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Chefredakteur Top-Picks: Harmonic darf auf der Watchlist der chancenreichsten Aktien nicht fehlen!

Chefredakteur Top-Picks Simon Betschinger 2.068 Leser

Liebe Anleger,

herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe von „Chefredakteur Top-Picks“. Der Aktienmarkt erinnert mich sehr an die Zeit der Finanzkrise. Auch damals waren die Aktien in einem Abwärtsstrudel gefangen, der vom Pessimismus genährt wurde und fast alle Titel mit in die Tiefe zog.

Pessimismus allein ist aber niemals ein hinreichendes Argument dafür, dass der Aktienmarkt eine nachhaltige Trendwende vollziehen kann. Denn die schlechte Stimmung geht Hand in Hand mit tiefgreifenden Störungen im Wirtschaftsapparat. Ein sentimenttechnisches Kaufsignal würde ich dezeit aufgrund der schlechten Stimmung nicht ableiten.

Optimistisch macht die Weltwirtschaft, leider nicht die deutsche Wirtschaft

Obwohl ich für den Industriestandort Deutschland sehr skeptisch bin, weil die Energiekosten gegenüber USA, Kanada, China oder Indien dauerhaft hoch bleiben werden, bleibe ich für die Weltwirtschaft ein Bulle.

Westliche Konzerne bauen gerade im Eiltempo Produktionsstätten in Indien auf und es steht für mich außer Frage, dass Indien China als Werkbank der Welt entweder beerben oder stellvertretend bereichern wird.

Apple lässt bereits in diesem Jahr etwa 5 % des iPhone 14 in Indien fertig, so schätzt es die Investment Bank JP Morgan. Dieser Anteil soll bis 2025 stetig erhöht werden.

Günstige Waren aus Indien werden ab 2024 auch die Inflation wieder einfangen. Der Haupt-Inflationstreiber in den USA sind nicht etwa die Energiepreise, sondern die gestörten Lieferketten zu China, hauptsächlich bedingt durch die regelmäßigen Lockdowns. Die Inflation wird wieder schwinden, wenn indische Firmen die Nachfrage nach einfachen Produkten mit nahezu jedem Angebot bedienen können.

In schlechten Börsenphasen verliert man oft die Bull-Cases aus dem Blick. Enorm beflügelnd würde zum Beispiel ein Ende der Zero-Covid-Politik in China wirken. Wenn die Lieferketten dann nicht mehr gestört sind und die Warenströme wieder flüssig fließen, dann hätte es die FED deutlich leichter, die Inflation wieder abzusenken.

Indien wird unterschätzt, ähnlich wie China um das Jahr 2000 herum noch belächelt wurde. Kaum jemand hat hierzulande davon Kenntnis genommen, dass das Pro-Kopf-Einkommen in Indien bereits um +8 % pro Jahr wächst und weiterwachsen wird. Und zwar auf realer Basis (inflationsbereinigt).

Der nächste Aufschwung am Aktienmarkt wird vermutlich im Frühjahr 2023 einsetzen, wenn das Schlimmste der Energiekrise in Deutschland und Europa überstanden ist. Nächstes Jahr nehmen zahlreiche Flüssiggas-Terminals ihren Betrieb auf und das Blackout-Risiko wird geringer. Aus dem Problem der Unabwägbarkeit wird ein kalkulierbares Kostenproblem. Aktienmärkte mögen Kalkulierbarkeit. Darauf kann ein zartes Pflänzchen der Hoffnung heranwachsen.

Eine Krise ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit Aktien zu beschäftigen

Während der Finanzkrise war ich als Heavy-Trader aktiv und ich kann mich noch gut an die Wucht erinnern, mit der die Aktien nach dem großen Wendepunkt im März 2009 nach oben gelaufen sind. In meinen Archiven habe ich einen Depot-Screenshot vom 08. April 2009 gefunden. Der Screenshot zeigt wie damals die Aktie von Dialog Semiconductor wenige Wochen nach meinem Kauf bei 0,82 € schon +50 % ins Plus gelaufen war.

Dialog Semiconductor bildete damals ein Signal aus, für das William O’Neil die Blaupause vorgab und das ich damals als Königssignal bezeichnete. Dialog Semiconductor kennen alle aktiven Börsianer als den großen Highflyer des deutschen Marktes in den Jahren nach der Finanzkrise. Die Aktie stieg in der Spitze auf über 60 €.

Wie sah die Bewertung der Aktie damals aus? Ich zitiere aus meinen Notizen vom 29. März 2009.

- Dialog Semiconductor zeigt sich seit Tagen stark. Die Aktie wird aggressiv akkumuliert. Regelmäßig während des Handels werden große Briefseiten genommen.

- Der Kursanstieg ist Spiegelbild einer sehr dynamischen Geschäftsentwicklung. 2008 wurden die Umsätze um 86% auf 161 Millionen US-Dollar gesteigert. Der Gewinn je Aktie betrug 0,15€. Die Gewinnmargen konnten im Jahresverlauf 2008 ständig ausgebaut werden, so dass allein im vierten Quartal ein Gewinn von 0,1€ eingefahren wurde. Das KGV08 beträgt etwa 6,5.

- Die Gründe für die dynamische Geschäftsentwicklung ist eine innovative energiesparende Handychiptechnologie, mit der die Akkulaufzeiten der neuen Smartphones spürbar verlängert werden können. Die stetig steigenden operativen Margen in 2008 sind ein Hinweis darauf, dass Dialog Semiconductor offenbar eine Technologie entwickelt hat, die von der Konkurrenz noch nicht so einfach kopiert werden kann

So sah das Chartbild von Dialog Semiconductor im März 2009 aus:

Harmonic ist derzeit der plausibelste Pick für ein solches Königssignal.

Andreas Zehetner hat die Aktie im neuen aktien Magazin Nr. 19 ausführlich vorgestellt. Harmonic ist der Nasdaq notiert und wird mit 1,4 Mrd. USD kapitalisiert. Die Aktie gehört derzeit zu den stärksten Titeln am Markt und will von der Krisenstimmung nichts wissen. Die KUV-Bewertung liegt nur knapp über 2 was für eine Aktie mit einer starken Wachstumsperspektive sehr gering ist.

Wenn wir in unserer Redaktionskonferenz bei TraderFox die Research-Ergebnisse besprechen, versuche ich treibenden Kräfte bei Aktien auf den Punkt zu bringen. Bei Harmonic hat mich beeindruckt, dass diese Firma jedem TV-Sender und Verlagshaus ermöglicht, einen eigenen Streaming-Dienst wie Netflix auf den Markt zu bringen.

Wenn wir bei TraderFox einen Netflix-Klon gründen wollten, dann müssten wir diese Technologie nicht selbst entwickeln, sondern wir müssten einfach zum Telefonhörer greifen und bei Harmonic anrufen. Der cloudbasierte Service von Harmonic ist vor allem für TV-Sender, Medienhäuser und für große Sportveranstalter interessant.

Die Live-Übertragung von Sportveranstaltungen ist ein schnell wachsender Markt. Vielleicht muss die deutsche Bundesliga ihre TV-Rechte in naher Zukunft ja gar nicht mehr weiterverkaufen an Sky und andere, sondern kann direkt einen eigenen Streaming-Dienstag „Bundesliga TV“ gründen.

Vor einigen Jahren gab es für die Verantwortlichen diese Option gar nicht erst. Jetzt könnte zumindest die technische Seite von Harmonic realisiert werden. Ich habe hier ein rein fiktives Beispiel aufgezählt, um zu demonstrieren, welche strategischen Möglichkeiten die Technologie von Harmonic Sportveranstaltern nun gibt.

In der Analystenpräsentation vom 16. September kann Harmonic auf viele renommierte Kunden wie Sky, Fox und oder WarnerMedia verweisen.

Diese Streaming-Cloud-Plattform ist für Harmonic ein neues Geschäft. Aber auch die beiden Kerngeschäftsfelder rund um „Virtualisierung von Breitbanddiensten“ und das „Videosegment“ zeigen starke Wachstumsraten. Bitte lesen Sie hierzu, liebe Leser, den Artikel von Andreas Zehetner im aktien Magazin Nr. 19 ab Seite 56. Er stellt die Firma Harmonic und ihre Wachstumspotenziale ausführlich vor.

Warum hat die Aktie von Harmonic eine so günstige KUV-Bewertung?

Die Erklärung hierfür ist, dass die Aktie lange Zeit als Turnaround-Kandidat gehandelt wurde. Die Gesellschaft arbeitete von 2014 bis 2020 defizitär und lieferte rote Zahlen ab. Erst letztes Jahr gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Bei 507 Mio. USD Umsatz wurde ein Gewinn in Höhe von 13,25 Mio. USD erzielt. In den kommenden Jahren soll der Gewinn je Aktie nun stetig steigen. Laut Analystenkonsens auf 0,68 USD je Aktie im Jahr 2023. Das würde einem KGV von 19 entsprechen.

Fazit: Harmonic landet als erste Aktie auf unserer Königswellen-Watchlist für Titel, die in diesem schwachen Markt mit einer starken Geschäftsentwicklung herausstechen. Wir arbeiten gerade daran, dass wir Ihnen, liebe Kunden, diese Watchlist hier anklickbar zum Abruf bereitstellen können. Dann kann ich direkt aus dem Format „Chefredakteur Top-Picks“ darauf verlinken.

Viele Grüße

Simon Betschinger