Meta-Chef Mark Zuckerberg liebt große Gesten – doch was sich derzeit hinter den Kulissen seines KI-Imperiums abspielt, ist mehr als nur Größenwahn. Mit den mythologisch aufgeladenen Namen Prometheus und Hyperion für seine neuen Super-Rechenzentren setzt er ein Zeichen, das weit über Technik hinausweist. Während Prometheus, Metas erstes Multi-Gigawatt-Zentrum, ab 2026 ans Netz gehen soll, ist Hyperion in Louisiana bereits als monumentales 10-Mrd.-USD-Projekt in Planung – mit bis zu 5 Gigawatt Rechenleistung.
Doch es geht nicht nur um Leistung, sondern um Bedeutung
Prometheus steht in der griechischen Mythologie für den Titanen, der den Menschen das Feuer – sprich: Wissen – brachte. Eine geradezu perfekte Metapher für eine Künstliche Intelligenz, die laut Zuckerberg „der Menschheit eine neue Form von Intelligenz“ schenken soll. Hyperion, der Gott des Lichts, verweist auf die Erleuchtung durch Maschinenlernen – eine klare symbolische Referenz auf die Ambition, durch KI eine Art technologische Erleuchtung zu entfachen.
Die Namensgebung ist kein Zufall, sondern ein strategischer Akt
Sie verschafft Meta ein narratives Fundament für die eigene Positionierung als Träger künftiger Superintelligenz. Laut einem aktuellen Reuters-Bericht will das Unternehmen „hunderte Milliarden“ in KI-Infrastruktur investieren. Ein Teil davon fließt in sogenannte Titan-Cluster – riesige Supercomputer-Komplexe, die eine Fläche in Manhattan-Größe einnehmen sollen. Zuckerberg spricht offen über seine Ambition, als Erster ein Gigawatt-Supercluster zu realisieren – eine Marke, die laut einigen Analysten tatsächlich greifbar nahe sei.
Während also Investoren angesichts dieser immensen Vorleistungen nervös auf mögliche Renditen blicken, kontert Zuckerberg mit der Stärke seines Werbegeschäfts: „Wir haben das Kapital aus unserem Kerngeschäft, um das zu finanzieren“, sagte er in einem Threads-Beitrag. Was wir hier also erleben, ist nicht nur technologische Skalierung – sondern der Versuch, Meta als modernen Prometheus zu inszenieren. Eine These, die aufhorchen lässt: Könnte es sein, dass Zuckerberg mit seinen KI-Zentren bewusst eine Art digitale Mythologie erschafft, in der Meta nicht weniger als die Rolle des göttlichen Wissensbringers einnehmen will?