Aktien Frankfurt: Dax macht jüngste Verluste wett - Rekorde an US-Börsen stützen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine jüngste Schwäche ausgeglichen. Positive Impulse kamen von den Rekorden an Wall
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine jüngste Schwäche ausgeglichen. Positive Impulse kamen von den Rekorden an Wall
Nach einem rasanten Börsenstart seit dem IPO im März – mit einem Kursplus von rund 300 % – hat die Euphorie um CoreWeave einen Dämpfer erhalten. Die vom NVIDIA-gestützten Cloud-Computing-Anbieter präsentierten Q2-Zahlen zeigten zwar ein beeindruckendes Umsatzwachstum von etwa 200 % auf 1,2 Mrd. USD (Analystenerwartung: 1 Mrd. USD), gleichzeitig jedoch deutlich höhere Verluste als prognostiziert. Das Nettoergebnis lag bei -291 Mio. USD, während Experten mit -199 Mio. USD gerechnet hatten. Die operativen Kosten kletterten nahezu auf das Vierfache und erreichten 1,19 Mrd. USD. Laut CEO Michael Intrator zwingt die „beispiellose Nachfrage nach AI“ das Unternehmen zu massivem Kapazitätsausbau, wobei die Stromversorgung für Rechenzentren derzeit den größten Engpass darstellt. Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. Juni auf 30,1 Mrd. USD. Analysten warnen indes vor der hohen Kapitalintensität, der starken Abhängigkeit von Großkunden und einer angespannten Verschuldungssituation – Ende 2024 betrugen die Verbindlichkeiten etwa 8 Mrd. USD. D.A. Davidson-Analysten betonten, CoreWeave erwirtschafte aktuell nicht genug Gewinn, um seine Schulden zu bedienen. Trotz angehobener Jahresumsatzprognose auf 5,15 bis 5,35 Mrd. USD (vorher 4,9 bis 5,1 Mrd. USD) reagierten Anleger nervös. Die Aktie wechselt in den Korrekturmodus, auch wegen der bevorstehenden Aufhebung der IPO-Sperrfrist, die Insiderverkäufe ermöglichen könnte.
Die Medios AG ist ein führender Anbieter von Specialty Pharma in Europa. Am 13. August hat der Konzern den Halbjahresbericht veröffentlicht. Demnach ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 % auf 991,7 Mio. USD gestiegen. Das bereinigte EBITDA stieg überproportional um 48,8 % auf 46,3 Mio. Euro, wobei ein beachtliches organisches Wachstum von 12,3 % erzielt wurde. Auch das Konzernergebnis nach Steuern konnte mit 12,7 Mio. Euro fast verdoppelt werden. Alle drei Geschäftsbereiche, die Arzneimittelversorgung, die patientenindividuellen Therapien und das internationale Geschäft, trugen maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Das Unternehmen schloss zudem ein öffentliches Aktienrückkaufangebot über eine Million Aktien zu 12,50 Euro erfolgreich ab. Aufgrund dieser starken Leistung bestätigte Medios seine Prognose für das Gesamtjahr 2025. Das Unternehmen erwartet, den Umsatz auf rund 2 Mrd. Euro zu steigern und das bereinigte EBITDA überproportional auf rund 96 Mio. Euro zu erhöhen. Dies würde eine weitere Verbesserung der EBITDA-pre-Marge auf 4,8 % bedeuten. Diese zuversichtliche Prognose basiert auf der Annahme eines organischen Wachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich und der ganzjährigen Konsolidierung der Ceban-Gruppe. Die Bestätigung der Jahresprognose unterstreicht das Vertrauen des Managements in die nachhaltige Wachstumsstrategie und die Stabilität des Geschäftsmodells. Die positiven Ergebnisse von Medios spiegeln die robuste Marktlage im Specialty-Pharma-Sektor wider, insbesondere in Deutschland. Die globale Nachfrage nach Spezialpharmazeutika wird im Prognosezeitraum voraussichtlich stark wachsen, angetrieben durch die zunehmende Prävalenz chronischer Krankheiten und steigende Investitionen in Forschung und Entwicklung für innovative Therapien. Jedoch ist die Branche auch mit Herausforderungen konfrontiert, wie den angekündigten Zöllen und Preisdeckeln im US-Markt, die europäische Pharmaexporteure, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen, beeinträchtigen könnten. Die Spezialisierung von Medios auf individualisierte Therapien und die starke Präsenz in Europa könnten das Unternehmen jedoch widerstandsfähiger gegenüber diesen externen Risiken machen, da der Fokus weniger auf den US-amerikanischen Exporten liegt.
Dorman Products (DORM) besetzt als Aftermarket-Anbieter eine Nische im Fahrzeugmarkt. Geliefert werden Ersatzteile für PKW, leichte und schwere Nutzfahrzeuge, LKW bis hin zu Spezialfahrzeugen im Offroad-Bereich, für die Originalteile nicht mehr verfügbar oder zu teuer sind. Mit Übernahmen und den Marken Dorman, Dayton Parts sowie SuperATV konnte das adressierbare Marktpotenzial seit dem Jahr 2020 von 100 Mrd. auf bereits über 165 Mrd. USD im letzten Jahr ausgedehnt werden. Förderlich ist, dass die Reparatur und Instandhaltung in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten dem Neukauf vorgezogen wird. Das durchschnittliche Alter der Light-Duty-Fahrzeuge ist auf 12,8 Jahre gestiegen und die gefahrenen Fahrzeugmeilen haben Jahresvergleich zugenommen. Das 2. Quartal profitierte von hohen Volumina bei PKW und Neuaufträgen im Schwerlastsegment, womit der Zolldruck auf die LKW- und Frachtbranche sowie die Schwäche bei Spezialfahrzeugen mehr als ausgeglichen werden konnte. Verbrenner werden noch bis 2035 etwa 90 % des weltweiten Fahrzeugbestands ausmachen, was erhebliches Aftermarket-Potenzial bietet. In den Fokus rücken nun aber auch Hybridfahrzeuge mit einem höheren Reparaturpotenzial dank des Doppelantriebs und auch Elektroautos haben pro Bauteil einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis. Das Umsatzplus von knapp 8 % und die Nettogewinnsteigerung von über 23 % lagen deutlich über den Erwartungen. Die neue angehobene Umsatzprognose berücksichtigt nun auch die Zollsituation und wurde von 3 bis 5 % auf 7 bis 9 % deutlich angehoben. Mit im laufenden 3. Quartal in Kraft tretenden Preiserhöhungen sollen Zollauswirkungen ausgeglichen werden. CEO Kevin Olsen betont hier, dass Dorman „weniger exponiert ist als der gesamte Ersatzteilmarkt“. Auch der Nettogewinn soll um 21 bis 25 % (zuvor 6 bis 10 %) zulegen können. Der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch liefert ein prozyklisches Kaufsignal.