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Volkswagen VZ – Analysten sehen bis zu 50 % Kurspotenzial. Nicht nur, aber auch aufgrund des Traton-IPOs

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Ja ist denn morgen schon Weihnachten? Nein, ist es zwar nicht, aber trotzdem wird es was geben. Der Wolfsburger Volkswagen-Konzern wird seine Truck-Sparte Traton am Freitag, den 28. Juni, an die Börse bringen. Na ja zumindest ein bisschen. Eigentlich war der Börsengang für März 2019 vorgesehen. Doch bei einem DAX-Stand von 11.500 Punkten war dem Vorstand das Börsenumfeld für das IPO von Traton nicht gut genug. Drei Monate später ist der DAX zwar auch noch nicht viel weiter gekommen und von einem superdupertollen Börsenumfeld kann nun auch keine Rede sein, angesichts weiter schwelendem Handelskonflikt der USA mit China, Mexiko und wer weiß wem noch. Außerdem weiß man ja nicht, was am Persischen Golf für ein Brandherd droht.

Aber sei’s drum. Am Freitag wird Volkswagen zumindest erst einmal 10 % der Anteile an seiner Nutzfahrzeuge-Sparte an die Börse bringen. Das ist weniger als im März ursprünglich geplant. Da waren 25 % aller Anteile vorgesehen. Institutionelle Investoren haben durchaus ein reges Interesse an dem IPO. Laut Der Aktionär solle das frische Kapital der Konzerntochter mehr Spielraum für Übernahmen ohne Hilfe der Konzernmutter ermöglichen.

Die Bewertung des größten europäischen Herstellers von Nutzfahrzeugen und Bussen sei moderat, so Der Aktionär. Traton halte mit den Marken MAN; Scania und der brasilianischen VW-Nutzfahrzeugtochter Volkswagen Caminhões e Ônibus einen Marktanteil von über 30 % in Europa. Sollte die Traton-Aktie zu 29 Euro an die Börse kommen, dann käme der Titel auf ein KGV von 5,5 – und würde damit gleich in Sippenhaft genommen, denn alle Autohersteller im DAX würden derzeit mit einem einstelligen KGV bewertet.

Für Volkswagen zahle sich der Börsengang der Truck-Sparte aus, weil Investoren es meist sehr schätzen, wenn sich Unternehmen auf das Kerngeschäft fokussieren. Die neue Eigenständigkeit der Sparte könne zudem dazu führen, dass Traton die eigene Marktposition erfolgreicher ausbauen könne. Bei Traton rät Der Aktionär dazu, Kurse um 29 Euro zum Kauf zu nutzen. Für die Volkswagen-Vorzüge nennen die Börsenexperten ein Kursziel von 175 Euro (19 % Potenzial).

Warum denn so bescheiden, mag man sich angesichts einiger anderer Analysteneinschätzungen fragen. Das Analysehaus RBC hat Mitte Juni das Kursziel von 202 Euro und die Einstufung mit „Outperform“ für die Volkswagen Vorzüge bestätigt (37 % Potenzial). Die Aktie sei laut Analyst Tom Narayan zuletzt ungerechtfertigt abgestraft worden. Der Ausgabepreis für die Nutzfahrzeugtochter Traton sei solide und rücke die Bewertung des Gesamtkonzerns ins rechte Licht.

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat aktuell sogar ein Kursziel von 220 Euro für den DAX-Titel (49 % Potenzial). Analyst Robin Zhu gefiel bei seiner letzten Besprechung der Volkswagen-Vorzüge die besser als erwartete Nachfrage in China. Nach wie vor würden die Absätze der Premium-Autohersteller in dem asiatischen Markt boomen.

volkswagenchartjun19

 

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Bildherkunft: Volkswagen/MAN/Scania