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Sarah von Finanzengräfin: Ich habe mich dazu entschlossen zur allgemeinen Finanzbildung beizutragen.

Influencer-Lifestyle Stephanie Traub 728 Leser


Hallo Sarah, stell dich doch gerne einmal vor!


Ich heiße Sarah, bin 31 Jahre alt und habe mich lange Zeit überhaupt nicht mit meinen Finanzen beschäftigt. Früher vertrat ich selbst die Meinung „an der Börse verliert man nur Geld“ oder „Aktien kaufen ist nur was für „Reiche!“". Nach der Realschule habe ich eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin abgeschlossen und mich nach drei Jahren in der ambulanten Pflege zu einem Studium entschlossen. Das Studium hat mich insbesondere privat sehr weit vorangebracht. Nachdem ich meine eigenen Finanzen einmal um 180° umgekrempelt habe, habe ich mich dazu entschlossen zur allgemeinen finanziellen Bildung beizutragen. In der Hoffnung, andere Menschen vor meinen gemachten Fehlern bewahren zu können, oder Motivation für ähnliche Situation geben zu können.

Auf Instagram heißt dein Kanal "finanzgraefin". Wie bist du auf die Idee für den Namen gekommen und seit wann gibt es deinen Kanal?


Dieses Umkrempeln brachte mich auch auf den Namen. Zu Beginn hieß ich bei Instagram „passives_einkommen_dividenden“. Abgesehen davon, dass der Name viel zu lang ist, spiegelte er nicht vollständig meinen Content etc. wider. Ich habe es geschafft, meine Finanzen unter Kontrolle zu bekommen. Das sollte sich auch im Namen wieder finden, daher habe ich ihn bewusst etwas „abgehobener“ bzw. „provokanter“ gestaltet. Das bleibt eher im Gedächtnis.

Es gibt inzwischen auf Instagram eine Fülle an Finanzaccounts und trotzdem hast du über 14.000 Follower. Wie setzt du dich erfolgreich von der Masse ab?


Es gibt einige Finanz- und Budget-Accounts – ja. Einige wenige betreiben diese aus den richtigen Gründen. Es gibt nicht wenige, die lediglich das potenzielle Geld sehen, welches sie damit verdienen wollen. Das spiegelt sich auch im Content und der Ausdauer wider. Nicht wenige Kanäle verschwinden nach kurzer Zeit wieder, da der Plan des „schnellen Wachstums“ und des „schnellen Geldes“ nicht aufgegangen ist. Der Gedanke sollte andersherum sein. Wie kann ich Mehrwert bieten? Gibt es eine Möglichkeit, für meine eingesetzte Zeit entlohnt zu werden? – nicht umgekehrt.

Du bist seit April 2020 an der Börse. Hatte Corona etwas damit zu tun oder wie bist du dazu gekommen?


Der Corona-Crash hatte durchaus damit zu tun. Meine erste Investition fand bereits im September 2019 statt. Es war ein 25 € ETF-Sparplan. Der Crash hat mich dann dazu animiert, mit meiner vorher zurechtgelegten Strategie, „richtig“ einzusteigen.

Dein Ziel ist es ja, Dividenden in Höhe von 2000€ netto pro Monat zu verdienen. Wie läuft es damit aktuell und wann denkst du hast du dein Ziel erreicht?


Aktuell laufen meine Investitionen auf Sparflamme, was einfach der veränderten privaten Situation geschuldet ist. Ziel ist daher erst einmal, die vorherige Sparquote erneut zu erreichen. Von den Dividenden möchte ich spätestens ab 50 leben können. Das bedeutet nicht, dass ich dann aufhören möchte zu arbeiten. Ich möchte lediglich ortsunabhängig leben und meinen Lebensunterhalt bestreiten können.

Welche Strategie verfolgst du bei deiner Geldanlage?


Ich investiere nur in Anlagen, was ich verstehe und womit ich gut schlafen kann. Bei einer überwiegend Dividenden orientierten Anlage scheiden sich hinsichtlich der Rendite ein wenig die Meinungen. Denn, sobald Dividenden ausgezahlt werden, sind Steuern fällig. Das mindert die Rendite. Ein regelmäßiger Cashflow gibt mir in stürmischen Zeiten an der Börse Gelassenheit. Die brauche ich, um nicht unüberlegte Fehlentscheidungen zu treffen. Diese bewahren mich wiederum anderweitig vor Verlusten.

Wie informierst du dich täglich? Hörst du am liebsten Podcasts oder liest du klassisch News?


Eine Mischung aus verschiedenen Quellen. Es vergehen auch Tage, an denen ich mich nicht täglich informiere, sondern mich auf andere Dinge fokussiere.

Wie hast du dein ganzes Finanzwissen aufgebaut und hast du Tipps für Einsteiger, wo und wie sie sich am Anfang am besten informieren können?


Zum Einstieg ist YouTube meiner Meinung nach bestens geeignet. Damit habe ich damals auch angefangen. Hier kann man bei den Creatorn frei wählen und hat eine große Auswahl. Natürlich sollte man zu Beginn erstmal mit einem kritischen Auge geschaut werden, ob sich kein bspw. KyproScam dahinter verbirgt. Wenn YouTube nicht mehr ausreicht, man aber evtl. schon eine Vorstellung hat, wohin die Reise hinsichtlich der eigenen Strategie gehen soll, kann man die ersten Euro in Bücher investieren. Die meisten Informationen sind hier nochmal ausführlicher beschrieben, man kann sich wichtige Informationen markieren und bei Bedarf schnell nachlesen. Zudem macht sich ein Bücherregal auch dekorativ in der Wohnung sehr gut (lediglich eine Frauen-Meinung :D).

Was sind deine Tipps oder besten Wege für passives Einkommen?


Es gibt verschiedene Möglichkeiten für passives Einkommen. Bei Dividenden muss man Kapital haben. Bei anderen Einkommensströmen investiert man zu Beginn sehr viel Zeit für 0 € Einkommen. Letzteres ist für viele eher geeignet, brauch jedoch ausreichend Willen fürs Durchhalten. Welcher Einkommensstrom am besten geeignet ist, muss man ausprobieren. Bei vielen Stunden, die in das Ziel des passiven Einkommens fließen, sollte das Ganze auch Spaß machen. Dadurch geht es wesentlich leicht von der Hand.

Welche wären deine Top 5 Aktien, in die du die kommenden 5 Jahre investieren würdest?


Wie immer gilt hier – keinerlei Anlageberatung und anhand der momentanen Informationen währen das wohl Coca-Cola, Unilever, Microsoft, P&G und Apple.

Kannst du schon von Social Media, passivem Einkommen und Investitionen leben oder machst du noch etwas anderes?


Wären da nicht solche Dinge wie Steuern und die Kosten für den Steuerberater – tatsächlich ja. Aktuell arbeite ich aber „neben“ Social Media und Co. noch und bin bereits für das Wintersemester für den Master eingeschrieben.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, welche Aktie hättest du zum jetzigen Zeitpunkt gerne bereits seit 10 Jahren im Depot?


Wenn ich mir jetzt eine Aktie ins Depot „zaubern“ dürfte, für den Kurs von vor 10 Jahren? Dann wäre das Apple.

Vielen Dank Sarah, für die spannenden Einblicke. Wir wünschen dir weiterhin alles Gute.