Aktien Europa: EuroStoxx gibt nochmals nach - Niederlande im Blick
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Im neuen Börsenmonat Juni bleiben die Anleger bei europäischen Aktien am Dienstag vorsichtig. Nach solidem Start machte sich
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Im neuen Börsenmonat Juni bleiben die Anleger bei europäischen Aktien am Dienstag vorsichtig. Nach solidem Start machte sich
Magic Software ist ein israelischer Anbieter von Software-Plattformen für mobiles Arbeiten, wobei es anderen Unternehmen dabei hilft, ihre digitalen Transformationsprozesse zu beschleunigen. Das Unternehmen überzeugte am 21. Mai mit starken Zahlen zum 1. Quartal, wobei man beim Umsatz YoY um 12,7 % auf 147,3 Mio. USD zulegen konnte. Das EPS stieg gegenüber dem Vorjahr um 10 % auf 0,25 USD. Dabei beschleunigte sich zuletzt vor allem der Umsatz der Cloud-Services, die im Jahr 2024 ein YoY-Wachstum von 45% aufwiesen. Laut dem Management wird die anhaltend hohe Nachfrage nach Digitalisierungslösungen von Unternehmensseite sowie die Migration in die Cloud das Wachstum der Cloud-Sparte weiter beschleunigen. Der kurzfristig wichtigste Treiber, warum die Aktie jetzt weiter steigen könnte, liegt an der geplanten Fusion mit Matrix I.T Ltd. Noch ist die Fusion nicht in trockenen Tüchern. Allerdings könnte die Tatasche einer bevorstehenden Fusion kurzfristig den Kurs der Aktie weiter nach oben treiben, um den implizierten Wert des Unternehmens bis zum Tausch der Aktien noch zu steigern. Kurzfristig denke ich, dass die Aktie ihre Aufwärtsbewegung noch Richtung 20 USD fortsetzen kann. Ein Einstieg könnte mit dem Überschreiten des Widerstand bei 16,30 USD erfolgen. (MGIC)
Applied Digital (APLD) plant und baut Rechenzentren und hat sich strategisch auf High-Performance Computing (HPC) für KI-Anwendungen ausgerichtet. Das Unternehmen konzentriert sich auf Colocation Services, bei denen KI-Anbieter wie CoreWeave (CRWV) die notwendige Infrastruktur für ihre Hardware mieten können. Das Cloud-Geschäft wird verkauft, um sich voll auf die lukrative Rechenzentrumsvermietung zu konzentrieren. North Dakota bietet hierfür ideale Bedingungen mit niedrigen Energiekosten und Kühlvorteilen. Dort liegen die Stromkosten etwa 24 % unter dem nationalen Durchschnitt. Ein Meilenstein sind zwei am 2. Juni verkündete neue Verträge mit CoreWeave mit einer Laufzeit von 15 Jahren und potenziellen Mieteinnahmen von bis zu 7 Mrd. USD. Die Bedeutung zeigt auch der Gesamtumsatz von 166 Mio. USD im letzten Jahr. CoreWeave sichert sich dabei Kapazitäten von 250 MW beim Rechenzentrumscampus in Ellendale (North Dakota) mit einer Option auf weitere 150 MW. Das erste 100 MW-Rechenzentrum soll im 4. Quartal 2025 in Betrieb gehen. CoreWeave selbst verdoppelte seinen Auftragsbestand für KI-Rechenleistung seit dem vorletzten bzw. 4. Quartal auf 30 Mrd. USD, was die Nachfrage nach Applied Digitals Dienstleistungen untermauert. Trotz eines durchwachsenen 3. Quartals mit einem Umsatzplus von 22 % auf 52,9 Mio. USD (Konsens: 62,91 Mio. USD) und einem geringer als erwartet ausgefallenen Verlust, haben die neuen Aufträge die Aussichten deutlich verbessert. Roth Capital sieht ein weiteres Kurspotenzial von rund 70 % und hob das Kursziel von 8,50 USD auf 17,50 USD an. Laut den Experten gibt es nun mehr Klarheit und geringere Risiken, während sich das Unternehmen als führender Anbieter von Hochleistungs-Computerinfrastruktur positioniert. Die Aktie nimmt nun das Mehrjahreshoch ins Visier.
Ich beobachte mit großem Interesse, wie sich die US-Chip-Sanktionen gegen China immer mehr als Eigentor erweisen. NVIDIA verliert durch das H20-Verkaufsverbot 8 Mrd. USD Quartalsumsatz und musste 4,5 Mrd. USD Lagerbestände abschreiben – ein 50-Mrd.-USD-Markt ist plötzlich verschlossen. Gleichzeitig forcieren Alibaba, Baidu und Tencent sehr aussichtsreich den Übergang zu heimischen Chips. Besonders beeindruckend: Ant Group trainierte bereits ein KI-Modell mit chinesischen Chips, das NVIDIA H800-Performance erreicht, aber 20 % günstiger ist. Baidus CEO Robin Li verspricht sogar, dass 30.000 hauseigene Kunlun-Chips mit fortschrittlichsten KI-Systemen mithalten können. Huaweis Ascend-Serie erobert bereits Marktanteile, während NVIDIAs China-Anteil von 95 % auf 50 % sank. Besonders bemerkenswert finde ich, dass selbst NVIDIA-Chef Jensen Huang anerkennt, dass Chinas KI-Entwicklung unabhängig von seinen Chips weitergehen wird. Für Anleger bedeutet das: Chinas Tech-Riesen werden durch erzwungene Innovation langfristig unabhängiger und wettbewerbsfähiger, wobei die Sanktionen paradoxerweise Chinas Technologie-Souveränität weiter katalysieren.