (Wechselwirkungsprinzip), wonach jede Aktion eine Reaktion zur Folge hat. Außerdem nutzte er die Schwerkraft, um Bewegungen am Aktienmarkt zu erklären. In einfachen Worten ausgedrückt ging Babson davon aus, dass hohen Kursen tiefe Kurse folgen werden und andersherum. Getreu dem Motto: was aufsteigt, muss irgendwann auch wieder herunterkommen.
Außerdem schrieb er zehn Gebote des Investierens nieder und riet auch seinen Lesern dazu, Selbiges zu tun. Die Gebote lauten wie folgt:
1. Trenne Spekulationen und Investments
2. Lasse dich nicht von einem Namen täuschen
3. Hüte dich vor Neugründungen
4. Schenke der Marktreife angemessene Beachtung
5. Kaufe nicht ohne konkrete Fakten
6. Sichere Käufe durch Diversifikation ab
7. Versuche nicht zu diversifizieren, indem du verschiedene Aktien des gleichen Unternehmens kaufst
8. Kleine Firmen sollten gründlichst überprüft werden
9. Kaufe eine angemessene Anzahl an Aktien und kein Übermaß
10. Suche den Broker deines Vertrauens und kaufe nicht auf Margin
Roger Babson war auch einer der Ersten, der für seine Analysearbeit Charts einsetzte. Sein Kapital steckte er vornehmlich in Unternehmen, von deren Produkten die Menschheit profitierte, wie bspw. Hygienetücher, Feuermelder, Ampeln oder Sprinklersysteme.
Fakten
Babson heiratete am 29. März 1900 seine erste Frau Grace, mit welcher er eine Tochter in die Welt setzte. Grace verstarb 1956. Babson heiratete 1957 seine zweite Frau Nona, welche 1963 verstarb.
Während der Großen Depression beschäftigte Babson arbeitslose Steinmetze. Diese sollten inspirierende Textzeilen in Findlinge gravieren. Die Steine findet man noch heute in einem Park in Gloucester und sind seither eine Touristenattraktion bekannt als Babson Boulders.
Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsmann war Roger Babson auch als Autor tätig und schrieb sage und schreibe 47 Bücher. Die Bekanntesten sind Business Barometers (1909), Investment Fundamentals (1930) und If Inflation Comes (1937). Außerdem war er als Kolumnist für die New York Times und die Saturday Evening Post tätig.
Er gründete 2 Ausbildungsstätten, die noch heute Bestand haben. Zum einen das Babson Institute 1919 (heute: Babson College) und zum anderen das Webber Business College 1927.
1940 nahm er als Kandidat der Prohibitionspartei an der Präsidentschaftsweil teil und erreichte hinter Franklin D. Roosevelt und Wendell Lewis Willkie den dritten Platz.
Zitate
- „Wer eine gute Zukunft haben kann, sollte in der Gegenwart nichts vergeuden.“
- „Es ist weise sich daran zu erinnern, dass weder Erfolg noch Misserfolg endgültig sind.“
- „Um seine Träume wahr werden zu lassen, muss man hellwach sein.“
- „Der erfolgreiche Mann ist jener, der eine Chance hatte und diese ergriff.“
- „Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es einen hauptsächlichen Grund dafür gibt, warum Einige Erfolg haben und Andere versagen. Der Unterschied liegt nicht im Wissen, sondern in den Taten. Der erfolgreiche Mann ist in seinen Fähigkeiten nicht überlegen, aber in seinen Handlungen. Dementsprechend kann Erfolg auf eine Formel heruntergebrochen werden: tue das, von dem du weißt, dass du es tun solltest.“
- „Warte nicht darauf, dass dir die Gesellschaft die Erlaubnis gibt, du selbst zu sein.“
- „Ein guter Charakter ist noch wichtiger als der Goldstandard. Der Erfolg jedes Wirtschaftssystems hängt nach wie vor von rechtschaffenden Führern und rechtschaffenden Menschen ab.“
- „Mehr Leute sollten lernen, ihren Dollars zu sagen, wohin sie gehen sollen anstatt sie zu fragen, wohin sie gegangen sind.“
- „Wenn die Dinge schlecht laufen, laufe nicht mit ihnen.“
- „Wenn wir flach auf unseren Rücken liegen, können wir nur noch nach oben blicken.“
- „Experimentieren ist dämlich, wenn dir Erfahrung den Weg zeigen kann.“
- „Wenn die Dinge verkehrt laufen, laufe nicht mit ihnen.“
- „Du solltest den Menschen zeigen wie wertvoll du bist, anstatt es ihnen zu sagen.“
- „Experimentieren ist unsinnig, wenn dir Erfahrung den Weg zeigen kann.“