aktien Magazin

WIR HABEN EXPERTEN GEFRAGT: Wenn Du in die Zukunft schauen könntest, welche Bereiche würdest Du dir genauer anschauen?

Influencer-Lifestyle Stephanie Traub 557 Leser


Joel von @aktienaktivist 


Wenn ich in die Zukunft schauen könnte, würde mich zunächst einmal der Stand der Automatisierung von Industrieunternehmen interessieren. Industrielle Robotik kann Prozesse um etliche Faktoren effizienter gestalten und Margen langfristig weiter verbessern. Schon der jetzige Stand der Robotik beeindruckt mich immer wieder, ich bin gespannt, wie sich der Bereich die nächsten Jahre entwickeln wird. Einhergehend damit muss sicherlich auch das Thema künstliche Intelligenz erwähnt werden. Je höher das Wissen der KI, desto mehr Dinge kann ein Roboter leisten. Aber nicht nur zur Automatisierung ist KI ein wichtiger Faktor: Besonders der Fortschritt von KI-Software interessiert mich. Siri oder der Google Assistent werden bspw. immer intelligenter und können uns das Leben erleichtern. Gleiches gilt für intelligente Chat Bots, die aus Unternehmenssicht enorme Personalkosten sparen können. Auch die Medizintechnik bleibt ein spannender Bereich. Früher waren Prothesen oder künstliche Hüften Zukunftsvisionen, heute sind sie Realität. Warum nicht auf den Fortschritt hoffen, wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja sogar einmal ein Kunstherz, das ein menschliches Herz vollständig ersetzen kann.

Torsten von @aktienfinder_official


Für spannend halte ich den Bereich social Media im Sinne von Meinungsbildung als Ablöse der sogenannten Mainstream-Medien. Die „Vierte Gewalt“ steht seit Jahren in der Kritik, ihre Torwächter-Funktion nunmehr selektiv wahrzunehmen, was zur Entfremdung vieler Bürger in der westlichen Welt geführt hat. Allerdings werden die Sozialen Medien nicht als gleichwertiger Mitspieler in der Meinungsbildung wahrgenommen, sondern eher als Radikalisierungs-Biotope von Spinnern und Verschwörungstheoretikern abgestempelt. Das kann sich jedoch ändern. Jedenfalls ist der Bedarf hierfür vorhanden.



Einen Versuch in diese Richtung unternimmt gerade Elon Musk mit seiner „Free-Speach“-Kampagne mit Twitter. Auch wenn die Umsetzung zu Recht Kritik auf sich zieht und das Gelingen fraglich ist, so wäre die Gründung einer international anerkannten Diskussionsplattform ein Erfolg, der lediglich der Schritt zu einer Super-App im funktionalen Sinne von Tencents WeChat sein könnte – selbstverständlich ohne allmächtigen staatlichen Akteur. Ein solche „Super App“ würde nach und nach auch die Bereiche Finanzen, Handel und Gaming abdecken und durch ihre Strahlkraft reinen „Insellösungen“ von PayPal oder Amazon den Rang ablaufen. Als Aktionär wären hohe Kursgewinne in ein solches Investment garantiert.

Marvin von @boersenunterricht 


Das kommt natürlich drauf an, wie weit ich schauen könnte. Hätte ich die Möglichkeit, 10 Jahre in die Zukunft zu blicken, würde ich mir zuerst die Health Care Branche ansehen, da ich glaube, dass hier mitunter die meisten Transformationen stattfinden werden. Es gibt bereits einige, noch kleine Unternehmen mit massig Potential dazu, die Gesundheitsbranche auf den Kopf zu stellen. Rechnet man damit, dass sich ihre Ideen und das dazugehörige Geschäftsmodell langfristig durchsetzen, wird man schnell feststellen, dass im Health Care so einige Wachstumsraketen verborgen sein könnten. Speziell was z.B. im Bereich Biotech möglich sein wird. Mir kommt da eine Bico Group mit ihrem Bioprinting in den Sinn. Experten erwarten hier ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 15-20%. Oder Teladoc Health, die versuchen mit ihrer Telemedizin eine völlig neue Art der Arztuntersuchungen zu etablieren. Der gesamte Markt soll in den nächsten Jahren mit mind. 25% pro Jahr wachsen. Zu guter Letzt noch der riesige Pharmabereich. Erst 2022 haben Unternehmen wie Eli Lilly, Roche und Biogen bekanntgegeben, dass sie kurz vor dem Durchbruch in der Alzheimer-Bekämpfung stehen. Wer weiß, was innerhalb der nächsten 10 Jahre noch alles möglich sein wird. Den zweiten Bereich, den ich mir bei einem Blick 10 Jahre in die Zukunft genauer anschauen würde, ist künstliche Intelligenz und Machine Learning. „Software is eating the world“ ist, meiner Meinung nach, ein sehr treffendes Zitat, wenn es darum geht zu beschreiben, wie unser Leben in der Zukunft aussehen wird. Speziell würde mich die Frage interessieren, welche traditionellen Industrien bis dahin noch disruptiert worden sind. Die Zeiträume in der solche Disruptionsprozesse stattfinden werden, meiner Einschätzung nach, immer kürzer, die Geschwindigkeit in der wir leben immer schneller und größten die Antreiber dessen sind unter anderem KI und Machine Learning. Fast jede Branche erfährt aktuell eine solche Transformation. Ich nenne nur mal ein paar Stichworte: Smart Farming, Digital Banking, Industrie 4.0, autonomes Fahren, Cybersecurity, Surgical Robots. Die Liste ist lang, die jährlichen Wachstumsraten solcher Märkte hoch und als Growth-Investor würde mich sehr interessieren, auf welche Aktien ich setzen muss, damit die Depotraketen zünden. Lässt man bei diesem Gedankenspiel das Thema Börse beiseite, hätte ich natürlich auch liebend gerne einen Einblick darin, wie sich diese Veränderungen auf mein eigenes Leben auswirken.

Jonas von @kapitalmarktfreunde 


Wenn ich in die Zukunft blicken könnte, würde ich mir den gesamten Bereich um Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik genauer anschauen. Werden wir in 20 Jahren Haushaltsroboter nutzen? Welche Berufe können durch KI und Robotik abgelöst werden? Wie werden diesbezüglich die rechtlichen Regularien aussehen müssen? In Japan haben diese Themen im Ansatz bereits Einzug in den Alltag erhalten. Bezogen auf die Aktienanlage könnte ich mir hier (ähnlich wie beim Thema „Metaversum“) eine Blasenbildung mit anschließend wenigen Gewinnern und vielen Verlieren vorstellen. Werden wir hier einen winner-takes-it-all-Markt oder einen Markt mit vielen Playern, ähnlich wie beim Thema Cloud, sehen? Ich fokussiere mich hier auf große, etablierte Unternehmen, die in diesem Bereich massiv investieren und wachsen wollen. Kleinere Unternehmen können natürlich das „nächste große Ding“ werden, sind hier für mich jedoch keine Option. Es bleibt spannend und ich blicke wie immer optimistisch in die Zukunft.