ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Trumps Zoll-Ankündigung gegen EU belastet wenig
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich am Montag vergleichsweise wenig belastet von den angekündigten neuen US-Zöllen gegen die EU gezeigt.
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich am Montag vergleichsweise wenig belastet von den angekündigten neuen US-Zöllen gegen die EU gezeigt.
Frankreich will die Verteidigungsausgaben steigern. Sie sollen sich bis 2027 gegenüber 2017 dann verdoppelt haben. Dazu müssten sie auf 64 Mrd. Euro steigen und das ist auch das neue Ziel von Macron. Folglich folgen im Jahr 2026 und 2027 weitere Zusatzausgaben von 3,5 Mrd. Euro sowie 3 Mrd. Euro an. Um das neue Ausgabenziel der NATO zu erreichen, wo es um 3,5 % um reines militärisches Equipment geht, müsste Frankreich auf gut 106 Mrd. Euro anheben. Als einer der größten europäischen Anbieter von militärischen Kommunikationssystemen, Radartechnik, elektronischer Kampfführung, Drohnenabwehr und Luftverteidigung liefert THALES zentrale Komponenten für die Modernisierung der französischen Streitkräfte. Konkret steigt die Nachfrage nach Luftverteidigungssystemen, Cyberabwehrlösungen und moderner Avionik, etwa für Kampfflugzeuge und Drohnen. Thales ist an zahlreichen Großprojekten beteiligt, darunter das Luftverteidigungssystem SAMP/T (bekannt als „Mamba“), das Frankreich auch an die Ukraine liefert, sowie an Upgrades für Rafale-Jets, U-Boote und Fregatten. Auch im Bereich militärischer Satellitenkommunikation und digitaler Gefechtsführung konnte Thales in den letzten Jahren zahlreiche Aufträge verbuchen. Die höheren Verteidigungsausgaben sorgen so für wachsende Umsätze und Auftragsbestände im Verteidigungsgeschäft des Konzerns. Als Zulieferer für Radar-, Luftverteidigungs- und Kommunikationssysteme wird Thales von den Verteidigungsausgaben von 64 Mrd. Euro bis 2027 profitieren und auch ein Gewinner von den Steigerungen in den kommenden Jahren werden. Die Aktie reagiert positiv, springt an und könnte das Ende der Konsolidierung einleiten.
Trotz geopolitischer Spannungen und wachsender Exportbeschränkungen seitens der USA zeigt sich die Aktie von NVIDIA zum Wochenstart robust. Hintergrund ist der Besuch von CEO Jensen Huang in Peking, wo er laut mehreren Medienberichten hochrangige Regierungsvertreter trifft. Ziel seiner Reise ist offenbar, die strategische Bedeutung des chinesischen Marktes für NVIDIA zu unterstreichen – trotz der zunehmend restriktiven Exportpolitik Washingtons. Die jüngste Marktkapitalisierung von über 4 Billionen USD macht deutlich, wie stark der Chiphersteller an der Spitze der Tech-Branche steht. Analysten vermuten, dass Huang womöglich eine neue Produktlinie vorstellen könnte, die speziell auf die regulatorischen Anforderungen für China zugeschnitten ist. Wie die Financial Times berichtet, plant NVIDIA bereits für September die Einführung eines modifizierten KI-Chips – einer auf Exportlimits angepassten Version des Blackwell RTX Pro 6000. Damit will das Unternehmen eine Tür zum chinesischen Markt offenhalten, ohne gegen US-Vorgaben zu verstoßen. Diese Gratwanderung ist politisch hochbrisant: Erst vergangene Woche forderten US-Senatoren in einem offenen Schreiben an Huang, auf Kontakte mit chinesischen Unternehmen zu verzichten, die im Verdacht stehen, Exportkontrollen zu unterlaufen. Huang hatte bereits im April signalisiert, dass der Zugang zum chinesischen Markt strategisch wichtig bleibe, obwohl eine Lizenzpflicht für den H20-Chip faktisch den Vertrieb in China blockiert. Die Märkte beobachten die Reise daher mit gespannter Erwartung – Investoren hoffen auf ein technologisches Ausweichmanöver, das regulatorisch zulässig ist und dennoch Milliardenpotenzial bietet.
Babcock International Group PLC (i.) hat sich auf kritische Technikdienstleistungen spezialisiert. Angesichts eines sich wandelnden globalen Sicherheitsumfelds und steigender Verteidigungsausgaben der NATO positioniert sich das Unternehmen strategisch als wichtiger Akteur. Die positiven Ergebnisse, gepaart mit einer erhöhten Prognose, unterstreichen das Vertrauen des Managements in zukünftiges Wachstum und eine verbesserte Profitabilität. Gemäß der am 25. Juni präsentierten, vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 verzeichnete der Konzern eine signifikante Steigerung der finanziellen Leistung. Der Umsatz stieg organisch um 11 % auf 4.831,3 Mio. GBP, hauptsächlich getragen durch starkes Wachstum in den Bereichen Nuklear und Marine. Der statutarische Betriebsgewinn erhöhte sich um 51 % auf 363,9 Mio. GBP, während der bereinigte Betriebsgewinn um 53 % auf 362,9 Mio. GBP zulegte. Diese Zahlen spiegeln eine verbesserte operative Marge von 7,5 % wider, was einer Steigerung von 50 Basispunkten entspricht. Der Auftragsbestand des Konzerns bleibt mit 10,4 Mrd. GBP stabil, was eine solide Grundlage für zukünftige Einnahmen bildet. Darüber hinaus wurde die Nettoverschuldung ohne Leasingverbindlichkeiten deutlich auf 101,2 Mio. GBP reduziert, was einem Gearing-Verhältnis von 0,3x entspricht und die verbesserte Bilanzstärke unterstreicht. Als Zeichen des Vertrauens in die weitere Entwicklung wurde eine Erhöhung der Gesamtjahresdividende um 30 % auf 6,5 Pence pro Aktie sowie ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 200 Mio. GBP für das Geschäftsjahr 2026 angekündigt. Babcock hatte außerdem im Juni seine mittelfristige Prognose angehoben und erwartet nun ein durchschnittliches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich sowie eine bereinigte operative Marge von mindestens 9 % (zuvor mindestens 8 %). Das Unternehmen prognostiziert, das bisherige mittelfristige Ziel einer operativen Marge von 8 % bereits im Geschäftsjahr 2026 zu erreichen, ein Jahr früher als ursprünglich erwartet. Diese optimistische Einschätzung basiert auf dem aktuellen Geschäftsverlauf und einer vielversprechenden Pipeline an kurzfristigen Projekten. Die strategische Ausrichtung auf attraktive Marktwachstumstrends, insbesondere im Verteidigungssektor, positioniert Babcock gut für zukünftige Gelegenheiten.