ROUNDUP/Aktien New York: Gewinne nach Zollfortschritten und Inflationszahlen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach verhaltenem Auftakt ins Plus abgesetzt. Die US-Inflationsdaten und Fortschritte in
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach verhaltenem Auftakt ins Plus abgesetzt. Die US-Inflationsdaten und Fortschritte in
Die Aktien des Nuklear-Start-ups Oklo setzen ihren Höhenflug fort. Nach einem Anstieg von über 480 % binnen eines Jahres trauen Analysten dem Papier weiteres Potenzial zu. Besonders optimistisch zeigt sich Jeff Campbell von Seaport Research Partners, der die Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ hochstuft und ein Kursziel von 71 USD ausgibt – rund 35 % über dem aktuellen Niveau. Im Zentrum der Investment-These steht Oklos ambitionierte Strategie zur Eigenproduktion und Wiederaufbereitung von Brennstoff. Der Bau des ersten Aurora-Reaktors ist auf dem Gelände des Idaho National Laboratory für Ende 2027 oder Anfang 2028 geplant. Ein entscheidender Vorteil: Oklo ist derzeit das einzige Unternehmen, das Zugang zu einem Standort mit verfügbarer Brennstoffquelle hat – ein strategisches Asset in Zeiten globaler Uran-Knappheit. Für zusätzlichen Schub sorgt ein potenzieller Großauftrag vom US-Militär. Die Defense Logistics Agency bekundete kürzlich offiziell ihr Interesse an einem Stromabnahmevertrag mit Oklo zur Versorgung des Eielson-Luftwaffenstützpunkts in Alaska. Dort soll ein Mikroreaktor mit einer Leistung von bis zu 75 Megawatt errichtet werden – vergleichsweise klein, aber technologisch skalierbar. Bereits unter Trumps erster Amtszeit gab es Pläne für kleine Nuklearanlagen auf Militärbasen, nun wird dieses Ziel energisch weiterverfolgt. Zwar existiert noch keine finale Einigung, doch Oklo würde die Anlage selbst bauen, betreiben und langfristig Strom und Wärme liefern.
Die Aktie von Qualcomm (QCOM) beendet eine einjährige Korrektur. Damit ist die Basis für die Fortsetzung der langfristigen Aufwärtsbewegung gelegt. Solche mehrmonatigen Verschnaufpausen sind für den Wert nicht ungewöhnlich. Aus drei Gründen besteht für Qualcomm ein mittelfristiges Aufwärtspotenzial. Erstens erweitert die Übernahme von Alphawave die Fähigkeiten des Konzerns im Datacenter-Bereich. Alphawave ist spezialisiert auf Hochgeschwindigkeits-Kabelverbindungen. Dazu zählen sogenannte Serializer-Deserializer-Technologien, die eine schnelle und effiziente Datenübertragung zwischen Chips ermöglichen, was wegen der zunehmenden Komplexität von KI-Modellen entscheidender wird. Qualcomm dürfte damit stärker als ein Profiteur von KI-Datacentern wahrgenommen werden. Zweitens demonstrierte Qualcomm am 10.06.2025 seine AR1+ Plattform für smarte Brillen. Der Snapdragon AR1+ Gen1-Prozessor ist 26 % kleiner und leistungsfähiger, sodass KI-Assistenten ohne Hilfe von Smartphones oder der Cloud auf den Brillen funktionieren. Zudem können die Brillen schmaler und leichter designt werden. Qualcomm positioniert sich für eine künftig eventuell neue bedeutsame Computer-Plattform mit KI- und Augmented Reality-Fähigkeiten. Drittens das Edge AI-Zeitalter wird mittelfristig ein neues Wachstum begünstigen. KI-Modelle werden auf den Endgeräten wie Notebooks und Smartphones laufen. Leistungsfähige Snapdragon-Prozessoren steigen in der Nachfrage. Ein neuer Upgrade-Zyklus auf diesen zwei Elektronikendmärkten wird sich sehr positiv auf Qualcomm auswirken. Mit KI-Datacentern und dem Edge AI-Zeitalter hat Qualcomm zwei bedeutsame Chancen vor der Nase. Die Bewertung ist mit einem 13er KGV günstig. Der Aktienmarkt könnte jetzt begonnen haben mehr Optimismus für Qualcomm anzunehmen.
Jensen Huang, CEO von NVIDIA, hat auf der GTC-Konferenz in Paris für ein bemerkenswertes Umdenken in Bezug auf Quantencomputing gesorgt – mit spürbaren Auswirkungen auf die Aktienkurse führender Unternehmen der Branche. Während Huang zu Jahresbeginn noch erklärte, dass nützliche Quantencomputer wohl erst in 15 bis 30 Jahren Realität würden, zeigt er sich nun deutlich optimistischer. „Wir stehen an einem Wendepunkt“, sagte er am Mittwoch. Bereits in den kommenden Jahren könne Quantencomputing reale, interessante Problemstellungen lösen. Diese neue Haltung des NVIDIA-Chefs ließ die Aktien von D-Wave Quantum, Rigetti Computing und IonQ spürbar steigen. Die Branche erlebt aktuell eine Welle an Entwicklungen: Nur einen Tag vor Huangs Auftritt stellte IBM seine ehrgeizige Roadmap für den weltweit ersten fehlertoleranten Quanten-Supercomputer vor. Auch IonQ sorgte für Schlagzeilen, indem das Unternehmen die Übernahme des britischen Start-ups Oxford Ionics für 1,075 Mrd. USD bekannt gab. NVIDIA selbst verstärkt sein Engagement im Quantenbereich durch eine Partnerschaft mit Quantinuum, einem Tochterunternehmen von Honeywell, und plant den Aufbau eines eigenen Forschungszentrums. Ob die neue Offenheit des GPU-Marktführers gegenüber der disruptiven Technologie eine nachhaltige Wende im Markt einleitet, bleibt abzuwarten – doch eines ist klar: Die Quantenbranche bleibt ein hochdynamisches Spielfeld für Visionäre, Investoren und Tech-Giganten gleichermaßen.