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Microsofts Quartalszahlen: Rückgang beim Gewinn, aber KI- und Cloud-Geschäft lässt Hoffnungen auf Wachstum

Hot-News Dr. Philip Bußmann 370 Leser

Das schwächste Wachstum seit mehr als 6 Jahren

Der Software-Riese Microsoft hat sich zum Jahresende angesichts hoher Inflation und Rezessionssorgen schwer getan und deutlich weniger verdient. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel der Nettogewinn im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 16,4 Mrd. USD. Der Umsatz legte um zwei Prozent auf 52,7 Mrd. USD zu - das war das schwächste Wachstum seit mehr als sechs Jahren. Insgesamt lagen die Quartalszahlen jedoch im Rahmen der Erwartungen. Auch fielen die Einnahmen im wichtigen Cloud-Geschäft etwas höher aus als von Analysten an der Wall Street angenommen.

Die Microsoft-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um etwa 4 %, da die Einnahmen im Cloudgeschäft höher ausfielen als von Analysten erwartet - ein wichtiger Wachstumstreiber für das Unternehmen. Nach der Prognose für das laufende Quartal gab die Aktie jedoch Gewinne ab und startet heute mit Verlusten in den Börsenhandel. Unter anderem sagte Microsoft voraus, dass sich das Wachstum der Cloud-Plattform Azure um vier bis fünf Prozentpunkte verlangsamen werde. Azure ist ein zentraler Wachstumstreiber für den Konzern und war mit einem Plus von gut 30 Prozent ein Lichtblick im vergangenen Vierteljahr.

KI-Strategie: Milliarden-Investment in OpenAI als Zukunftschance

Microsoft gab vergangene Woche bekannt, rund 10 000 Mitarbeiter zu entlassen. Trotzdem will der Konzern sein Engagement beim Entwickler der schreibenden KI-Software ChatGPT, OpenAI, mit einem "Multi-Milliarden"-Investment ausbauen. Microsoft-Chef Satya Nadella betonte die Bedeutung von Software mit künstlicher Intelligenz für die Zukunft. "Mit der Zeit wird jede App eine KI-App sein", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen. Microsoft will Technologie von OpenAI tief in seine Cloud-Plattform einbinden.

PC-Markt: Abschwung belastet Windows-Geschäft

In seinem Windows-Standbein wird Microsoft unterdessen vom Abschwung des PC-Marktes getroffen. So schrumpfte das Geschäft mit dem Verkauf des Betriebssystems an Computer-Hersteller im vergangenen Quartal um 39 %. Und im laufenden Vierteljahr hält der Konzern wieder einen Rückgang in ähnlicher Größenordnung für möglich. Auch im Spielegeschäft rund um die Xbox-Konsole gab es Rückgänge. Aber Microsoft überschritt die Marke von 120 Mio. aktiven Nutzern in seinem Abo-Dienst Game Pass, mit dem Videospiele übers Internet genutzt werden können. Insgesamt muss Microsoft sich also in einigen Bereichen neue Wachstumsfelder suchen und sich auf die Zukunftstechnologien wie KI konzentrieren, um weiterhin erfolgreich zu sein.


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