ROUNDUP/Aktien New York: Weiterer Erholungsversuch mit wenig Schwung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach dem etwas schwächeren Vortag zunächst stabil präsentiert. Für Bewegung sorgten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach dem etwas schwächeren Vortag zunächst stabil präsentiert. Für Bewegung sorgten
Unter den deutschen Nebenwerten sticht die INIT (i) mit einem Vorstoß auf das 52-Wochenhoch heraus. Zugleich bedeutet der Breakout auch ein neues 3-Jahreshoch und wegen der Wachstumsperspektive für die nächsten Jahre ist dieser charttechnische Vorstoß untermauert. Init hilft mit seiner Hardware sowie Software bei der Digitalisierung des Ticketings, Fahrgeldmanagement, Betriebssteuerung, Fahrgastinfos sowie zur Optimierung von Flotten im ÖPNV. Dank KI kann die Genauigkeit von Fahrprognosen erhöht und Elektrobusse leichter ins Flottenmanagement integriert werden. Jüngst wurde wegen einer Erweiterung des MARTA-Auftrags um 60 Mio. USD die Jahresprognose erhöht. Der Umsatz wird bei 340 bis 370 Mio. Euro (vorher: 300 bis 330 Mio. Euro) und das EBIT bei 32 bis 35 Mio. Euro (vorher: 30 bis 33 Mio. Euro) landen. Analysten erwarten unter dem Strich ein EPS von über 2,10 Euro. Das Spannende ist. 2026 und 2027 sollten Jahre mit einer deutlichen EPS-Steigerung werden, weil dann die Großaufträge aus den USA sowie UK aus den letzten Jahren voll zum Tragen kommen. Das heißt, 2026 dürfte das EPS um über 40 % auf 3,08 Euro steigen und 2027 um weitere 30 % auf fast 4 Euro. Die Bewertung ist damit noch ausbaufähig, denn das KGV26e liegt bei 14 und sinkt für 2027 auf 10,7. Warburg sieht Raum bis 58,50 Euro. Der Big Picture-Breakout müsste gelingen.
Advanced Micro Devices hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen der Börse zwar insgesamt erfüllt, doch gerade der für das künftige Wachstum zentrale Geschäftsbereich rund um Rechenzentren und KI-Chips konnte nicht überzeugen. Das Unternehmen meldete für das zweite Quartal einen Umsatzanstieg im Data-Center-Segment um 14 % auf 3,2 Mrd. USD – ein Plus, das unter den optimistischen Schätzungen vieler Analysten blieb. Die Folge: Die AMD-Aktie geht in den Korrekturmodus, belastet durch enttäuschte Hoffnungen auf eine dynamische Entwicklung im Bereich der KI-Beschleuniger, wie der Instinct-Serie. Die Ursache für die verhaltene Performance liegt laut CEO Lisa Su unter anderem in den anhaltenden Exportbeschränkungen für AMDs KI-Flaggschiff MI308 nach China. Zwar gebe es Fortschritte bei der Lizenzprüfung, doch ein konkreter Zeitplan für eine Lockerung fehle weiterhin. HSBC bezeichnete die Erwartungen an mögliche Umsatzeffekte aus dem China-Geschäft als „gedämpfter als vom Markt erhofft“. Auch Morgan Stanley sieht vor allem das kommende MI400-Chip-Portfolio als entscheidenden Werttreiber für die Zukunft, während die aktuellen Aussichten noch als durchwachsen gelten. J.P. Morgan bleibt trotz der Schwächen vorsichtig optimistisch und rechnet damit, dass AMD bis Jahresende rund 50 % Marktanteil bei Server-CPUs erreichen könnte – getragen vom starken nächsten CPU-Zyklus. Während also NVIDIA mit einem 73%igen Umsatzsprung in der Rechenzentrumsparte glänzt, bleibt AMD unter Zugzwang – vor allem, wenn sich der geopolitische Druck auf den Halbleitermarkt weiter verschärft. Mit einem KGV von über 32 bleibt die Aktie ambitioniert bewertet, was bei anhaltender Unsicherheit das Rückschlagpotenzial erhöht.
Hinge Health (HNGE) will die weltweit führende digitale Klinik für muskuloskelettale Beschwerden (MSK) aufbauen. Mitgründer und CEO Daniel Perez betont: „Die Automatisierung der Gesundheitsversorgung wird eine Herausforderung sein, aber wir sind begeistert von unserer Dynamik und ergreifen diese Chance mit Hochdruck.“ Über einen um 32 % auf 2.359 ausgebauten Kundenstammt mit Unternehmen und Gesundheitsplänen werden den Nutzern nur über das Smartphone personalisierte und KI-gestützte Onlinekurse zur Schmerzreduktion angeboten. Die Nachfrage ist aufgrund der immensen US-Gesundheitskosten groß, was auch die ersten Quartalsergebnisse seit dem Börsengang im Mai mit einem Umsatzplus von 55 % verdeutlichen. Über eine Partnerschaft mit Progyny wird das Angebot für die Frauengesundheit ausgebaut, wobei in den USA dritte Frau in den USA an Beckenbodenproblemen leidet, meist wegen einer Schwangerschaft oder Stress. Mit HingeSelect wurde kürzlich ein neues Netzwerk eingeführt, dass direkten Zugang zu hochwertigen persönlichen Behandlungen mit geringeren Kosten von bis zu 50 % unter den üblichen Versicherungsgebühren bieten kann. Citizens JMP hob das Kursziel am 14. Juli auf 58 USD (Outperform) an und sieht einen Burggraben im Heimatmarkt. Analysten rechnen bisher mit nachhaltigen Wachstumsraten von 20 % p. a., wobei die neue Prognose für 2025 nun ein Umsatzplus von 41 % auf 548 bis 552 Mio. USD (Konsens: 511,3 Mio. USD) signalisiert. Die Aktie legt nachbörslich 7 % zu und nimmt damit das Allzeithoch ins Visier.