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Die Kunst ist Mut zu haben in schwierigen Zeiten

Artikel, Kommentare Tim Schäfer 3.113 Leser

Liebe Leser,

die Börse ist günstig geworden. Die steigende Inflation und Kriegsängste trugen dazu bei. Das Gewinnvielfache beträgt unter 20 im S&P-500-Index auf Basis der kommenden 12 Monate. Belastend wirkten auch enttäuschende Quartalszahlen einiger Aktien-Lieblinge. Besonders Wachstumsunternehmen und Tech-Firmen sind unter die Räder gekommen. Zu den größten Verlierern gehört der digitale Bezahldienst PayPal, der 60 % eingebüßt hat binnen Jahresfrist. Weitere schmerzvolle Kursverluste erlitten Twitter, Etsy, Match Group und Netflix. Ich sitze Kursverluste von 60 % und mehr aus. Die größten Vermögen werden in oft Krisen geschaffen.

Wer Mut hat, schwimmt gegen die Strömung und staubt Loser wie PayPal ab. Niemand weiß indes, wie lange eine solche Kursmisere dauern wird. Niemand kann eine Aktie oder die Börse genau timen. Eines ist freilich klar: Papiergeld ist auf dem Rückzug. Und die Digitalisierung geht weiter. Ich halten es für möglich, dass ein Hedgefondsmanager wie Nelson Peltz, Carl Icahn oder Bill Ackman die abstürzte PayPal- oder Twitter-Aktie einsammelt und Forderungen stellt. Ein Personalabbau kann drohen, wenn so ein milliardenschwerer Haudegen einsteigt. Oft fordern aggressive Investoren von ausgebombten Firmen, sich selbst zum Verkauf zu stellen. Bei Netflix ist Ackman überraschend neuer Großaktionär vor einigen Wochen geworden.

Wer auf einem Berg Bargeld sitzt, hat schöne Chancen. Ich würde so schnell wie möglich einen großen Teil investieren. Seit 2017 wird von Untergangsszenarien gesprochen.

Wer besorgt ist, steigt in Etappen ein. Generell ist Geld an der Börse langfristig sehr gut aufgehoben. Wer sich vor Fehlern beim Stockpicking scheut, kauft schwerpunktmäßig einfach kostengünstige ETFs und bleibt mit ihnen auf Kurs.

George Soros hat sich von seinen Tech-Aktien vor der großen Korrektur getrennt. Der 91-jährige Spekulant riss sich kürzlich ein 2-Mrd.-USD Aktienpaket des Elektro-SUV-Herstellers Rivian Automotive unter den Nagel. Amazon besitzt 18 %, der traditionsreiche Autobauer Ford 12 % der Rivian-Aktien. Warum Soros bei dem heißen Startup eingestiegen ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Aktie korrigierte stark, vielleicht hofft Soros auf einen Rebound. Mit 52 Mrd. USD ist der Börsenwert enorm für ein Unternehmen, dass praktisch keinerlei Umsatz macht und hohe Verluste einfährt. Im November kam Rivian an die Börse. Soros baute außerdem eine Position in der abgestürzten Fitnessfirma Peloton im Wert von 13,3 Mio. USD auf. Peloton hat Massenentlassungen und einen Managementwechsel angekündigt. Soros verwaltet laut Bloomberg mehr als 28 Mrd. USD. Er ist ein Meister darin, gegen den Trend zu spekulieren. Aber nicht all seine Wetten gehen auf.

Thema aktien Magazin Nr. 03 / 2022


Die Online-Reiseplattform Expedia kann inmitten der Korrekturphase bei Technologieaktien auf neue Hochs vorstoßen. Kein Wunder. Die Phase der Reisebeschränkungen nähert sich ihrem Ende. Die Menschen wollen die eigenen vier Wände verlassen und in die Welt hinaus. Nach Ende der Corona-Beschränkungen rechnen wir mit einem Urlaubs-Boom. Ebenfalls interessant ist nach einem Kursrücksetzer die Aktie des Medizintechnik-Herstellers Medtronic. Die Aktie ist mit einem KGV von 16,5 fast schon ein Value-Pick, wenn die Wachstumsperspektive stimmt. Über diese und andere Aktien berichten wir auf insgesamt 180 Seiten im aktien Magazin.

 

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Bildherkunft: TraderFox