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Signal für mutige Anleger: Der auf Bewertung, Stimmung und Technik basierende BEST-Indikator rät zum Aktienkauf

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Im schwierigen Börsenjahr 2022 ist es für Anleger weder einfach, nicht den Mut zu verlieren, noch im komplizierten Dickicht der Finanzmärkte nicht den Durchblick zu verlieren. Orientierungshilfen sind jedenfalls sehr gefragt. Genau das verspricht der Helaba-BEST-Indikator. Dieser besteht aus Indikatoren aus den verschiedenen Teilgebieten der Aktienanalyse – Fundamentalanalyse, Behavioral Finance und Technische Analyse. In der Vergangenheit erzielte dieser vorzeigbare Ergebnisse. Und aktuell liefert der BEST-Indikator ein klares Kaufsignal.

Das Jahr 2022 ist zwar noch nicht zu Ende, aber kaum jemand kann sich vorstellen, dass es aus Anlegersicht noch einen versöhnlichen Ausklang nimmt – zumindest nicht, wenn man bislang bereits in Aktien oder Rentenpapieren investiert war. Dabei ist noch nicht einmal die Inflation berücksichtigt, die den realen Ertrag (welcher Ertrag?) auffrisst. Das sind die beiden einleitenden Sätze von Markus Reinwand, Aktienmarktstratege bei der Hessischen Landesbank (Helaba) in einer aktuellen Publikation zur Ausgangslage an den Aktienmärkten.

Von den Anlageklassen eines herkömmlichen Mischportfolios – Aktien, Renten, Liquidität und Immobilien – können bislang lediglich Immobilien ein leichtes Plus von nominal 1,7 % verbuchen – angesichts der herben Verluste bei Aktien und Renten und einer Inflationsrate in Deutschland von zuletzt 10 % ein schwacher Trost. In manchen Phasen bleibt wohl nur die Wahl zwischen dem kleineren Übel. Denn so wie die Liquiditätsflut der Notenbanken in den vergangenen Jahren die Preise (fast) aller Assetklassen gehoben hat, so senkt deren restriktiver Kurs sie nun wieder, konstatiert Reinwand.

Die Herausforderungen des Ausblicks

Kaum jemand kann sich derzeit vorstellen, dass sich das Konjunkturbild bald wieder aufhellen wird. Die Argumente für eine Abwärtsspirale lassen sich laut dem Helaba-Strategen leicht finden: Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Unsicherheit, Sorgen vor Energieknappheit in der nun anstehenden kalten Jahreszeit, zweistellige Inflationsraten und Notenbanken, die zu deren Bekämpfung die Zinsen immer weiter anheben und damit die Konjunktur abwürgen. Dagegen können sich in solchen Phasen nur Wenige eine Wende zum Besseren vorstellen.

Das erinnert Reinwand an all die früheren Bärenmärkte und Krisen. Auslöser oder Gründe waren zwar immer verschieden (New Economy Blase, Wirtschafts- und Finanzkrise, Staatsschuldenkrise, Pandemie) aber die Auswirkungen sind jedes Mal die gleichen: Aktien erleiden empfindliche Kursverluste. Und dennoch folgte auf jeden Abschwung stets ein Aufschwung. Nur das Timing ist die große Schwierigkeit.

Bislang hat noch niemand den „heiligen Gral“ der Aktienanalyse gefunden – wir leider auch nicht! Wer dennoch weiterlesen möchte, findet auf den kommenden Seiten einen Ansatz, der zumindest mittelfristig orientierten Anlegern eine wertvolle Entscheidungshilfe liefern soll.

Der Helaba-BEST-Indikator – eine Mischung aus Bewertung, Stimmung und Technik

Die wirklich entscheidende Frage ist für Reinwand nicht, wo der DAX in drei, sechs oder zwölf Monaten steht, sondern welches Renditepotenzial Aktien auf Sicht der kommenden Jahre bieten. Sein Rat in diesem Zusammenhang: „Lösen Sie sich gerade in Phasen erhöhter Unsicherheit also von Punktprognosen und begreifen die Zahlen als Richtungsaussage und als Indikation für die erwartete Stärke der Kursbewegung. Verabschieden Sie sich von der Idee, den optimalen Zeitpunkt für den Ausstieg oder den Einstieg zu finden. Kaufen sie dann, wenn andere pessimistisch sind und verkaufen Sie, wenn zu viel Optimismus herrscht. Nur so kann man günstig kaufen und teuer verkaufen. Klingt nach Kalenderweisheiten? Wir haben Indikatoren zusammengestellt, die Sie genau diesem Ziel näherbringen.“

Die wichtigsten Bedingungen dafür, dass Aktien bald ihren Boden ausbilden sind:

• eine günstige Bewertung von Aktien

• sehr negative Konjunkturerwartungen

• eine ausgesprochen pessimistische Stimmung unter den Anlegern

• eine technische Überverkauft-Situation

Nach dieser grundsätzlichen Bestandsaufnahme stellt sich für Reinwand die Fragen, was das genau heißt und wie kann man diese Bedingungen operationalisieren kann.

Bei der Helaba hat man dazu die aus basierend auf langjährigen intern gemachten Erfahrungen besten Indikatoren aus den verschiedenen Teilgebieten der Aktienanalyse – Fundamentalanalyse, Behavioral Finance und Technische Analyse – ausgewählt, ihre Dimension vergleichbar gemacht und zu einem einzigen Indikator, dem Helaba-BEST-Indikator (Bewertung, Stimmung, Technik) zusammengefasst.

Die Teilindikatoren im Überblick

Der Helaba-Bewertungsindikator besteht aus den Kennziffern Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite. Die Konjunkturstimmung misst man anhand gängiger Frühindikatoren wie ifo, ZEW und sentix. Die Anlegerstimmung machen die Experten an den entsprechenden sentix-Umfragewerten fest.

Für den technischen Indikator misst man Ausmaß und Breite der Kursveränderung des DAX. Bewegen sich die Indikatoren zwischen -1 und 1, ergibt sich kein besonderer Handlungsbedarf. Bei Werten unter -1 eröffnen sich Kaufgelegenheiten, bei Werten über 1 sollte man das Risiko etwas reduzieren und einen Teil der Gewinne mitnehmen.

Vorzeigbare Vergangenheits-Ergebnisse

Nicht immer ist die Indikatorenlage eindeutig, räumt Reinwand ein. Häufig liefert ein Indikator demnach bereits ein Signal, während sich der andere noch im Normalbereich zwischen -1 und 1 bewegt. Die Helaba hat daher diese vier Teilindikatoren zu einem einzigen, den Helaba-BEST-Indikator zusammengefasst. Aktuell liefert dieser Indikator ein klares Kaufsignal.

Normalerweise sollte man nicht fragen „was wäre gewesen, wenn…“, denn es nützt nichts, verpassten Gelegenheiten nachzutrauern. Für die Überprüfung einer Strategie ist diese Frage aber sehr sinnvoll, so Reinwand. Hätte man also im Zuge früherer Kurseinbrüche zu dem Zeitpunkt gekauft, als der Helaba-BEST-Indikator unter die Marke von -1 gerutscht war, hätte man in drei von vier Fällen überdurchschnittliche Renditen erzielen können. Lediglich das Einstiegssignal 2008 erwies sich als verfrüht. Dennoch hätte man mit dieser Strategie insgesamt betrachtet auf Sicht von einem Jahr eine Durchschnittliche Rendite von 15 %, auf Sicht von zwei Jahren eine von 22 % erzielt.

Im aktuellen Zyklus hat der Helaba-BEST-Indikator das Kaufsignal bereits im Juni geliefert. Inzwischen hat sich die Korrektur fortgesetzt. Der Indikator nimmt mittlerweile schon einen Wert von -1,9 ein. Wer in früheren Zyklen – bislang waren es leider nur zwei – erst ab diesem Zeitpunkt gekauft hätte, 2008 also deutlich und 2011 einen Monat später eingestiegen wäre, konnte auf Sicht von einem Jahr im Schnitt eine Performance von 35 %, auf Sicht von zwei Jahren von 54 % vereinnahmen, rechnet Reinwand vor.

Zum Abschluss seiner Ausführungen gibt Reinwand zu, dass es bei der aktuellen Nachrichtenlage nicht leicht ist, den Mut aufzubringen und in Aktien zu investieren. Doch er erinnert gleichzeitig auch daran, dass erfahrungsgemäß nur die Inkaufnahme eines höheren Risikos auch die Chance auf überdurchschnittliche Renditen eröffnet.


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