Aktien Europa: Unsicherheit nach Militärschlägen gegen den Iran
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag nachgegeben und damit auf israelischen Angriff auf den Iran reagiert. Nach der
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag nachgegeben und damit auf israelischen Angriff auf den Iran reagiert. Nach der
Die jüngsten Luftangriffe Israels auf iranische Nuklearanlagen haben die Finanzmärkte am Freitag spürbar erschüttert. Kein Wunder immerhin handelt es sich hierbei um den massivsten Angriff auf iranisches Territorium seit dem Iran-Irak-Krieg in den 1980er-Jahren. Israels Verteidigungsminister Israel Katz rief den Ausnahmezustand aus und warnte vor einer bevorstehenden iranischen Vergeltung. Die geopolitische Unsicherheit ließ klassische Krisenwerte anziehen: So verzeichneten die Aktien der US-Rüstungskonzerne Lockheed Martin, L3Harris Technologies und RTX isignifikante Kursgewinne. Im Gegensatz dazu fielen die Futures auf den S&P 500 und den Dow Jones Industrial Average. Auch die Rohstoffmärkte reagierten heftig: Der Goldpreis kletterte zwischenzeitlich um 1,3 % auf rund 3.445 USD je Unze – ein deutliches Signal für die gestiegene Risikowahrnehmung der Anleger. Gleichzeitig legte der Ölpreis für Brent-Rohöl um mehr als 8,53 % auf etwa 74 USD pro Barrel zu. Beobachter vergleichen die aktuelle Offensive mit der israelischen Operation „Days of Repentance“ vom Oktober 2024, bei der ebenfalls militärische Ziele im Iran attackiert wurden. Damals kamen ebenfalls Lockheeds F-35-Kampfjets zum Einsatz – ein Symbol für die zentrale Rolle der US-Rüstungsindustrie in der Region. Die Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie eng geopolitische Spannungen und Bewegungen an den Finanzmärkten miteinander verknüpft sind.
Ich selbst bin langfristig in L3 Harris investiert. Die Aktie bricht, im Zuge des sich verschärfenden Konflikts zwischen Israel und dem Iran aus einer Base aus und dürfte nun schon zeitnah das Allzeithoch bei 280 USD ins Visier nehmen. Denn L3 Harris ist ein führender Anbieter im Bereich der Drohnenabwehr, elektronischer Kriegsführung und Aufklärungssysteme. Dabei spielen sowohl Drohnen als auch fortschrittliche Kommunikationslösungen in den kriegerischen Auseinandersetzungen der Welt eine immer größere Rolle, weshalb L3 Harris im Verteidigungsbereich eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Zuletzt hat man mehrere wichtige Aufträge erhalten, unter anderem einen Großauftrag über 214 Mio. USD von der Bundeswehr für Kommunikationssysteme. Im letzten Quartal betrug der Umsatz 5,1 Mrd. USD, wobei der Auftragsbestand von über 32 Mrd. USD einen Rekord darstellt. Die Citi hob am 9. Juni das Kursziel für die Aktie von 245 USD auf 280 USD an. Genau hier liegt das Allzeithoch. Mit dem Ausbruch aus der Base bei 250 USD könnte dieses nun zügig angelaufen werden. (LHX)
Modine Manufacturing (MOD) gilt mit 41 Produktionsstätten in 14 Ländern als Anbieter von Leistungstechnologien und Heiz-, Lüftungs- und Klimasysteme (HLK) für Wohngebäude sowie Gewerbe und Industrie. Etwa kann das neue Cooling AI-Kontrollsystem aus historischen HLK-Daten lernen und dank maschinellem Lernen und digitalen Zwillingen den Energieverbrauch in Rechenzentren um bis zu 40 % reduzieren. Die IEA prognostiziert bis 2030 weltweit mehr als eine Verdoppelung des Rechenzentrumenergieverbrauchs, was die Nachfrage erhöhen könnte. Die KeyBanc-Analysten sehen insbesondere durch Übernahmen und Chancen bei Rechenzentren eine überzeugende langfristige Transformationsgeschichte mit Neubewertungspotenzial. Das Unternehmen könnte mit einem Kursziel von 125 USD (Overweight) den „Compounder“-Status erreichen. Das Rechenzentrumsgeschäft wuchs im letzten Quartal erneut um 116 % und sicherte ein mehrstufiges Infrastrukturprojekt für einen Hyperscaler durch einen neuen Kunden. Im Februar gab es erste Bestellungen von 180 Mio. USD für Kühlsysteme. Die Produktionskapazitäten der beiden Fabriken in Virginia und Mississippi werden mit 38 Mio. USD bis Ende 2028 mit der Aussicht auf Folgeaufträge hochgefahren. Auch in Indien soll die Produktion im 2. Quartal gestartet werden, worüber Südostasien und der Nahen Osten besser bedient werden sollen. Das Rechenzentrumsgeschäft soll im Fiskaljahr 2026 erneut um 30 % wachsen. 2025 lieferte das dritte Jahr in Folge neue Rekorde beim Umsatz und der Rentabilität. Die Climate Solutions-Erlöse (mit Rechenzentren) waren erstmals höher als die unter dem schwachen Automobilmarkt leidenden Performance Technologies. Übernahmen von AbsolutAire und LB White diversifizieren das Geschäft zusätzlich. Die Aktie scheint mit einem KGV27e von 17 attraktiv bewertet und könnte nun wieder den GD 200 ansteuern.