Aktien Frankfurt: Uneinheitlich - Dax winkt deutlicher Wochengewinn
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag keine einheitliche Richtung ausgebildet. Die Marktteilnehmer hätten sich nach der aufregenden Handelswoche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag keine einheitliche Richtung ausgebildet. Die Marktteilnehmer hätten sich nach der aufregenden Handelswoche
Die Aktie des US-Seltenerdunternehmens MP Materials kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Nach Vorlage der Quartalszahlen legte das Papier im nachbörslichen Handel nochmals um 9,3 % auf 77,71 USD zu – ein neues Allzeithoch wäre damit in Reichweite. Bemerkenswert ist dabei weniger das aktuelle Ergebnis, sondern die langfristige Perspektive, die Anleger offenbar zunehmend überzeugt. Zwar wies das Unternehmen im zweiten Quartal ein bereinigtes EBITDA von minus 12,5 Mio. USD bei einem Umsatz von 57,4 Mio. USD aus, doch übertraf es damit deutlich die Erwartungen der Analysten. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal lag das EBITDA-Minus noch bei 27 Mio. USD bei lediglich 31 Mio. USD Umsatz. Den Kursaufschwung der letzten Monate – ein Plus von rund 200 % binnen drei Monaten – verdankt MP Materials in erster Linie einem strategischen Durchbruch Im Juli konnte sich das Unternehmen eine umfangreiche Förderung durch das US-Verteidigungsministerium sichern. Neben einer Eigenkapitalbeteiligung von 400 Mio. USD stellt das Pentagon bis zu 350 Mio. USD an weiteren Finanzmitteln sowie ein Darlehen in Höhe von 150 Mio. USD bereit. Mit diesen Mitteln will MP eine neue Produktionsstätte für Seltenerdmagnete errichten und seine bestehenden Kapazitäten deutlich ausbauen – ein entscheidender Schritt in der Unabhängigkeit der USA von chinesischen Raffinerien, die laut Schätzungen derzeit rund 85 % der weltweiten Verarbeitung kontrollieren. Die Vision: Bis Ende des Jahrzehnts soll das EBITDA auf etwa 650 Mio. USD jährlich steigen.
Adidas hat am 30. Juli den Bericht für das 2. Quartal präsentiert. Demnach stieg der währungsbereinigte Umsatz der Marke Adidas um 12 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum wurde von einer starken Performance in allen Regionen getragen, insbesondere in Lateinamerika (+23 %), Nordamerika (+15 %), Japan/Südkorea (+15 %), den Schwellenländern (+14 %) und China (+11 %). Auch die Hauptsegmente zeigten eine positive Entwicklung, mit einem Anstieg bei Bekleidung um 17 % und bei Schuhen um 9 %. Auf Konzernebene ist der Umsatz hingegen nur von 5,8 Mrd. Euro auf 5,95 Mrd. Euro gestiegen. Die Analysten hatten mit 6,2 Mrd. Euro gerechnet. Die operative Marge von Adidas verbesserte sich. Im 2. Quartal stieg das Betriebsergebnis um 58 % auf 546 Mio. Euro, was die operative Marge auf 9,2 % erhöhte. Die Bruttomarge verbesserte sich trotz negativer Währungseffekte und Zölle auf 51,7 %, hauptsächlich aufgrund von weniger Rabatten sowie gesunkenen Produkt- und Frachtkosten. Hier lag die Prognose nur bei 51,5 %. Adidas bestätigt seine ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr 2025. Das Unternehmen erwartet weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Das Betriebsergebnis wird unverändert in einer Spanne zwischen 1,7 Mrd. Euro und 1,8 Mrd. Euro erwartet. CEO Bjørn Gulden betonte, dass diese Prognose die gestiegene globale Volatilität und die Unsicherheiten durch mögliche höhere US-Zölle (die zu Kosten von bis zu 200 Mio. Euro führen könnten) berücksichtigt. Das Unternehmen sieht sich trotz der Herausforderungen gut positioniert, um seine Ziele zu erreichen und die Marke langfristig zu stärken. CEO Bjørn Gulden hat am 07. August Aktien von Adidas zu Stückpreisen von 161,92 Euro für insgesamt 501.941,20 Euro gekauft. Ebenfalls am 07. August hat CFO Harm Ohlmeyer Aktien von Adidas zu Stückpreisen von 165,45 Euro für insgesamt 330.900,00 Euro erworben. Diese beiden Insiderkäufe summieren sich auf 832.841 Euro.
Insulet (PODD) erreicht als ein führender Insulinpumpenanbieter mit dem seit nun drei Jahren in den USA für Typ-1-Diabetiker zugelassenen Omnipod 5 bereits 365.000 der insgesamt 500.000 aktiven Kunden. Vor einem Jahr gab es auch die Zulassungserweiterung für Typ-2-Diabetiker, wo sich die Akzeptanz ebenfalls beschleunigt. Es handelt sich damit um das das einzige und erste von der FDA zugelassene automatisierte Insulin-Dosierungssystem (AID) für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker, das schlauchlos und wasserfest ist. Dank fortschrittlicher Algorithmen können Erwachsene laut Studien ihre Zeit im Zielbereich des Blutzuckers um 20 bis 23 % erhöhen. Patienten verbrauchen zudem 29 % weniger Insulin verbrauchen und verzeichnen im Vergleich zu anderen Therapien nur eine minimale Gewichtszunahme und weniger Hypoglykämien (Unterzuckerung). Mit mehr als 25.000 Gesundheitsdienstleistern handelt es sich um das am meisten verschriebene AID-System in den USA. Laut Morgan Stanley wird Insulet mit einem beschleunigten internationalen Geschäft und dem einzigartigen Pay-as-you-go-Modell unterschätzt. Omnipod ist über 47.000 Apotheken erhältlich und kostet dank der einzigartigen Medicare Part D-Abdeckung oft nur 1 USD pro Tag. Damit können weitere MDI-Nutzer (mehrfache tägliche Insulininjektion) gewonnen werden. Das Potenzial scheint weltweit mit 14 Mio. potenziellen Patienten noch groß, wobei das internationale Geschäft erneut fast 40 % wachsen konnte. Jefferies hob das Kursziel von 360 auf 375 USD (Buy) nach einem „herausragenden Quartal“ an und könnte damit den Big-Picture-Breakoutversuch begünstigen. Die Erlöse stiegen um 33 % erstmals auf über 600 Mio. USD und auch der Nettogewinn konnte mit +113 % mehr als verdoppelt werden. CEO Ashley McEvoy verwies auf einen Rekordanstieg bei Neukunden in allen strategischen Wachstumsbereichen. Die Wachstumsprognose für das Fiskaljahr 2025 wurde von 19 bis 22 % auf 24 bis 27 % deutlich angehoben.