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Die 20 nachhaltigsten US-Top-Dividendenaktien im Überblick

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In einem Niedrigzinsumfeld, wie es aktuell nach wie vor vorherrscht, sind Dividendenaktien eine gute Alternative für Anleger, die bei Investments auf regelmäßige Kapitalrückflüsse wert legen. Damit die Rechnung aber auch langfristig aufgeht, ist es wichtig, dass die geleisteten Ausschüttungen als nachhaltig einzustufen sind. Genau darauf achtet die LBBW bei ihrem hauseigenen Dividenden-Scoring- Modell. Neuerdings gibt es dazu auch eine Auswertung für den S&P 100 Index. TraderFox berichtet, wie das Konzept funktioniert und welche US-Aktien demnach derzeit die nachhaltigsten Top-Dividendentitel sind.

Zehnjährige US-Staatsanleihen beendeten das Vorjahr mit einer Rendite von 1,5120 %. Damit ist eines klar: Die Zeiten für Renditejäger sind speziell bei Zinspapieren von als erstklassig geltenden Schuldner nach wie vor schwer.

Im Schnitt etwas besser sind die Chancen auf eine auskömmliche Rendite auf getätigte Investments bei Aktien. Denn durchschnittlich werfen auch die im S&P 500 Index vertretenen Aktien mit 1,76 % eine bessere Rendite ab als die zuvor erwähnten 10-jährigen US-Staatsanleihen.

Wie die nachfolgende Grafik aus einer Publikation der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zeigt, hat die Dividendenrendite europäischer Standardwerte, gemessen am Euro Stoxx 50 Index, in den vergangenen Jahren deutlich nachgegeben, wodurch der Vorsprung vor den Pendants aus den USA (S&P 100) und Japan (Topix) mit 0,4 % bzw. 0,7 % nur noch vergleichsweise gering ist.

Quelle: Refinitiv, I/B/E/S, LBBW Research

Geht es nach der LBBW, dann dürften im Anlagejahr 2022 Value-Strategien und damit unter anderem auch Dividendenstrategien wieder vermehrt in den Fokus der Anleger rücken. Die dortigen Analysten veröffentlichen seit Jahren ein so genanntes Dividenden Scoring-Modell. Dieses bezog sich bisher auf den DAX, den MDAX und auf den Euro Stoxx 50 Index. Neuerdings umfasst das Scoring-Modell aber auch US-Aktien in der Form des S&P 100 Index.

Der Piotroski F-Score spielt beim LBBW-Dividendenmodell auf US-Titel eine wichtige Rolle


Wie es dazu von Seiten der LBBW erläuternd heißt, bestand zu Beginn der Kundenwunsch nach einer Erweiterung des Dividendenmodells auf US-Titel. Die initiale Idee war dann, die Grundstruktur des Modells bei der Erweiterung beizubehalten. Das heißt, in die Notenvergabe fließen weiterhin die Dividendenrendite und die ökonomische Nachhaltigkeit jeweils zu 50 % ein.

Daraufhin wurde als Ansatz der Piotroski F-Score ausgewählt. Dieser ersetzt im Falle der US-Titel das Gewinnwachstum, die Ausschüttungsquote sowie die Volatilitätskomponenten des bisherigen Modells.

Der von der LBBW verwendete Piotroski F-Score, zu dem auch TraderFox zu den abgedeckten Einzeltiteln entsprechende Daten bereitstellt, nutzt in der Anwendung im Scoring-Modell in vier von neun Sub-Indikatoren den jüngsten Quartalsbericht. Wie es dazu heißt, gibt es für die USA diesbezüglich eine bessere Verfügbarkeit der Daten.

Aufwarten kann der Piotroski F-Score aus Sicht der Analysten mit derselben Grundidee der ökonomischen Nachhaltigkeit. Er umfasst 9 Kriterien die sich aus Kennzahlen in den Geschäftsberichten der Unternehmen ableiten.

Für die operative Effizienz gibt es dabei maximal 2 Punkte, einen für die Veränderung der Bruttomarge und einen für die Veränderung des Kapitalumschlags. Jeweils einen Punkt kann es für die Veränderungen beim finanziellen Leverage, der Liquidität und der Finanzierung geben. Bei der Profitabilität sind jeweils ein Punkt für die Kapitalrendite (ROA) von über Null drin, für eine positive Veränderung der Kapitalrendite (ROA), bei einem Operating Cashflow von mehr als Null und bei einem operativen Cashflow über dem Jahresüberschuss.

Wie bereits angedeutet steht das Dividenden-Scoring-Modell auf den beiden Säulen Rendite und Nachhaltigkeit. Wie dieses konkret aufgebaut ist, zeigt die nachfolgende Grafik.

Quelle: LBBW

Tabakhersteller Altria und Philip Morris das Top-Duo


Wie die Rangliste mit den besten 20 der nachhaltigsten Dividendenzahler aus dem S&P 100 Index derzeit aussieht, ist der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Das Spitzenduo besteht aus den beiden Tabakkonzernen Altria und Philip Morris. Dabei kommt Altria auf die maximal möglichen 100 Punkte und Philip Morris hat mit 90,7 Punkten einen Vorsprung von 2,4 Punkten vor dem Chemiekonzern Dow Inc. Auf den Plätzen vier und fünf sind der Technologiekonzern IBM und die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens zu finden.

Bei Altria ist es so, dass die Dividende in den letzten 52 Jahren 56 Mal angehoben wurde. Seit dem Jahr 1928 werden Zahlungen geleistet. Die 2008 durch einen Spin off von der damaligen Mutter Altria entstandene Philip Morris International hat seit der Entstehung jedes Jahr die Dividende angehoben.

Dow Inc. bzw. die Nachfolgegesellschaften schütten seit dem Jahr 1912 ununterbrochen eine Dividende aus. Das heißt, jüngst floss die 441. vierteljährliche Dividende in Folge. IBM steigerte seine Ausschüttung in den vergangenen 24 Jahren regelmäßig. Seit 1916 erhalten die Aktionäre jedes Quartal eine Dividende.

Walgreens wiederum zahlt seit über 89 Jahren ununterbrochen eine Dividende. In den vergangenen 46 Jahren wurde diese jedes Jahr angehoben. Damit zählt man zu den so genannten Dividenden-Aristokraten, also jenen Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende ununterbrochen jährlich erhöhen, wie die Redaktion von MyDividends.de berichtet.

Erwähnenswert ist ansonsten mit Blick auf die Top 5 noch, dass diese mit vergleichsweise moderaten Bewertungen auf KGV-Basis daherkommen. Dafür kann das Quintett nicht mit nachhaltiger relativer Kurs-Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt aufwarten.


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