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Sixt St. – Wenn die Zahlen zum 3. Quartal stimmen, sieht Focus-Money durchaus Aufwärtspotenzial von rund 60 % für den Mobilitätsdienstleister

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Der Tourismus ist im Allgemeinen eine der Branchen, die durch die Covid-19-Pandemie extrem in Mitleidenschaft gezogen wurde. Für Reiseveranstalter, Kreuzfahrtunternehmen, Hotel- und Gaststättengewerbe ist diese Krise keine Zuckerschlecken. Es geht um die Existenz. Man kann auch noch die Airlines, Flughäfen und Autovermieter mit in diesen Topf der durch den neuen Coronavirus besonders betroffenen Unternehmen werfen.

Allerdings muss man dann auch anfangen zu differenzieren und die Spreu vom Weizen zu trennen – insbesondere bei den Autovermietern. Die Krise hatte schnell ein prominentes Opfer vorzuweisen. Der Autovermieter Hertz hat schnell die Segel streichen müssen und in den USA ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Nicht besser sei es laut Focus-Money dem kleineren Konkurrenten Advantage Rent A Car ergangen.

Ganz anders hingegen die Entwicklung beim deutschen Mobilitätsdienstleister Sixt. Die Aktie sei zunächst wie alle anderen Titel auch im März dramatisch eingebrochen. Allerdings habe sich der Titel danach auch dynamisch wieder erholt. Nachdem ersten Schock hätten Analysten und Marktteilnehmer plötzlich ungeahnte Chancen für Sixt entdeckt. Der Autovermieter habe davon profitiert, dass viele Menschen um das Angebot des ÖPNV aus Angst vor Ansteckung mit Covid-19 einen großen Bogen machten und stattdessen lieber einen eigenen Wagen mieteten.

Sixt habe zudem die eigene Flotte dank Flexibilität bei der Abnahme von Fahrzeugen von den Herstellern so weit reduziert, dass nun schon eine „geringfügig höhere Nachfrage reicht, um für steigenden Raten zu sorgen“, so Focus-Money. Clever!

Über das weitere Wohl der Aktie werde aber die Entwicklung im laufenden 3. Quartal entscheiden. Es handle sich um das Sommer-Urlaubs-Quartal und sei das wichtigste überhaupt im Jahresverlauf. Noch sei das Reiseverhalten der deutschen und europäischen Urlauber die große Unbekannte in diesem Sommer. Wie zurückhaltend zeigen sich Urlauber? Welche Nachrichten wird es über neue Ausbrüche in der Pandemie geben?

Sixt-Seniorchef Erich Sixt sehe sich selbst auch nicht in der Lage, diese Fragen mit einer konkreten Prognose zu beantworten. Fakt sei, dass das 2. Quartal das schlechteste in der gesamten Konzernhistorie gewesen sei. Weil Kunden derzeit extrem kurzfristig buchten, sei die Entwicklung über einen Zeitraum von drei Monaten kaum vorherzusagen. Die Rücknahme der Reisewarnungen Europa sei positiv. Zudem könne man steigende Buchungszahlen an den US-Flughäfen beobachten.

Daher erwarte man bei Sixt für das Gesamtjahr immer noch ein deutlich positives Konzernergebnis. Wenn es so komme, dann könne die Aktie laut Focus-Money durchaus zurück zu dem alten Rekordhoch bei 115 Euro kehren. Es wäre damit von einem Aufwärtspotenzial von rund 60 % auszugehen.



Kürzlich hat das Analysehaus Jefferies das „Buy“-Rating und Kursziel von 100 Euro für die Stammaktien von Sixt bestätigt. Analyst Constantin Hesse sieht in dem Verkauf des Leasinggeschäfts einen zusätzlichen Puffer für die sowieso schon solide Bilanz des Mobilitätsdienstleister. Mit den erlösten Mitteln erhalte der Konzern weiteren Spielraum, um sich auf sein Angebot in Europa und den USA zu fokussieren.

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