aktien Magazin

Mowi: Marktführer im am schnellsten wachsenden Sektor der Lebensmittelproduktion (Artikel + Podcast)

aktien + Max Henß 2.537 Leser

Liebe Anleger,

Das Aquafarming ist der am schnellsten wachsende Sektor der Lebensmittelproduktion weltweit – insbesondere die Lachszucht verzeichnet seit Jahren starke Wachstumsraten. Lachs gilt als äußerst gesund und steht auf immer mehr Speiseplänen. Fishfarming ist dabei im Gegensatz zum klassischen Fischfang ein äußerst gut skalierbares Geschäftsmodell. Gegenüber dem Fischfang in öffentlichen Gewässern unterscheidet sich Fishfarming außerdem dadurch, dass der Fischbestand einem festen Besitzer zuzuordnen ist. Fishfarming könnte sich langfristig als eine Lösung für die Nahrungsmittelknappheit der Weltbevölkerung erweisen. Landflächen werden mit steigenden Bevölkerungszahlen knapp, doch Meereswasser ist ausreichend vorhanden, so dass die kontrollierte Fischzucht weiter stark wachsen dürfte. In dem Sektor gibt es viele solide Unternehmen, die vor stabilen Wachstumsraten in den kommenden Jahren stehen.

Fishfarming bald dominant gegenüber klassischem Fischfang


Der Anteil an Aquakultur an der weltweiten Fischproduktion steigt kontinuierlich. Nachdem vor 15 Jahren noch knapp 35 % des weltweit produzierten Fischs durch Farmen erzeugt wurde, beträgt der Anteil heute fast 50 % (siehe Abbildung). Im vergangenen Jahr wurden 85,5 Millionen Tonnen der insgesamt geschätzten 178 Millionen Tonnen produzierten Fischs durch Fischfarmen erzeugt (siehe Abbildung). Schon 2023 könnte die Aquakultur mehr als die Hälfte der weltweiten Fischerzeugnisse verantworten. Da der klassische Fischfang im Gegensatz zum Farming nicht skalierbar ist und durch die Überfischung viele Nachteile mit sich bringt, wird modernes Fishfarming mit hoher Wahrscheinlichkeit mittelfristig den Markt dominieren. Ein Kostenvorteil des Fishfarmings gegenüber des klassischen Fischfangs besteht auch in den hohen Treibstoffkosten – einer der stärksten Kostenfaktoren für den klassischen Fischfang.

Weltweite Fischproduktion von 2007 bis 2021, nach Fischerei und Aquakultur, Quelle: Statista

Norwegische Lachsindustrie dominiert


Insbesondere in der Lachsindustrie spielt Aquakultur eine wichtige Rolle. Seit ihren Anfängen in den 1960er Jahren ist die Lachszuchtindustrie in den letzten Jahrzehnten erheblich gewachsen, so dass heute etwa 70 % des weltweit produzierten Lachses in Zuchtbetrieben erzeugt werden. Im Jahr 2020 wurden mehr als 2,6 Millionen Tonnen Zuchtlachse produziert, im Vergleich dazu wurden nur etwa 550.000 Tonnen Wildlachse gefangen.

Die größten Unternehmen der Lachsindustrie kommen aus Skandinavien. Norwegische Unternehmen wie Mowi, Leroy, Salmar, Grieg, Austevoll, Norway Royal Salmon und NTS weisen Milliardenbewertungen an der Börse auf und stellen einen wichtigen Wirtschaftszweig des Landes dar. In den Fjorden des Landes werden Bestände von rund 400 Millionen Zuchtlachsen gehalten. Auf den Färöer-Inseln ist der Premiumhersteller Bakkafrost sogar der größte Arbeitgeber des Landes. Auch vor den Küsten Chiles wird Lachs in Farmen produziert, jedoch dominiert Skandinavien und insbesondere Norwegen den Markt, da die Zuchtbedingungen hier am besten sind. Um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden und potenzielle Krankheiten zu verhindern, erfordert die Lachszucht Orte mit einer stetigen Durchströmung, ausreichender Tiefe und einer optimalen Wassertemperatur, die nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Die Fjorde Skandinaviens eignen sich hierfür perfekt.

Lachsfarm in Norwegen, Quelle: nytimes.com

Salmon is the new chicken


Das US-amerikanische Wirtschaftmagazin Barrons stellte 2019 die These auf „Salmon is the new chicken“ (zu Deutsch: „Lachs ist das neue Hähnchen“). Wie auch bei Chicken steigt die Nachfrage nach Lachs seit Jahren an. Lachs ist allerdings deutlich effizienter und nachhaltiger. Hühner verwandeln etwa zwei Kilogramm Futter in ein Kilogramm Eiweiß. Lachsfische hingegen verwandeln ein Kilogramm Futter in etwa ein Kilogramm Eiweiß.

Zwar steht auch das Lachsfarming immer wieder in der Kritik, unter anderem aufgrund der Massentierhaltung, dem Einsatz von Antibiotika und der Überdüngung der Gewässer. Allerdings ist diese Problematik nicht annähernd so dramatisch wie es in der Geflügelzucht der Fall ist. Da seit Jahren weltweit Stimmen lauter werden, dass die Geflügelzucht stärker reguliert werden muss und die Tiere artgerechter gehalten werden sollen, könnte man hier in den kommenden Jahren mit höheren Preisen rechnen. Lachs gilt zwar immer noch als Premiumprodukt, könnte aber bei höheren Geflügelpreisen zunehmend Marktanteile gewinnen. Auch schätzen die zunehmend gesundheitsbewussten Konsumenten die Vorteile vom Lachs durch ungesättigte Fettsäuren und die hohe Proteineffizienz.

In den Skandinavischen Ländern finden sich Lachsprodukte bereits überall. In Fastfood-Restaurants sind Lachsburger so beliebt wie hierzulande Chicken-Burger. Auch im Rest der Welt scheint sich ein Trend zu mehr Lachskonsum abzuzeichnen.

Eine Lachszucht-Aktie, die wir aktuell für sehr spannend halten und daher im Rahmen von aktien+ genauer analysiert haben ist der norwegische Marktführer Mowi (ehemals Marine Harvest).

Mowi ASA: Der Marktführer


Mowi ASA (bis Ende 2018 bekannt als Marine Harvest ASA) ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt und sitzt im norwegischen Bergen. Mowi beschäftigt mehr als 12.000 Mitarbeiter, ist in 25 Ländern aktiv und wird derzeit mit einer Marktkapitalisierung von etwa 14 Mrd. Euro an der Börse bewertet. Das Unternehmen produzierte im vergangenen Jahr 14,9 % des globalen Zuchtlachsangebots. Neben Norwegen ist man in Schottland, Irland, Chile, Kanada und auf den Färöer-Inseln in der Lachszucht aktiv (siehe Abbildung).

Produktionsstandorte von Mowi mit Volumen, Stand: 2020, Quelle: Mowi

Geschichte


In seiner heutigen Form besteht Mowi seit 2006. Das Unternehmen ist damals unter dem Namen Marine Harvest aus einer Dreifachfusion von Pan Fish ASA mit Marine Harvest N.V. und Fjord Seafood hervorgegangen.

Das Unternehmen Marine Harvest wurde 1965 vom FMCG-Giganten Unilever gegründet und war ein Pionier bei der Atlantiklachszucht. Nach Expansionen, unter anderem nach Chile, und mehrfachen Besitzerwechseln wurde das Unternehmen 1999 schließlich Teil des niederländischen Lebensmittelproduzenten Nutreco. Nutreco fusionierte 2005 seine Fischzuchtbetriebe, wodurch ein neues, eigenständiges Unternehmen mit dem Namen Marine Harvest entstand, das zuletzt zu 75 % von Nutreco gehalten wurde.

Pan Fish Holding AS wurde 1992 in Norwegen mit der Strategie gegründet, zahlreiche Fischzuchtbetriebe im In- und Ausland zu erwerben. Bis 1997 hatte das Unternehmen zahlreiche Übernahmen getätigt und entschied sich für eine Notierung an der Osloer Börse als Pan Fish ASA. Nach einer drohenden Pleite aufgrund hoher Schulden und zu schnellem Wachstum zu Beginn der 2000er erreichte das Unternehmen 2005 wieder die Profitabilität.

Eine ähnliche Geschichte hat das dritte Unternehmen im Bunde, Fjord Seafood. Fjord Seafood geht auf das im Juni 1996 gegründete Unternehmen Torgnes Invest zurück, das zunächst nur einen einzigen Fischzuchtbetrieb in der norwegischen Stadt Brønnøysund betrieb. Die Expansion in den folgenden vier Jahren verlief aggressiv - im September 2000, als Fjord Seafood (wie das Unternehmen nun hieß) an der Osloer Börse notiert wurde, umfasste das Portfolio des Unternehmens 60 Aufzuchtkonzessionen. Wie bei Pan Fish führten schlechte Marktbedingungen dazu, dass der Aktienkurs im Jahr 2001 dramatisch einbrach und das Unternehmen kurz vor der Pleite stand. Durch einen Bail-Out der größten Anteilseigner konnte diese jedoch verhindert werden.

Unter Einfluss des Schifffahrtsmagnaten und reichsten Manns Norwegens, John Fredriksen, kam es im Jahr 2006 zum Zusammenschluss der drei Unternehmen. Frederiksen ist bis heute noch vor dem norwegischen Staatsfonds über seine Investmentgesellschaft der größte Aktionär des Konzerns. 2013 übernahm Marine Harvest daraufhin die polnische Morpol-Gruppe, den weltgrößten Hersteller von Räucherlachs. Die Umbenennung im Jahr 2018 in Mowi erfolgte aus Imageründen, da Marine Harvest aufgrund von Massentierhaltung in der Kritik der Öffentlichkeit stand. Zudem möchte man in Zukunft neben Zuchtlachs andere Produkte anbieten, Restaurants betreiben und sich als Premiumhersteller positionieren, wofür der Name Mowi besser geeignet ist.

2019 wurde Ivan Vindheim zum CEO von Mowi. Windheim war zuvor seit 2012 als CFO für die Finanzen des Konzerns verantwortlich.

Geschäftsmodell


Die Strategie von Mowi besteht darin, einen großen Teil der Wertschöpfungskette im eigenen Haus zu vereinen. So kümmert man sich neben der Zucht auch um den Transport, die Verarbeitung, die Herstellung des Futters und den Verkauf des Lachses. Dies geschieht unter anderem mit einer eigenen Futter-Sparte, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Über 17 verschiedene Eigenmarken (siehe Abbildung) wird Mowis Lachs direkt an den Konsumenten im Supermarkt vertrieben.

Eigenmarken von Mowi, Quelle: mowi.com

Die Zucht beginnt mit den Fischeiern, die in der Regel von anderen Lachsstationen kommen, und in Süßwasserbecken aufgezogen werden. Nach rund einem Jahr werden die Tiere geimpft, um Krankheitsrisiken zu minimieren. 2016 haben Lachskrankheiten zum Tod von Millionen Tieren und zu Umsatzausfällen für die norwegische Lachsindustrie von über 50 Mio. Euro geführt, weshalb die Impfungen extrem wichtig sind, bevor die Tiere in die Aquakulturen in den Fjorden gebracht werden. Nach weiteren 1,5 Jahren, wenn die Fische ein Gewicht von etwa 5kg erreicht haben, werden sie geschlachtet und verarbeitet. Wer sich für die Produktion von Lachs in den Zuchtbetrieben genauer interessiert, findet hier einen Link zu einem interessanten Bericht von Galileo über Mowis Konkurrenten Leroy.  

Mowi vertreibt seinen Lachs weltweit. Europa ist der wichtigste Absatzmarkt und machte zuletzt einen Umsatzanteil von 68 % aus, wobei man 2021 rund 3,8 % gegenüber dem Lockdown-Jahr 2020 wachsen konnte. Nord- und Südamerika sind der zweitgrößte Absatzmarkt mit einem Anteil von rund 22 % am Umsatz (+ 12,6 %). Rund 9 % des Umsatzes erzielt man in Asien (+4,3 %) und 1,5 % im Rest der Welt. Die erwartete Menge am produzierten Lachs beläuft sich im Jahr 2022 auf 460.000 Tonnen.

Burggraben: Qualitätsfisch aus Norwegen und Vertrieb über Eigenmarken


Norwegischer Lachs gilt als Qualitätsprodukt, wird global nachgefragt und in die gesamte Welt exportiert. Die Regierung möchte den Wachstumsmarkt vollends dominieren und setzt dabei auf Maßnahmenkataloge sowie strenge, regelmäßige Qualitätsprüfungen bei den Lachsfarmen. Auch ist die Aufzucht mit hohen Hürden durch staatliche Genehmigungen verbunden, sodass die bestehenden großen Lachsfarmen über einen Burggraben gegenüber potenzieller neuer Konkurrenz verfügen. Das Qualitätssiegel „norwegischer Fisch“ kommt weltweit gut an und Konsumenten weltweit sind bereit, hierfür einen Aufpreis zu zahlen. Die Nachfrage, insbesondere aus Asien, steigt seit Jahren, was mit Blick auf die wachsende Bevölkerung und die globale Lebensmittelversorgung anhalten dürfte. Von diesen Trends dürften die gesamte norwegische Fishfarming-Industrie profitieren.

Mowi selbst profitiert zudem von der Eigenmarkenstrategie, die sie von anderen Unternehmen abgrenzt. So kann das Unternehmen höhere Margen erzielen und ist unabhängiger von Großhandelspreisen. Daneben kann man durch das Markenimage als Qualitätslachs langfristige Endkundenbeziehungen aufbauen, was bei vielen Konkurrenten nicht der Fall ist.

Einsatz von künstlicher Intelligenz


Andreas Kvame, CEO von Mowis Konkurrenten Grieg Seafood, bezeichnet künstliche Intelligenz (KI) als den „Game Changer“ bei der Lachsproduktion. Mithilfe von KI will Norwegen die Produktion bis 2050 verfünffachen und so seine dominante Position auf dem Weltmarkt ausbauen. Dies wird aktiv von der Regierung forciert. Durch Datenauswertung, unter anderem mittels Supercomputer IBM Watson, sollen dringliche Probleme der Lachszucht gelöst werden – unter anderem um Krankheiten zu vermeiden und die Bestandsmengen zu optimieren. Norway Royal Salmon setzt zum Beispiel in Kooperation mit Microsoft auf eine Technologie, die Unterwasserkameras einsetzt, um Bilder von Lachsen in ihren Gehegen zu sammeln und sie dann automatisch mittels Algorithmus zu zählen. Markführer Mowi setzt KI in einer Kooperation mit Alphabets Forschungsabteilung X ein, um die Nachhaltigkeit des Lachsfarmings zu optimieren. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Analyse von Big Data hofft Mowi, langfristige Trends im Fischverhalten zu verstehen und darauf zu reagieren und so die Meereszucht weiter zu optimieren (siehe Abbildung). Der Einsatz von KI bei der Lachszucht ist ein Wachstumstreiber für den gesamten norwegischen Markt!

Quelle: mowi.com

Auch im Bereich der Automatisierung ist Mowi bestens aufgestellt. Mit der im vergangenen Jahr vorgestellten Strategie „Mowi 4.0“ hat man sich zum Ziel gesetzt, die Wertschöpfungskette vollständig zu digitalisieren und zu automatisieren.

Herausforderungen


Wie bereits erwähnt steht die Lachszucht trotz der vielen Vorteile gegenüber der Geflügelzucht und gegenüber dem klassischen Fischfang immer wieder in der Kritik. Mowi arbeitet jedoch kontinuierlich daran, die Haltebedingungen zu verbessern und das Geschäftsmodell nachhaltiger zu gestalten. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass Mowi 2021 zum dritten Mal in Folge im Coller FAIRR Protein Producer Index 2021 zum nachhaltigsten Produzenten von tierischem Eiweiß gekürt wurde.

Eine weitere Herausforderung für die Industrie ist Bloomberg zufolge der Klimawandel und die damit einhergehenden ökologischen Veränderungen. Lachszüchter könnten demnach mit zunehmenden Umweltrisiken konfrontiert werden. Die steigende Temperatur des Meerwassers kann dazu führen, dass die Standorte der derzeitigen Betriebe in den Fjorden Norwegens mittel- bis langfristig nicht mehr für die Lachszucht geeignet sind.

Des weiteren könnten die Kosten im Zusammenhang mit Seeläusen die Rentabilität der Lachsindustrie weiterhin beeinträchtigen, da es noch keine dauerhafte Lösung gegen den Seelausbefall gibt. Neuere Zuchttechniken wie die Verwendung größerer Junglachse oder die Zucht im offenen Meer könnten jedoch dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Seeläuseproblemen zu verringern. Die Verwendung größerer Jungfische verkürzt die Zeit, die die Tiere in den Meeresbuchten verbringen, und verringert so die Wahrscheinlichkeit eines Befalls. Fischfarmen auf offener See, weit weg von der Küste, könnten ebenfalls helfen, da stärkere Wellen zu einer saubereren Umgebung führen. Die Bekämpfung von Seeläusen ist neben dem Futter ein großer Kostenfaktor für Mowi und vergleichbare Betriebe.

Von der Covid-Pandemie betroffen


Die Corona-Pandemie hat den Lachsfarmern stark zugesetzt. Wichtige Abnehmer aus der Hotel- und Gastronomiebranche sind aufgrund von Lockdowns und Eindämmungsmaßnahmen weggefallen oder haben deutlich weniger Lachs bestellt. Hinzu kam die Problematik der gestörten Lieferketten. Der Lachspreis ist im Zuge der Pandemie deutlich eingebrochen und notierte vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 deutlich unter dem erwarteten Preis, was mit der geringeren Nachfrage zusammenhing (siehe Abbildung). Ein Grund dafür liegt darin, dass sich für einige Wochen das Gerücht gehalten hat, dass sich Covid durch Fische verbreitet und man durch den Konsum infiziert werden könnte. Auch wenn sich dies schnell als falsch erwies, brach die Nachfrage insbesondere in China vorrübergehend ein. Der Einbruch des Lachspreises drückte auf die Margen der Unternehmen und ließ die Aktienkurse zwischenzeitlich deutlich fallen. Mittlerweile hat sich der Lachspreis weitgehend stabilisiert und durch das (fast) weltweit absehbare Ende der staatlichen Covid-Maßnahmen erwarten die Unternehmen eine Normalisierung des Marktes in diesem Jahr.

Quelle: indexmundi.com

Fundamentaldaten


Im Jahr 2021 hat Mowi einen Umsatz von 4,3 Mrd. € erzielt – ein Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr, dass von der Pandemie so stark beeinträchtigt war. Gleichzeitig hat man damit aber auch einen neuen Rekordumsatz erzielt und konnte den Umsatz des Jahres 2019, vor der Pandemie, um immerhin 6 % übertreffen. In den kommenden Jahren erwarten die Analysten weiterhin ein stabiles Wachstum im mittleren einstelligen Bereich, sodass 2024 die 5 Mrd. €-Marke geknackt werden könnte. Die Pandemie hat die Margen stark belastet, 2021 konnte Mowi den Gewinn je Aktie allerdings im Vergleich zum Vorjahr bereits vervierfachen und sogar um 9 % im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie (2019) steigern. Und der Gewinn dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen: 2024 soll der Gewinn je Aktie bereits 50 % höher sein als noch 2021.

Mit Blick auf die Bilanz lässt sich feststellen, dass die kurzfristige Schulden von unter einer Milliarde € locker durch das Umlaufvermögen von etwa 2,7 Mrd. € gedeckt sind. Die Eigenkapitalquote liegt bei 52 %. Damit ist Mowi finanziell sehr stabil aufgestellt.

Hinweis: Beim TraderFox Qualitäts-Check sind die deutlich besseren Zahlen von 2021 noch nicht berücksichtigt.

Quelle: TraderFox Qualitäts-Check

Besonders interessant ist die Aktie für Dividendeninvestoren. Die Dividendenrendite lag 2021 Covid-bedingt zwar unter 2 %, wird im laufenden Jahr allerdings bei etwa 3,3 % bzw. 86 Cent je Aktie liegen. Für 2023 wird bereits eine Dividende von 1,11 € erwartet. Die Ausschüttungsquote dürfte sich im laufenden Jahr damit auf etwa 70 % des Gewinns belaufen. Angesichts der erwarteten, deutlichen Gewinnsteigerungen dürften sich Dividendeninvestoren in den kommenden Jahren auf deutliche Erhöhungen freuen.

Bewertung und Analysteneinschätzungen


Mowi ist aktuell mit einem KUV22 von 3 und einem KGV22 von 21 bewertet und liegt damit etwa auf dem Niveau des historischen Durchschnitts der Aktie. Auch im Bezug auf die Konkurrenz ist die Bewertung in etwa auf durchschnittlichem Niveau. Der zweitgrößte Konkurrent, Leroy Seafood, ist mit einem KGV22 von 17 etwas günstiger bewertet, während der größte Konkurrent, Salmar, mit einem KGV22 von 25,5 etwas teurer bewertet ist.

Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 261,50 NOK in 12 Monaten liegt die Erwartung der Analysten in etwa auf dem aktuellen Kursniveau. Aktuell sprechen sich 8 von 16 Analysten für einen Kauf von Mowi aus, 7 raten zum Halten und ein Research-Haus rät zum Verkauf.

Fazit zu Mowi


Fishfarming ist ein wachsender Trend und könnte schon im kommenden Jahr mehr als die Hälfte der Fischproduktion verantworten. Insbesondere im Bereich Lachszucht ist dies der Fall. Norwegische Unternehmen dominieren den Markt, sie profitieren von günstigen geographischen Bedingungen und einem Burggraben durch das Qualitätssiegel „Lachs aus Norwegen“. Angesichts der wachsenden Erdbevölkerung, drohender Überfischung, strikterer Regularien bei der Geflügelzucht und günstiger Skalierung der Lachszucht steht dem Wachstum des Sektors in den kommenden Jahren nicht mehr viel im Weg. Es gibt viele spannende Aktien in dem Bereich, unserer Ansicht nach ist Mowi jedoch der Top-Pick im Sektor, da der Marktführer durch die Integration der gesamten Wertschöpfungskette und den Vertrieb über Eigenmarken die Nase gegenüber der Konkurrenz vorn hat. Insbesondere für Dividendeninvestoren ist der Titel interessant. Auf langfristige Sicht ist Mowi für uns die beste Möglichkeit, um den Trend zu spielen und damit ein klarer Kauf!

Viele Grüße,

Max Henß