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Intel-Aktie mit Turnaround-Kaufsignal. Überzeugende Roadmap bis 2025!

Chefredakteur Top-Picks Simon Betschinger 1.510 Leser

Liebe Anleger,

die Intel-Aktie steuert im März auf den besten Monat seit 22 Jahren zu. Für Technische Analysten haben solche Anomalien eine große Bedeutung. Das Chartbild zeigt eine Bodenbildungsformation, die nun formal abgeschlossen wurde. Soll heißen: Die Intel-Aktie ist reif für eine neue Rally.

Aus folgenden 3 Hauptgründen halte ich nun das Timing für optimal, um eine Turnaround-Spekulation auf Sicht von 2 Jahren in der Intel-Aktie zu eröffnen. Es winken Kursgewinne von über 50 %


1. Der Speichergigant Micron hat vorgestern im Quartalsbericht dargelegt, warum das zyklische Tief im Halbleitersektor nun höchstwahrscheinlich überschritten wurde. Realistisch ist: Der neue Aufschwung beginnt nun vom tiefen Niveau aus.

2. Intel hat am Mittwoch eine überzeugende Produktpipeline für die nächsten Jahre vorgestellt. Im Jahr 2025 möchte man die technologische Vorherrschaft im Chipsektor wieder zurückerobert haben. Dann endlich will man wieder auf Augenhöhe mit TSMC sein.

3. Der Investitionsboom in Künstliche Intelligenz-Applikationen wird auch die Nachfrage in der Serversparte von Intel deutlich beflügeln. Mit einer eigenen KI-Cloud könnte Intel ein neues Wachstumsthema erschlossen haben.

4. Die Intel-Aktie hat ein starkes, charttechnisches Kaufsignal ausgebildet!

Was steckt hinter der jüngsten Kursstärke der Intel-Aktie? Auslöser für die Kursgewinne war die Vorstellung der neuen Produktgenerationen im Rahmen einer Investorenpräsentation am 29.03.2023.

KI ist überall, sie ist für jeden da und sie soll vermehrt auf Intel-Hardware laufen!


Intel fungiert bereits als Grundpfeiler der KI-Hardware. Mit Xeon bietet man eine Schnittstelle zur Datenaufbereitung und -verwaltung bis hin zu kleinen und mittelgroßen Trainings- und Inferenzverfahren. Nun möchte man zunehmend große Modelltrainings- und Inferenzverfahren mit neuen Intel GPUs und anderen Beschleunigern ermöglichen.

Mit dem Bau einer eigenen Cloud für Entwickler Künstlicher Intelligenzen (KI) greift Intel jetzt gezielt den Marktführer Nvidia an. Der US-Halbleiter-Konzern kündigte am 29.03.2023 im Rahmen einer Investoren-Veranstaltung an, einen Hochleistungsrechner aus 256 Xeon- und 512 Gaudi-Prozessoren zu bauen. Letztere sind speziell für KI-Anwendungen optimiert. Entwickler könnten diesen Rechner nutzen, um ihre KI-Software zu trainieren. Startups wie Hugging Face und Stable Diffusion nutzten bereits Intel-Produkte.

Bislang beherrscht der für seine Grafikkarten-Chips bekannte Konzern Nvidia das Geschäft mit KI-Prozessoren. Er kommt auf einen gigantischen Anteil von 80 % an diesem wachstumsstarken Markt. Um den Rest kämpfen neben Intel noch AMD und einige kleinere Firmen. Intels baut nun sein Engagement für eine echte Demokratisierung der KI von der Cloud über das Netzwerk bis zur Edgeanwendung aus, indem ein breiterer Zugang zu Lösungen und kosteneffizienteren Implementierungen durch einen offenen Ökosystemansatz ermöglicht wird.

Intel Max Serie bietet bahnbrechende Speicherbandbreite und Leistung für HPC und AI


Bereits im November 2022 hat Intel die Intel Max Series Produktfamilie mit zwei Spitzenprodukten für High Performance Computing (HPC) und künstliche Intelligenz (AI) vorgestellt: Intel® Xeon® CPU Max Series (Codename: Sapphire Rapids HBM) und Intel® Data Center GPU Max Series (Codename: Ponte Vecchio). Die neuen Produkte werden den kommenden Aurora-Supercomputer am Argonne National Laboratory antreiben.

Die Xeon Max CPU ist der erste und einzige x86-basierte Prozessor mit Speicher und hoher Bandbreite, der viele HPC-Workloads beschleunigt, ohne dass Codeänderungen erforderlich sind. Die Max Series GPU wiederum ist Intels Prozessor mit der höchsten Dichte, der über 100 Milliarden Transistoren in einem 47-Tile-Gehäuse mit bis zu 128 Gigabyte (GB) Speicher mit hoher Bandbreite vereint. Das offene Software-Ökosystem OneAPI bietet eine einheitliche Programmierumgebung für beide neuen Prozessoren. Intels 2023 OneAPI und AI-Tools werden die fortschrittlichen Funktionen der Intel Max Series Produkte ermöglichen.

Intel ist voll auf Kurs und stellt Server-Roadmap für die nächsten Jahre vor


Grundlegend betonte der Chiphersteller in seinem Investoren-Webinar, dass im Bereich der Serversparte alles nach Plan läuft. Dies ist insofern bedeutsam, da in den letzten Jahren zahlreiche Verspätungen von Produkteinführungen die Anleger verärgert haben.

Zentraler Bestandteil der Präsentation waren die E-Cores als neues Element der Xeon-Produktfamilie. Mehr Kerne und neue Features sollen bei Xeons und damit im Server früher verfügbar sein als es in den letzten Jahren der Fall war, betonte die Chefin dieses Bereichs. Dies ist notwendig, da in diesem Bereich der Konkurrent AMD Intel derzeit klar den Rang abläuft. Dieses Bestreben untermauerte Intel mit der bereits bekannten Aufspaltung der Xeon-Serie in die P- und E-Linie: P-Core-CPUs werden „Rapids“, E-Core-Modelle „Forests“.

Als kleine Neuerung, aber dennoch als 5th Gen Xeon Scalable kommen noch dieses Jahr die Intel Emerald Rapids-Prozessoren auf den Markt. Im vierten Quartal dieses Jahres sollen sie sockelkompatibel zu Intel Sapphire Rapids ausgeliefert werden. Dieser Prozessor bietet mehr Kerne und auch einige andere Optimierungen, damit am Ende ein besseres Ergebnis hinsichtlich Performance per Watt gelingt. Granite Rapids, als echter Sapphire-Rapids-Nachfolger wird im Verlauf des Jahres 2024 erscheinen. Auch dort steht der Wechsel auf den Intel-3-Node an. In einer kurzen Vorführung wurde eine Granite Rapids CPU mit MCR-Arbeitsspeicher gezeigt. Um die P-Core CPUs schnell genug mit Daten zu versorgen, sollen erstmals die besonders schnellen DDR5-Speichermodule mit 8.800 Mt/s zum Einsatz kommen.

Der Server-CPU „Sierra Forest“ ist für die erste Jahreshälfte 2024 geplant


Die Sierra Forest Prozessoren sind für den Einsatz in Datenzentren bestimmt und sollen vor allem mit einem geringen Energieverbrauch punkten. Sie beinhalten 144 E-Cores und funktionieren mit neuester Intel-3-Fertigung auch schon im Labor, wie Intel anhand einer Demo darlegte. Aus Effizienzgründen setzte man gezielt auf E-Cores getrimmt sind, anstelle von Performance-Kernen (P-Cores). Sie sind für Hyperscaler gedacht, die eher viele kleine Kerne anstatt weniger große benötigen. Diesen Markt dominiert Intel, nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IDC, noch immer mit einem Anteil von rund 70 %. Das kann aber letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Konzern hier seit dem Jahr 2017 deutlich Federn lassen musste. Damals war man mit einem Marktanteil von über 90 % nahezu vollständiger Monopolist, was AMD dann aber mit seinen neuen Epyc-Chips immer weiter aufbrach. Mit diesen will man dann in einem wichtigen Geschäftsbereich die Initiative gegen AMD zurückgewinnen

Auch Clearwater Forest ist schon in Arbeit


Intel hat darüber hinaus mit Clearwater Forest auch schon einen Nachfolger für Sierra Forest in der Pipeline. Dieser soll dann allerdings erst 2025 auf den Markt kommen und die eingeleitete Entwicklung fortführen. Er basiert auf einer 1,8 nm-Architektur. Damit schließt Intel seinen Plan ab, fünf Nodes in vier aufeinanderfolgenden Jahren auf den Markt zu bringen. Insbesondere auf dem Servermarkt ist dies auch notwendig, um die Konkurrenz bei der x86-Rechenleistung und Effizienz wieder einzuholen.

OneAPI soll Code universell ausführbar machen


Neben der Hardware betreibt Intel einen hohen Aufwand, um die Softwareunterstützung für AI-Workloads weiterzuentwickeln. Intels OneAPI soll die Ausführung von Software auf CPUs mit integrierten Beschleunigern, dedizierten Beschleunigern und GPUs ermöglichen. OneAPI ist ein offenes, architekturübergreifendes Programmiermodell, welches Entwicklern die Möglichkeit gibt, eine einzige Codebasis für mehrere Architekturen zu verwenden. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Datenverarbeitung ohne Herstellerbindung.

Der US-Chiphersteller investiert in KI-Start-up


Der US-Chiphersteller Intel baut sein Geschäft mit künstlicher Intelligenz stetig aus. Zu diesem Zweck übernimmt der Konzern das kalifornische Startup Nervana. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Computer herzustellen, die wie das menschliche Gehirn „denken“ und lernen. Zum Kaufpreis äußerten sich die Unternehmen nicht. US-Medien schätzten den Preis auf 350 bis 400 Mio. USD. Alle 48 Mitarbeiter von Nervana werden weiterhin in der Big-Data-Sparte von Intel arbeiten. Intel setzt gezielt auf dieses Geschäft inklusive aller Arten von Netzwerkgeräten, um unabhängiger vom angeschlagenen PC-Markt zu werden. „"Die Fähigkeit, Daten zu analysieren und Nutzen aus ihnen zu ziehen, ist für uns sehr faszinierend", sagte Diane Bryant, CEO von Intel. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine „zentrale“ Rolle.

Fazit


Intel verliert seit Jahren Marktanteile gegenüber AMD und NVIDIA. Nun will man in einem ersten Schritt die Marktanteilsverluste stoppen und in einem zweiten Schritt im Jahr 2025 wieder die Technologieführerschaft erringen. Wenn das aufgeht, wird die Aktie Freudensprünge machen. Ich habe zwar meine Zweifel, dass Intel wieder Techologieführer wird, aber dass sich Intel in einem anziehenden Marktumfeld einen guten Stück vom Kuchen sichern wird, ist absolut realistisch. Und der Chipmarkt wird schnell wachsen. Künstliche Intelligenz treibt die Nachfrage nach Rechenpower. Die Bewertung der Intel-Aktie ist mit einem KUV von 2,1  ausbaufähig. AMD wird mit einem KUV von 6,6 bewertet.

Viele Grüße

Simon Betschinger und David Engelhardt