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Deshalb wird das Tesla Model 3 von den meisten Menschen gnadenlos unterschätzt

Chartanalysen Thorsten Reich 25 Leser

Liebe Trader,

in letzter Zeit las ich in den deutschen Medien einige kritische Artikel über Tesla. Es wurde über haufenweise Stornierungen des Model 3 berichtet und über angebliche Lieferprobleme, da die meisten Vorbestellungen erst nächstes Jahr ausgeliefert werden. Selbst in der „Börse vor Acht“ in der ARD wurde Tesla neulich ungewohnt kritisch kommentiert. Die Argumentation war, dass das Unternehmen momentan ja noch nicht profitabel arbeite und nun mit dem Model 3 dies unter Beweis stellen müsse. Muss es das? Nein! Entscheidend ist doch das langfristige Gewinnpotenzial. Wie soll man denn von heute auf morgen einen profitablen Autohersteller aus dem Boden stampfen, der dazu noch die Antriebstechnik revolutioniert und auf autonomes Fahren setzt?

Die ARD-Reporter scheinen hier die grundlegenden Skaleneffekte nicht zu verstehen und setzen bei der Bewertung vor allem auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Ein Blick auf Amazon reicht, um zu verstehen, wieso das Quatsch ist: Amazon konnte letztes Jahr einen Gewinn von 2,37 Mrd. Dollar erwirtschaften. Vor kurzem kündigte CEO Jeff Bezos jedoch an, dass Amazon im dritten Quartal dieses Jahres eventuell einen Verlust von bis zu 400 Mio. Dollar ausweisen wird; und das bei einem boomenden Geschäft eines seit über 20 Jahren existierenden Unternehmens. Bezos ist das Wachstum des Unternehmens einfach wichtiger als ein kurzfristiger Gewinn. Elon Musk dürfte dies ähnlich sehen. Tesla hat vor kurzem eine Anleihe platziert und damit 1,8 Mrd. Dollar eingesammelt. Solange es Kapitalgeber gibt, die an das Geschäftsmodell glauben, spielt der Gewinn eine untergeordnete Rolle.

Während deutsche Medien von zehntausenden Stornierungen sprechen, rechnet Tesla-Gründer Elon Musk beim Model 3 statt 500.000 mittlerweile mit einer jährlichen Nachfrage von über 700.000 Autos. Kein Wunder. Das Auto scheint verglichen mit anderen Mittelklasse-Wagen in einer eigenen Liga zu spielen. Diverse Testfahrer zeigten sich begeistert vom Fahrverhalten. Bei der Vorstellung des Model 3 zeigte Musk Videos von einem Crash-Test des Autos, verglichen mit einem Volvo. Der Tesla überstand den Test mit deutlich geringeren Schäden. Tesla dürfte somit auch bei der Sicherheit einen neuen Standard setzen und Volvo als sicherste Automarke ablösen. Zudem verfügen sämtliche Model 3 über die benötigte Hardware zum autonomen Fahren. Elon Musk muss, wenn es soweit ist, lediglich ein Software-Update aufspielen. 2018 könnte es bereits so weit sein.  Es gibt aktuell wenig, das gegen einen Aufstieg Teslas zu einem der größten Autobauern der Welt spricht. Dennoch halte ich Tesla für kein attraktives Investment. Mit einer Bewertung von 59 Mrd. Dollar ist der Vorsprung Teslas gegenüber den anderen Autobauern für mich bereits eingepreist.

Für News-Trader ist die Tesla-Aktie jedoch höchst interessant. Oft sorgen News-Impulse in der Aktie für eine mehrwöchige Rallye, gefolgt von einer Konsolidierung. Dieses Muster sah man zuletzt nach den Zahlen zum ersten Quartal. Anfang August hat Tesla erneut erfreuliche Quartalszahlen vorgelegt und diese dürften die Aktie nun auf ein neues Allzeithoch beflügeln. Es bietet sich an bei einem neuen Hoch über $370 zu folgen. Der Pivotal-News-Preis bei $345 bildet hierbei die Verlustbegrenzung auf Tagesschlusskursbasis.



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