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Aktien Frankfurt: Starke Verluste - Unternehmen schüren Konjunkturängste


FRANKFURT (dpa-AFX) - Konjunktursorgen haben dem deutschen Aktienmarkt einen sehr schwachen Monatsstart eingebrockt. Zahlreiche Unternehmen kappten mit Verweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage ihre Ausblicke, was am Freitag zu teils deutlichen Kursverlusten bei Einzelwerten führte. Als Belastung kamen einmal mehr Zollsorgen sowie durchwachsene Geschäftszahlen der US-Techriesen Apple und Amazon hinzu. Zudem enttäuschten die mit Spannung erwarteten, monatlichen US-Arbeitsmarktdaten.

Der deutsche Leitindex Dax fiel bis zum frühen Nachmittag um 2 Prozent auf 23.588 Punkte und sackte damit auf das Niveau von Ende Juni ab. Auf Wochensicht deutet sich ein Minus von mehr als zweieinhalb Prozent an.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 2,1 Prozent auf 30.354 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2 Prozent. Durchwachsene Geschäftszahlen und etwas ernüchternde Signale von der US-Geldpolitik hatten schon am Vortag belastet.

Starke Quartalszahlen der US-Techkonzerne Microsoft und Meta hatten derweil die Indizes am New Yorker Aktienmarkt am Vortag bereits nicht ins Plus befördern können. Die Quartalsberichte von Apple und Amazon brachten Licht und Schatten. Während der iPhone-Konzern überzeugte, enttäuschte der Online-Händler mit einem verhaltenen Gewinnausblick.

Die US-Wirtschaft hatte im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem stark nach unten revidiert. Die US-Wirtschaft laufe bereits länger schlechter als vermutet, schrieb Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Auch die erratische Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump verunsicherte die Anleger einmal mehr. "Keiner blickt mehr wirklich durch", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. So ist die Schweiz schockiert über den Zollhammer aus den USA. Sie erscheint auf der neuen US-Liste mit 39 Prozent Abgaben auf Exporte in die Vereinigten Staaten.

Hierzulande enttäuschten einige Unternehmen deutlich. So macht die unsichere Wirtschaftslage infolge der US-Zölle dem Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck zu schaffen. Der Konzern senkte erneut seinen Jahresausblick. Die Aktien fielen am Dax-Ende um 7,2 Prozent.

Der IT-Dienstleister Cancom blickt nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr zurückhaltender auf 2025. Cancom-Papiere sackten um 12,4 Prozent ab. Im Sog dessen verloren die Anteilscheine des Wettbewerbers Bechtle am MDax-Ende 7,6 Prozent.

Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy senkte wegen des anhaltend herausfordernden Marktumfeldes seine Erwartungen an das laufende Jahr deutlich. Die Anteilscheine brachen als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax um gut 31 Prozent ein.

Mutares hat Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Es gebe konkrete Anhaltspunkte dafür, dass die Beteiligungsgesellschaft gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen habe, teilte die Behörde mit. Die Papiere büßten mehr als 16 Prozent ein.

Für einen Lichtblick sorgte Bayer mit seinen Quartalszahlen. Vor allem beim bereinigten operativen Ergebnis habe der Pharma- und Agrarchemiekonzern die Erwartungen übertroffen, lobte ein Händler. Zu verdanken sei dies dem Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft. Aber auch die jüngst gute Entwicklung der Pharmasparte macht Hoffnung - und stimmt die Leverkusener zuversichtlicher für 2025. Die Aktien zogen unter den wenigen Gewinnern im Dax um fast fünf Prozent an./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---