ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Moderate Gewinne - Vage Ukraine-Hoffnung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Inmitten der Unternehmensberichtssaison hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag leicht zugelegt. Der Dax stieg zuletzt um 0,2
FRANKFURT (dpa-AFX) - Inmitten der Unternehmensberichtssaison hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag leicht zugelegt. Der Dax stieg zuletzt um 0,2
Sunrun (RUN) ist der größte US-Anbieter für Heimspeicher, Solarenergie und dezentrale Heimkraftwerke. Am 06. August wurde nachbörslich der Q2-Bericht veröffentlicht Das Unternehmen meldete einen Wert der gesammelten Abonnenten von 1,6 Mrd. USD, was einem Wachstum von 40 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Schaffung des vertraglichen Nettowerts stieg um 316 % auf 376 Mio. USD oder 1,64 USD pro Aktie. Das Unternehmen verzeichnete zudem das 5. aufeinanderfolgende Quartal mit einem positiven Cash Generation von 27 Mio. USD. Die CEO Mary Powell betonte, dass der Fokus auf Kosten- und Effizienzverbesserungen zu einem neuen Rekord beim Contracted Net Value Creation führte und eine "Storage Attachment Rate" von 70 % erreicht wurde, was die stärkste in der Unternehmensgeschichte ist. Die Creation Costs pro neuem Abonnenten konnten um 4 % gesenkt werden. Konkret wurde der Umsatz im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,7 % auf 569,34 Mio. USD gesteigert und das EPS verbesserte sich von 0,55 auf 1,07 USD. Der Konsens lag hingegen nur bei einem Umsatz in Höhe von 548,4 Mio. USD und einem EPS in Höhe von -0,18 USD. Sunrun positioniert sich zunehmend als Betreiber dezentraler Heimkraftwerke und spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes. Im Juli 2025 wurden die Heimressourcen des Unternehmens eingesetzt, um Stromausfälle während Spitzenlastzeiten zu verhindern, als traditionelle Kraftwerke ausfielen. Das Unternehmen hat über 130.000 Heimspeicher aktiviert, die eine Gesamtkapazität von 650 Megawatt bereitstellen können, genug, um 480.000 Haushalte zu versorgen. Sunrun hat auch eine Partnerschaft mit Tesla Electric in Texas angekündigt, um Kunden einen speziellen Stromtarif anzubieten, der feste Tarife und attraktive Einspeisevergütungen kombiniert. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine dritten Verbriefungstransaktionen im Jahr 2025 im Wert von 431 Mio. USD erfolgreich abgeschlossen. Der Konzern blickt optimistisch in die Zukunft und bekräftigt die Prognose für die Cash Generation im Jahr 2025 in Höhe von 200 Mio. bis 500 Mio. USD. Die Prognose für den Aggregate Subscriber Value für das Gesamtjahr 2025 bleibt mit 5,7 Mrd. bis 6,0 Mrd. USD ebenfalls unverändert. Die Erwartungen an den Contracted Net Value Creation wurden jedoch deutlich von 650 Mio. bis 850 Mio. auf 1,0 Mrd. bis 1,3 Mrd. USD angehoben, was eine Steigerung von 67 % gegenüber dem Vorjahr darstellt und auf verbesserte Kosteneffizienz und Wertoptimierung zurückgeführt wird.
Unter den deutschen Nebenwerten sticht die INIT (i) mit einem Vorstoß auf das 52-Wochenhoch heraus. Zugleich bedeutet der Breakout auch ein neues 3-Jahreshoch und wegen der Wachstumsperspektive für die nächsten Jahre ist dieser charttechnische Vorstoß untermauert. Init hilft mit seiner Hardware sowie Software bei der Digitalisierung des Ticketings, Fahrgeldmanagement, Betriebssteuerung, Fahrgastinfos sowie zur Optimierung von Flotten im ÖPNV. Dank KI kann die Genauigkeit von Fahrprognosen erhöht und Elektrobusse leichter ins Flottenmanagement integriert werden. Jüngst wurde wegen einer Erweiterung des MARTA-Auftrags um 60 Mio. USD die Jahresprognose erhöht. Der Umsatz wird bei 340 bis 370 Mio. Euro (vorher: 300 bis 330 Mio. Euro) und das EBIT bei 32 bis 35 Mio. Euro (vorher: 30 bis 33 Mio. Euro) landen. Analysten erwarten unter dem Strich ein EPS von über 2,10 Euro. Das Spannende ist. 2026 und 2027 sollten Jahre mit einer deutlichen EPS-Steigerung werden, weil dann die Großaufträge aus den USA sowie UK aus den letzten Jahren voll zum Tragen kommen. Das heißt, 2026 dürfte das EPS um über 40 % auf 3,08 Euro steigen und 2027 um weitere 30 % auf fast 4 Euro. Die Bewertung ist damit noch ausbaufähig, denn das KGV26e liegt bei 14 und sinkt für 2027 auf 10,7. Warburg sieht Raum bis 58,50 Euro. Der Big Picture-Breakout müsste gelingen.
Advanced Micro Devices hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen der Börse zwar insgesamt erfüllt, doch gerade der für das künftige Wachstum zentrale Geschäftsbereich rund um Rechenzentren und KI-Chips konnte nicht überzeugen. Das Unternehmen meldete für das zweite Quartal einen Umsatzanstieg im Data-Center-Segment um 14 % auf 3,2 Mrd. USD – ein Plus, das unter den optimistischen Schätzungen vieler Analysten blieb. Die Folge: Die AMD-Aktie geht in den Korrekturmodus, belastet durch enttäuschte Hoffnungen auf eine dynamische Entwicklung im Bereich der KI-Beschleuniger, wie der Instinct-Serie. Die Ursache für die verhaltene Performance liegt laut CEO Lisa Su unter anderem in den anhaltenden Exportbeschränkungen für AMDs KI-Flaggschiff MI308 nach China. Zwar gebe es Fortschritte bei der Lizenzprüfung, doch ein konkreter Zeitplan für eine Lockerung fehle weiterhin. HSBC bezeichnete die Erwartungen an mögliche Umsatzeffekte aus dem China-Geschäft als „gedämpfter als vom Markt erhofft“. Auch Morgan Stanley sieht vor allem das kommende MI400-Chip-Portfolio als entscheidenden Werttreiber für die Zukunft, während die aktuellen Aussichten noch als durchwachsen gelten. J.P. Morgan bleibt trotz der Schwächen vorsichtig optimistisch und rechnet damit, dass AMD bis Jahresende rund 50 % Marktanteil bei Server-CPUs erreichen könnte – getragen vom starken nächsten CPU-Zyklus. Während also NVIDIA mit einem 73%igen Umsatzsprung in der Rechenzentrumsparte glänzt, bleibt AMD unter Zugzwang – vor allem, wenn sich der geopolitische Druck auf den Halbleitermarkt weiter verschärft. Mit einem KGV von über 32 bleibt die Aktie ambitioniert bewertet, was bei anhaltender Unsicherheit das Rückschlagpotenzial erhöht.