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Aktienanalyse neu gedacht: Diese Bank profitiert vom Boom bei Kryptowährungen!

Artikel, Aktienanalysen Andreas Haslinger 2.854 Leser

Hallo Investoren, Hallo Trader

Bevor wir auf das heutige Unternehmen, das von der zunehmenden Nachfrage nach Kryptowährungen profitiert, zu sprechen kommen, könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr den Artikel lieber lesen oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube ansehen wollt.

Sicher habt ihr euch schon einmal gefragt, was an diesem Format neu gedacht wird. Ich werde es euch gerne erläutern. Aber bitte stellt euch zuerst eine Frage: "Nach welchen Kriterien wählt ihr Aktien aus?“ Vielleicht geht ihr dabei wie der Großteil der Privatanleger vor und kauft aufgrund von Emotionen oder irgendwelchen heißen Tips. Egal wie ihr vorgeht, die Vorgehensweise dieses Formates ist anders: Sie ist neu insofern, dass die Aktien dieses Formates immer aufgrund einer bestimmten Handelsstrategie ausgewählt werden, wobei die Strategien strengen und systematischen Regeln folgen. Die Grundlage hierfür bieten unsere „aktien Paper“ die täglich aktualisiert werden. Somit werden wir stets auf den laufenden Stand gebracht, womit es wiederum möglich ist, solche Aktien zu besprechen, die eine große potentielle Chance auf steigende Kurse vorweisen. 

Heute beschäftigen wir uns mit dem Paper „Skyrocketing Stocks“. In diesem Paper werden die attraktivsten Wachstumsaktien der USA nach der Strategie von Dan Zanger vorgestellt. Auffällig an dem Screening ist aktuell, dass auf den vorderen Plätzen vor allem Aktien aus dem Sektor „Financial Services“ zu finden sind. So befinden sich aktuell sieben Aktien aus dieser Branche auf den zehn vorderen Plätzen. Aus diesem Grund werden wir auch heute ein Finanzinstitut besprechen, zumal sich die Aktie aktuell auf Platz 1 des Papers befindet.

Und so gehe ich dabei vor! 

Nun aber will ich euch zeigen, wie ich auf das Unternehmen aufmerksam werde. Dazu gehe ich auf www.traderfox.de und öffne dort unser Tool „Paper.“ Dabei handelt es sich um einen digitalen Kiosk auf dem wir börsentäglich PDF-Dokumente zur Verfügung stellen, die alle wichtigen Infos zu einer Trading- und Anlagestrategie beinhalten. 

Das Paper "Skyrocketing Stocks“ findet ihr rechts oben. Es wird börsentäglich von uns aktualisiert. Ihr könnt das Paper auch bequem per E-mail beziehen. Um auf das Tool zugreifen zu können, benötigt ihr neben unserer Software das Morningstar Datenpaket. Infos dazu findet ihr unter folgendem Link: https://traderfox.de/aktuelles/neu-taegliche-trading-paper-im-pdf-format-10-bis-20-seiten-versand-um-8-00-uhr-per-email/id-914/

 

Öffne ich nun das Paper, dann erscheinen aktuell 102 Aktien. Wie schon gesagt, werden wir uns heute auf das Unternehmen, das sich momentan auf Platz 1 befindet, konzentrieren. Es heißt Silvergate Capital. In unserem Tenbagger-Depot hatten wir das Unternehmen übrigens bereits im Januar vorgestellt. 

Silvergate Capital (SI) ist ein US-Finanzinstitut, das sich auf Gewerbeimmobilien- und Einfamilienhaus-Kredite spezialisiert und frühzeitig in die Blockchain investiert hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Banken, welche die Blockchain nicht verstehen und Kryptowährungen als investierbares Asset lange unterschätzt haben, hat sich Silvergate bereits frühzeitig als globale und digitale Zahlungsplattform positioniert und ist inzwischen in diesem Bereich führend. Silvergate Capital nimmt mit seiner Plattform die Rolle als Vermittler zwischen digitalen Währungsbörsen und Anlegern, die in Kryptowährungen investieren wollen, ein.

Der Firmensitz von Silvergate Capital befindet sich in La Jolla in Kalifornien. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet, ging 2019 an die Börse und beschäftigt sich seit 2012 mit dem Markt für Kryptowährungen. Es fällt in den Sektor „Financial Services“ und ist der Branche der Regionalbanken zuzuordnen. Die Marktkapitalisierung beträgt 3,6 Mrd. USD. Damit gehört das Unternehmen zu den Mid-Caps.

Geschäftsmodell 

Das Geschäftsmodell von Silvergate Capital ist nicht schwer zu verstehen. Die Bank bietet finanzielle Dienstleistungen für Geschäfts- und Privatkunden an, wie beispielsweise die Vergabe von Immobilienkrediten. Seit 2014 bietet die Bank zudem Einlagenkonten für institutionelle Investoren an, damit diese ihre digitalen Vermögenswerte sicher verwahren können. Das große Wachstum und auch der First-Mover-Vorteil von Silvergate Capital ist aber darin zu finden, dass das Unternehmen sein eigenes Zahlungssystem für digitale Währungen, das Silvergate Exchange Network (SEN), entwickelt hat. Damit konnte sich Silvergate Capital bereits frühzeitig als globale und digitale Zahlungsplattform positionieren. Mit dem Zahlungssystem SEN nimmt Silvergate Capital die Rolle als Vermittler zwischen digitalen Währungsbörsen, wie beispielsweise Coinbase, und Anlegern, die in Kryptowährungen investieren wollen, ein. Der Schwerpunkt liegt klar auf dem institutionellen Markt, da die Bank sechzig Börsen und OTC-Handelsplätze mit über 500 institutionellen Anlegern verbindet und ihnen ermöglicht, rund um die Uhr und weltweit in nahezu Echtzeit zu handeln. Viele der Bankkunden verwenden Handelsstrategien, die denen an den Aktien- oder Rohstoffmärkten sehr ähnlich sind. Damit liegt der Vorteil von SEN auf der Hand: Da es sich um ein Echtzeit-Zahlungsnetzwerk handelt, können Überweisungen rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr abgewickelt werden, während man bei konventionellen Banken nur während der Bankzeiten die Order ausgeführt bekommt. Da Kryptowährungen aber ständig gehandelt werden, bietet das SEN-Netzwerk natürlich riesige Wettbewerbsvorteile, weil das Geld von überall und zu jeder Zeit bewegt werden kann.

Der Wachstums-Check 

Um die Kennzahlen zu betrachten, werfen wir einen Blick auf den Wachstums-Check, der  die Attraktivität von Wachstums-Aktien prüft. Dabei kann eine Aktie insgesamt 15 Punkte erzielen. Die Verteilung der Punkte richtet sich nach dem Wachstum, der Finanzierbarkeit des Wachstums, der Trendstärke und der Bewertung. Silvergate Capital erhält nach diesem Check 12 Punkte, wobei aktuell 9,90 % aller Aktien einen besseren Stand aufweisen. Dabei ist festzustellen, dass es einen Punkt Abzug beim Umsatzwachstum der letzten zwei Jahre gibt, was mit gut 8 % nicht wirklich hoch war. Allerdings ist dies zu vernachlässigen, da das überproportionale Wachstum der Bank ausschließlich durch die SEN-Plattform angetrieben wird. Das heißt, das Neukundenwachstum nimmt dann zu, wenn die Nachfrage nach digitalen Währungen zunimmt. Und genau dies passiert seit gut einem halben Jahr. Während Ende 2018 nur 542 Kunden auf der SEN-Plattform vertreten waren, waren es Ende 2019 bereits 804 Kunden und Ende 2020 konnte das Unternehmen mit 969 Kunden auftrumpfen. Der Gewinn pro Aktie belief sich im letzten Jahr auf 1,35 USD, was nahezu einer Verdoppelung im Vergleich zu 2015 gleichkommt. Ebenso konnte sich der Umsatz in 2019 auf 86,7 Mio. USD nahezu seit 2015 verdoppeln. Dabei ist es eben vor allem die SEN-Plattform, die immer schneller wächst und damit einen immer größeren Teil zum Umsatz und den Gewinnen beiträgt. 

Die Plattform bietet zudem für die Bank den großen Vorteil, hohe Summen an unverzinslichen Einlagen einbringen zu können. Da die Bank dafür keine Zinsen zahlen muss, hilft dies letztlich, die Gesamtmarge von Silvergate zu erhöhen, wobei die Nettomarge in 2020 bei beachtlichen 26,6 % lag. Zum Ende des vierten Quartals machten die unverzinslichen Einlagen 95 % der gesamten Einlagen von Silvergate aus. Und auch dies ist ein herausragender Wert, wenn man bedenkt, dass die meisten Banken froh sind, wenn sie 30 % der gesamten Einlagen aus unverzinslichen Anlagen erhalten. Silvergates Kosten für Einlagen betrugen am Ende des vierten Quartals nur 0,01 %, was selbst in dem aktuell niedrigen Zinsumfeld enorm ist.

Wachstumsaussichten und Risiken 

Wenngleich es sich bei Silvergate um eine stabile Bank handelt, die sehr profitabel arbeitet, ist dennoch negativ anzumerken, dass die Bewertung mit einem aktuellen KUV von 37 und einem KGV von 110 sehr ambitioniert ist. Dabei gibt es eine starke Korrelation zwischen der Performance der Aktie von Silvergate Capital und dem Kurs von Bitcoin. Der CEO von Silvergate, Alan Lane, sagte zuletzt auch, dass der Kursanstieg von Bitcoin und die vermehrte Handelsaktivität mit Bitcoin ein Grund für die zuletzt starke Handelsaktivität auf SEN gewesen sei. Somit dürfte klar sein, dass ein Einbruch beim Bitcoin auch den Kurs der Silvergate Aktie belasten dürfte und ein weiterer Anstieg des Bitcoins auch vorteilhaft für Silvergate wäre. Wenngleich ich davon überzeugt bin, dass das Potenzial der Blockchain, also der Open-Source-Technologie, die hinter den Kryptowährungen steht, riesig ist und Kryptowährungen in zehn Jahren ein wichtiger Teil unserer digitalen Gesellschaft sein dürften, muss eben auch berücksichtigt werden, dass der Markt für Kryptowährungen extrem volatil ist.

Während die Nettozinserträge nach wie vor einen wesentlichen Anteil an den Gesamtumsätzen ausmachen, und somit das Brot-und-Butter-Geschäft darstellen, dürfte das Wachstum durch das gebührenbasierte Modell der SEN-Plattform weiter an Bedeutung gewinnen. Und so geht das Unternehmen selbst davon aus, dass es sich aktuell noch in einer absoluten Anfangsphase der Monetarisierung des SEN befindet. Es sieht immer mehr Möglichkeiten, neue Produkte einzuführen und damit das Gebührenmodell auszuweiten. Ein gutes Beispiel ist SEN Leverage. Dabei handelt es sich um ein Produkt, welches Kunden ermöglicht, Kredite in US-Dollar zu erhalten, aber Bitcoin als Sicherheit zu hinterlegen. Dies hat den Vorteil, dass Bitcoins 24-Stunden täglich handelbar sind und schneller, als beispielsweise eine Immobilie, liquidiert werden können. Zudem arbeitet die Bank aktuell an mehr als einem Dutzend neuer Produkte und Dienstleistungen, die sich alle um das Thema Blockchain drehen. Erst Anfang des Monats reichte die Bank ein öffentliches Aktienangebot in Höhe von 300 Mio. USD an der Börse ein. Interessant ist, dass die Korrektur der Aktie prompt mit dem Angebot endete. Das ist positiv zu werten und zeigt auf, dass die Investoren sehr optimistisch sind, was die Verwendung des Geldes betrifft und deutet darauf hin, dass das Geld, wie ja bereits vom Management angedeutet, für Übernahmen und technologische Erweiterungen verwendet werden wird.

Jetzt schaue ich mir noch die Kursentwicklung an: 

Die Aktie von Silvergate Capital befindet sich seit Oktober letzten Jahres in einer starken Aufwärtsbewegung und konnte seither mehr als 500 % zulegen. Die letzte Konsolidierung im Januar wurde explosionsartig verlassen, worauf die Aktie innerhalb weniger Wochen mehr als 100 % zulegen konnte. Auch aktuell befindet sich die Aktie wieder in so einer Konsolidierung, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Range inzwischen wesentlich breiter ist und die Aktie extrem volatil in den letzten Wochen war. Vom Februarhoch bei knapp 200 USD ging es in nur wenigen Tagen 50 % abwärts. Aktuell stößt die Aktie wieder rasch Richtung Allzeithoch vor. Einen Einstieg würde ich prozyklisch in Betracht ziehen, wenn die Aktie schwungvoll die Range im Bereich von 185 USD verlässt. Für einen antizyklischen Einstieg bietet sich meines Erachtens der EMA 50 an.

Für und Wider

Zum Schluss sehen wir uns noch an was für und gegen das Unternehmen spricht.

Also was spricht dafür?

  • First-Mover-Vorteil 
  • Kontinuierliche Produkterweiterungen
  • Hohe Nettomargen 
  • Enormes Neukundenwachstum  
  • Großes Marktpotenzial 

Und was spricht dagegen?

  • Hohe Volatilität der Aktie
  • Hohe Bewertung 

  • Einlagen stark abhängig von der Nachfrage bei Kryptowährungen

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Ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche.

Bis zum nächsten Mal

Andreas Haslinger

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

TraderFox Paper: https://paper.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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Eigenpositionen: Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine 


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