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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax weitet Wochenminus aus


FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit seinem dritten Verlusttag in Folge hat der Dax am Freitag eine schwache Woche besiegelt. Ein Minus von 0,96 Prozent auf 22.461,52 Punkte sorgte dafür, dass der deutsche Leitindex seinen Wochenverlust auf 1,9 Prozent ausdehnte. In der zweiten deutschen Börsenreihe ging es am Freitag für den MDax um 2,71 Prozent auf 27.852,37 Punkte bergab. Sein Wochenverlust beläuft sich damit auf 3,2 Prozent.

Belastet von den angekündigten US-Autozöllen hatte der Dax am Vortag den Kampf um die 21-Tage-Linie als kurzfristigen Trendindikator verloren. Neben dem Zollstreit wurde die Schwäche der vergangenen Tage auch mit Gewinnmitnahmen begründet, nachdem die Finanzpaket-Rally dem Leitindex in der Woche zuvor noch einen Rekord von 23.476 Punkten beschert hatte. Von diesem hat er sich mittlerweile wieder um gut 1.000 Punkte entfernt.

Den Experten von Landesbank Baden-Württemberg zufolge ist es wenig verwunderlich, dass die Anleger neuerdings hin- und hergerissen sind, ob es wegen der Langzeitwirkung des gigantischen Schuldenpakets angebracht ist, dem Dax weiter die Stange zu halten. Ob die verteilten Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind, müsse die Zeit erst noch zeigen.

Im Hinblick auf die Bewertungen deutscher Aktien betonte die Helaba, der Dax sei durch den dynamischen Kursanstieg der letzten Monate inzwischen aus seinem fairen Bereich nach oben ausgebrochen. "Auch wenn die Überbewertung nicht so stark ausgeprägt ist wie bei den US-Indizes, sind auch deutsche Blue-Chips inzwischen teuer", schrieb Analyst Markus Reinwand.

Der Abgabedruck zeigte sich auch international. Während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx den Freitag 0,9 Prozent tiefer beendete, gab es auch an den US-Börsen deutliche Kursverluste. Vor allem galt das für den technologielastigen Nasdaq 100 , der zuletzt 2,4 Prozent einbüßte.

Commerzbank und Deutsche Bank mit der generell sehr schwachen Bankenbranche verzeichneten weitere Gewinnmitnahmen. Während ihre Aktien bis zu 4,7 Prozent verloren, legten jene aus der Immobilienbranche zu, wie unter anderem Vonovia mit einem Anstieg um 2,3 Prozent zeigte.

In den beiden Branchentendenzen spiegelten sich Bewegungen an den Anleihemärkten wider. Während die dort sinkenden Verzinsungen zehnjähriger Bundesanleihen tendenziell gut für die kreditabhängigen Immobilienunternehmen sind, wird dies als schlecht angesehen für die Zinseinkünfte der Banken. Bei der Deutschen Bank gab es auch noch den angekündigten Abschied des Finanzvorstands zu verarbeiten.

Generell stark unter Druck standen Aktien aus dem Halbleiterbereich, nebst angeschlossener Ausrüster. Verluste von vier Prozent bei Infineon sowie 5,8 respektive 9,2 bei Aixtron und PVA Tepla wurden mit der Nasdaq-Schwäche und einem Kurseinbruch des US-Chipherstellers Wolfspeed in Zusammenhang gebracht.

Noch viel größer war jedoch der Abgabedruck bei dem Chip-Ausrüster Suss Microtec , die mit minus 14 Prozent ihre Vortagskorrektur ausweiteten. Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank traf in einem Kommentar mit dem Stichwort "KI-Müdigkeit" einen Nerv der Anleger.

Energiekontor büßten mit 13,5 Prozent fast genauso viel ein wie die Suss-Aktie. Nach einem mehrwöchig guten Lauf erlitten die Aktien einen ersten großen Rückschlag, weil der Wind- und Solarparkbetreiber vorsichtig in das neue Jahr geht. Ein Händler bezeichnete den Ausblick als enttäuschend.

Im MDax zog eine Analystenabstufung bei Jenoptik einen Abschlag von 7,7 Prozent nach sich. Der Deutsche-Bank-Analyst Michael Kuhn gab seine im Oktober noch ausgesprochene Kaufempfehlung wieder auf, da die erhoffte Wertschöpfungsstory nicht aufgegangen sei.

Eine positive Ausnahme am deutschen Aktienmarkt waren die Aktien von Cewe mit einem Anstieg um 6,8 Prozent. Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research sieht bei dem Fotodienstleister ein Drittel Luft nach oben, indem er sein Kursziel in Erwartung eines weiteren Umsatz- und Margenwachstums auf 140 Euro erhöhte.

Die Aktien von GFT Technologies verteidigten außerdem einen Kursanstieg um 2,4 Prozent. Der vom Softwareanbieter angekündigte Aktienrückkauf sei überschaubar und habe eher Signalcharakter, sei aber gut für die Stimmung, kommentierten Börsianer./tih/stk

-- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---