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Top-Pick: Mit der Oracle-Aktie positionieren sich Anleger ganz am Anfang der Wertschöpfungskette von generativer KI!

Chefredakteur Top-Picks Simon Betschinger 2.163 Leser

Liebe Leser,

die Künstliche Intelligenz-Revolution hat begonnen. Die Investitionen ziehen massiv an. Oracle steht ganz am Anfang der Wertschöpfungskette. Wir von TraderFox sind der Meinung, dass die Aktie nun große Chancen bietet. Wir haben unsere Position im aktien Realgeld-Musterdepot aufgestockt und wir werden heute für unseren Optionsscheine-Börsendienst "The Big Call" eine Call-Position eröffnen.

Eine Studie von Goldman Sachs zeigt, dass die Automatisierung von Aufgaben durch Künstliche Intelligenz (KI) zu Einsparungen bei Arbeitskosten, höherer Produktivität und potenziell positiven Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum führen könnte. Generative KI hat das Potenzial, die Kommunikationsbarrieren zwischen Mensch und Maschine zu überwinden und Inhalte zu erstellen, die von menschlicher Kreativität kaum zu unterscheiden sind. Die Analysten schätzen, dass bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeit durch generative KI ersetzt werden könnte. Allerdings wurde in der Vergangenheit die Verdrängung von Arbeitnehmern durch Schaffung neuer Arbeitsplätze ausgeglichen. Die Experten schließen mit einem optimistischen Fazit, dass die globale Arbeitsproduktivität dank KI enorm steigen und das globale BIP um 7 % erhöhen könnte.

NVIDIA hat einen KI-Supercomputer entwickelt

Nvidia hat die DGX-Cloud ins Leben gerufen. Dahinter verbirgt sich ein Cloud-Service, der KI-Supercomputer-Leistungen zur Verfügung stellt. Kunden erhalten mit der Nvidia DGX Cloud eine kombinierte Software- und Infrastrukturlösung für das KI-Training. Beispielsweise greift der Biotechkoloss Amgen darauf zurück. "Dank der leistungsstarken Rechen- und Multiknoten-Funktionen der DGX Cloud konnte Amgen das Training von Protein-LLMs mit BioNeMo um den Faktor 3 beschleunigen und die Analyse nach dem Training […] im Vergleich zu alternativen Plattformen bis zu 100 Mal schneller durchführen." Des Weiteren können mit der Nvidia DGX Cloud auch kundenspezifische generative KI offeriert werden.

Über die Oracle Cloud-Infrastruktur bekommen Firmen Zugriff auf den KI-Supercomputer

Wie jüngst bekannt wurde, baut der KI-Service von Nvidia auf der Cloud-Infrastruktur von ORACLE auf. Dabei wurde die Zusammenarbeit auf den "Oracle Cloud Infrastruktur Supercluster" erweitert. Als Hyperscaler bietet Oracle den KI-Service in großen Umfang an und profitiert damit von dessen Marktdurchdringung, da jetzt ein einfacher Weg für jedes Unternehmen besteht auf KI-Supercomputer-Leistung zuzugreifen. Dem Cloud-Infrastrukturgeschäft von Oracle sollte das sehr zuträglich sein. Denn Oracle ist die erste Plattform, welche den Service Tausenden von Kunden offeriert. Durch den Übergang zum KI-Zeitalter wird die Nachfrage deutlich steigen, da immer mehr KI-Anwendungsfälle stattfinden und Nvidia einen einfachen Zugang zur teuren und komplexen Infrastruktur bietet.

Oracle. Eine Erfolgsgeschichte. Das große Geld steckt in der Cloud und KI

Oracle ist ein Dauerläufer, die Aktie ist eine der besten für Langfristanleger. Seit 1986 legte der Kurs um 125.000% zu. Aus einem Einsatz von 1.000 EUR wären 1,25 Mio. USD geworden. Natürlich ist die vergangene Performance keine Garantie für die Zukunft, doch macht sie Hoffnung.

Ein Erfolgsrezept waren zahllose Übernahmen von Softwarefirmen, die der Datenbankspezialist integriert hat. So lassen sich Skaleneffekte nutzen. Jedes Jahr bringt das Management zwischen 10 und 12 Übernahmen in trockene Tücher. Die größten Käufe waren NetSuite 2016 für 9,3 Mrd. USD und Cerner 2021 für 28 Mrd. USD.

110 Mrd. USD gab Oracle-Gründer Larry Ellison für über 150 Akquisitionen aus. Er hat mit all den Akquisitionen einen Giganten geformt. Unter den Zukäufen waren auch Sun Microsystems und PeopleSoft. Besonders clever scheint Cerner zu sein. Cerner erzielt fast 20 % seiner Einnahmen mit US-Behörden, der Krankenakten-Spezialist genießt in der öffentlichen Hand ein gutes Ansehen.

NVIDIA arbeitet mit Oracle bei der KI zusammen

Jetzt kann Oracle von dem neuen Boom bei der Künstlichen Intelligenz profitieren. Der führende kalifornische Chipkonzern NVIDIA hat seine neue DGX Cloud vorgestellt, mit der man Zugriff auf den AI-Supercomputer von NVIDIA hat. Oracle ist einer der Partner. Firmen können über Oracle auf die DGX-Cloud zugreifen. Oracle wird damit neue Kunden gewinnen, der Kurs dürfte profitieren.

Der Erfolg von ChatGPT löst Rekordinvestments in KI-Projekte aus

Der Erfolg von künstlicher Intelligenz ist seit dem Durchbruch von ChatGPT für jedermann sichtbar. Obgleich die Technologie noch Fehler macht, stecken Firmen wie Microsoft oder Alphabet Rekordsummen in die KI. Es ist ein Wettlauf entbrannt. Es ist im Zuge dessen auch ein Run auf Aktien aus dem Bereich ausgebrochen. Zurecht, die Technologie wird die Welt verändern. Wir glauben, dass Anleger über Oracle mit überschaubaren Risiken von dem neuen KI-Goldrausch profitieren können.

Die Aktie wird günstig mit dem 15-fachen Gewinn bewertet

Beim Kurs von 88 USD wird die Aktie nur mit dem 15-fachen Gewinn in 2024 gehandelt. Es handelt sich demnach fast um ein Value-Papier. Allerdings ist die Verschuldung hoch. Mit 83 Mrd. USD steht der Konzern aus dem texanischen Austin in der Kreide. Die Schulden gehen auf Aktienrückkäufe und Übernahmen zurück. Doch angesichts hoher Geldflüsse sind die Schulden stemmbar.  

Dass Oracle führend ist, zeigt ein Mega-Auftrag aus Washington

Das Pentagon teilte im Dezember einen riesigen Cloud-Auftrag unter vier Unternehmen auf. Aufträge im Wert von 9 Mrd. USD vergab das US-Verteidigungsministerium an Amazon, Google, Microsoft und Oracle. Die Verträge laufen bis 2028. Es geht um die neue Cloud mit dem Namen Joint Warfighting Cloud, die dem Verteidigungsministerium Cloud-Dienste mit den höchsten Sicherheitsstandards zur Verfügung stellt. Oracle hat Großkunden wie Adidas, die Stadt Philadelphia, Fujitsu, McDonalds oder Samsung. Der Riese betreut 430.000 Kunden in 175 Ländern Pro Jahr stellt die Personalabteilung 22.000 Mitarbeiter ein. Es gibt 170.000 Beschäftigte. Davon betreuten 15.000 Kunden in 29 Sprachen. 48.000 Programmierer und Softwareingenieure arbeiten für Oracle - mit steigender Tendenz. 20.000 IT-Partner sind für die Installation der Programme im Einsatz.

Gründer zog sich als CEO zurück

Gegründet hat das Unternehmen Larry Ellison. Der 78-jährige gab den CEO-Posten an Frau Safra Ada Catz (61) ab. Sie stammt aus Israel, wuchs in Massachusetts auf. Die Rechtsanwältin begann ihre Karriere im Investment Banking, bevor sie 1999 zu Oracle kam. 2020 zog Ellison auf seine Insel Lana auf Hawaii, die er für 300 Mio. USD gekauft hatte. Ellison ist mit Tesla-Chef Elon Musk befreundet und besitzt 1,5% des E-Autobauers. Er sitzt seit Dezember 2018 im Verwaltungsrat von Tesla. Ellison fing nach dem abgebrochenen Hochschulstudium damit an, für die CIA Datenbanken zu bauen. „Wenn Leute dir sagen, dass du verrückt bist, stehst du womöglich vorm größten Durchbruch deines Lebens“, sagte er. Ellison wurde Chairman und CTO.

Das drittes Quartal lief super

Im dritten Quartal, das am 28. Februar endete, stiegen die Einnahmen um 18 % auf 12,4 Mrd. USD, währungsbereinigt waren es sogar 21 % mehr. Am wichtigsten ist der Bereich Cloud-Services und Lizenzsupport, der Umsatz der Sparte sprang um 17 % auf 8,9 Mrd. USD. Im Quartal trug Cerner 1,5 Mrd. USD zum Umsatz bei. Cerner, den Anbieter von elektronischen Krankenakten, hatte Oracle geschluckt. Die Transaktion half Oracle, im Gesundheitswesen stark zu werden, es ist ein rezessionssicheres Geschäft.

Das Betriebsergebnis summierte sich auf 3,3 Mrd. USD im Quartal, die Ebit-Marge ist mit 26 % ordentlich. Der Nettogewinn belief sich auf 1,9 Mrd. USD, das Ergebnis je Aktie 0,68 USD. Dass der Konzern kerngesund ist, zeigt sich eindrucksvoll anhand des operativen Cashflows. Dieser summierte sich in den vergangenen zwölf Monaten auf 15,5 Mrd. USD. Das Wachstum des Gewinns je Aktie erreichte im Quartal das obere Ende der Prognose – ein Anstieg um 13 % bei konstanten Wechselkursen auf 1,22 USD. Konzernchefin Safra Catz: „Unser starker vierteljährlicher Gewinn wurde durch ein währungsbereinigtes Wachstum von 48 % im Gesamtumsatz unserer beiden Cloud-Sparten, Infrastruktur und Anwendungen, angetrieben. Die Cloud-Geschäfte übersteigen jetzt den jährlichen Umsatz von 16 Milliarden Dollar.“

Oracle ist Marktführer in der ERP-Cloud

Oracle sieht sich als Marktführer in der ERP-Cloud. ERP steht für Enterprise Resource Planning. Mit diesen Programmen planen und steuern Unternehmen ihre Geschäfte. Oracle hat 10.000 Fusion ERP-Kunden und über 34.000 NetSuite ERP-Kunden. Erzrivale ist der Walldorfer Softwareriese SAP. Oracle-Chefin Catz sieht sich im Vorteil. Sie sagt: „Unser technisch fortschrittliches und hochgradig differenziertes Gen2-Infrastrukturgeschäft befindet sich weiterhin in einer Hyperwachstumsphase – währungsbereinigt legte es um 65 % im dritten Quartal zu.“  64 Mrd. USD gab Oracle seit 2012 für Forschung und Entwicklung aus. Clever ist, dass es tausende von Unis und wissenschaftliche Einrichtungen unterstützt, so kommen Millionen von Studenten mit den Programmen frühzeitig in Kontakt. 18.900 Patente hat der Goliath weltweit angemeldet.

Krankenhäuser, Bundesstaaten, Militärs werden Kunden

Seitdem Oracle im Juni 2022 Cerner übernommen hat, stieg die Vertragsbasis im Gesundheitswesen um etwa 5 Mrd. USD. Chairman Larry Ellison: „Wir haben eine Vielzahl neuer und expandierender nationaler und internationaler Kunden gewonnen. Darunter sind das US-Verteidigungs- und US-Veteranenministerium, Krankenhausgruppen in einem Dutzend US-Bundesstaaten, mehrere Krankenhäuser in Großbritannien, mehrere Provinzen Kanadas, die australische Streitkräfte, mehrere Krankenhäuser in Puerto Rico und mehrere Länder im Nahen Osten.“ Ellison rechnet mit mehr neuen Kunden in den nächsten Quartalen, er deutet eine Beschleunigung der Vertragsunterzeichnungen an.

Oracle gab außerdem bekannt, dass es seine vierteljährliche Dividende um 25 % auf 0,40 USD je Aktie erhöht hat nach vormals 0,32 USD. Größter Profiteur der Anhebung ist Ellison, der 42,4 % des Grundkapitals besitzt. Die Dividendenrendite beträgt 1,8 %.

Die Cloud gilt als Zukunftspferd

Das 1977 gegründete Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von rund 237 Mrd. USD. Der Datenbank-Anbieter expandiert aggressiv in die Cloud, was für Schwung sorgen sollte - besonders vor dem Hintergrund der wachsenden Datenbestände und der KI. Wir halten die Aktie auf dem Niveau für kaufenswert. Die Aktie wird vermutlich auf neue Hochs ausbrechen.

Oracle verspricht, dass Cerner "in den kommenden Jahren ein enormer zusätzlicher Umsatzwachstumsmotor" sein wird. Es gibt in der Tat eine große Chance. Die elektronische Patientenakte von Cerner kann weltweit ausgerollt werden. Cerner automatisiert und digitalisiert medizinische Aufzeichnungen. Dies trägt dazu bei, unnötige Tests und Medikamente zu vermeiden. Es hilft Ärzten, Fehler zu reduzieren. Die Technologie kann die Effizienz im Gesundheitswesen erhöhen. Der Deal mit Cerner scheint vernünftig zu sein. Das KGV, das Oracle bezahlt hatte, war mit 20 nicht übertrieben.

Anleger sollten wissen: Bei der Suche nach langfristigen Investments ist ein guter Ansatz, großen Trends wie KI zu folgen. Ein anderes wichtiges Thema dieser Generation sind die weltweit steigenden Gesundheitskosten. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen, wenn unsere Bevölkerung altert.

Fazit: Oracle ist ein Papier zum Kaufen und Liegenlassen. Das Softwarehaus profitiert von der KI und dem steigenden Datenvolumen. Das KGV ist günstig, die Dividende steigt.

Viele Grüße

Simon Betschinger

Dieser Artikel basiert auf Texten von mir, von Tim Schäfer und von Jörg Meyer. Auflärung über Eigenpositionen: Die TraderFox GmbH und ich privat sind in Oracle investiert.